Gesundheitsvorsorge Bayer investiert Millionen Dollar in US-Gesundheits-App des Start-ups IDS

Der Chemie- und Pharmakonzern investiert in die digitalen Lösungen eines US-Start-ups.
Düsseldorf Der Bayer-Konzern baut sein Geschäft mit digitalen Gesundheitsprodukten aus. Die Leverkusener stecken dazu bis zu 98 Millionen Dollar in das amerikanische Start-up Informed Data Systems (IDS). Gemeinsam mit der New Yorker Firma will der Konzern digitale Plattformen für chronisch Erkrankte entwickeln.
Bayer hat sich schon im vergangenen Jahr an IDS beteiligt und ist nun Lead-Investor bei der nächsten Finanzierungsrunde. Die Leverkusener investieren weitere 35 Millionen Dollar in das Start-up und erhöhen damit ihre Beteiligung. Mehr als 60 Millionen Dollar sollen in die gemeinsamen Entwicklungsprojekte fließen.
IDS ist bereits mit einer App für Diabeteskranke und solche mit erhöhtem Blutdruck auf dem Markt. Über die Plattform „One Drop“ können die Patienten Einzel-Coachings mit Gesundheits- und Ernährungsexperten buchen und sich personalisierte Pläne für eine gesündere Alltagsgestaltung erstellen lassen.
In der App werden etwa Daten über Blutdruck und Blutzuckerspiegel erfasst, per Künstlicher Intelligenz prognostiziert die Plattform die Entwicklung des Zuckerspiegels in den kommenden Stunden. Chronisch Erkrankte sollen so frühzeitig selbst ihr Verhalten ändern und Behandlungsergebnisse verbessern.
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Die Nutzung der App plus Hardware in Form eines Blutzuckermessgeräts kosten rund 30 Dollar pro Monat. Die App wird direkt an Patienten oder Krankenversicherer, Gesundheitsdienstleister und Arbeitgeber verkauft. Nach Angaben von IDS wurde sie weltweit bereits drei Millionen Mal heruntergeladen. Gegründet wurde die Firma 2015 von Jeff Dachis, der selbst an Diabetes erkrankt ist.
Bayer will mit den Amerikanern nun deren One-Drop-Plattform ausbauen, damit die Technologie auf weitere Krankheiten übertragen werden kann – vor allem in den Gebieten, in denen die Leverkusener stark sind, etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Frauengesundheit.
Künftig sollen per App individuelle Pflegepläne optimiert und die Versorgung und Therapie der Patienten aus der Ferne überwacht werden können.
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