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Handelsblatt Auto-Gipfel 2021 „Hier wird zu kurz gedacht“: BMW-Chef lehnt vorzeitige Verbrennerverbote ab

Die Erklärung von Glasgow unterzeichnet BMW nicht. Konzernchef Oliver Zipse sieht Benzin- und Dieselmotoren noch lange nicht am Ende. Ein Verbot sei sogar schädlich fürs Klima.
10.11.2021 - 11:51 Uhr 11 Kommentare
Der BMW-Chef will vorerst noch am Verbrennungsmotor festhalten. Quelle: dpa
Oliver Zipse

Der BMW-Chef will vorerst noch am Verbrennungsmotor festhalten.

(Foto: dpa)

München Der BMW-Konzern lehnt ein vorzeitiges Ende des Verbrennungsmotors ab. Der Münchener Autohersteller werde auch nicht die Glasgower Konvention zum schnellen Ausstieg aus der Technik unterzeichnen, sagte Konzernchef Oliver Zipse auf dem Handelsblatt Auto-Gipfel am Mittwoch. „Wir glauben, das ist schädlich fürs Klima“, so der BMW-Chef. „Ein Verbot führt nicht dazu, dass ein Angebot für Ladeinfrastruktur entsteht.“

Vielmehr würden die Verbraucher ihre alten Autos möglichst lange weiterfahren. „Hier wird zu kurz gedacht“, sagte Zipse. Der Konzernchef reagierte damit auf eine Initiative des Klimagipfels in Glasgow. 24 Staaten, elf Autohersteller, 38 Regionen und Städte hatten am Mittwoch auf dem „Transportation Day“ der Weltklimakonferenz in Glasgow eine Erklärung zu emissionsfreien Fahrzeugen unterzeichnet – und damit das Ende des Verbrennungsmotors eingeleitet.

Deutschland hat die Erklärung nicht unterzeichnet. Die Bundesregierung will unter anderem den Weg für synthetische Kraftstoffe offen halten, die in Verbrennungsmotoren weiterhin genutzt werden können.

Verbrennungsmotoren bis in die 30er-Jahre

Das sieht auch der BMW-Chef so. Ein Verbot von Verbrennungsmotoren werde dazu führen, „dass wir eine Technologie nicht weiterentwickeln, die wir auch 2035 noch brauchen werden“, erklärte Zipse. Anders als beispielsweise der Konkurrent Audi, der 2026 die Entwicklung von Verbrennungsmotoren einstellen will, glaubt BMW, dass Diesel- und Benzinmotoren noch in den 2030er-Jahren verkauft werden können.

Gleichzeitig wollen die Münchener allerdings massiv in Elektromobilität investieren. Bis 2025 soll demnach ein Dutzend Elektromodelle auf den Markt kommen, in Europa soll ein Drittel aller Neuwagen mit Strom fahren. Ab 2025 will der Konzern die „Neue Klasse“ starten, eine neue technische Grundlage für die gesamte Modellpalette, die rein auf Elektromobilität ausgerichtet ist.

Auch die IT-Architektur wird sich ändern und wie bei einem Smartphone über ein zentrales System mit wenigen Rechnern laufen. Der Vorteil: Die Software kann schneller aktualisiert und erweitert werden. Das macht den Service einfacher, erschließt aber auch neue Geschäftsmodelle. „Die Kunden können neue Funktionen kaufen oder abonnieren“, so Zipse. „Durch den Ausbau dieses Angebots sehen wir für digitale Features und Services Umsatzpotenzial von bis zu fünf Milliarden Euro pro Jahr ab 2030.“

Kooperation bei Software angeregt

BMW will sich mit Services und Dienstleistungen vom Wettbewerb abheben. Das Betriebssystem des Autos, also die für den Kunden nicht sichtbaren Codes und Programme, könnte sich der Konzern aber durchaus mit anderen Herstellern teilen, glaubt Zipse.

Eine solche Zusammenarbeit könnte in der deutschen Automobilindustrie Kosten reduzieren. „Wir können uns sehr gut eine Kooperation vorstellen und Schnittstellen zu den Lieferanten herstellen“, sagte Zipse. Hier liege eine große Chance für die europäische Industrie.

Mehr: Dutzende Regierungen und Unternehmen planen Verbrenner-Ausstieg – doch ausgerechnet Deutschland fehlt

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11 Kommentare zu "Handelsblatt Auto-Gipfel 2021: „Hier wird zu kurz gedacht“: BMW-Chef lehnt vorzeitige Verbrennerverbote ab"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • @ Herr Friedrich Winter
    " von Irschenberg bis Kufstein teils 2 Spurig teils 3 Spurig Stau."
    Sie ziehen, meine ich, die falschen Schlüsse: das Problem ist nicht die E-Mobilität; die Lösung kann doch nur sein, dass die öffentlichen Verkehrsmittel dringend ausgebaut werden müssen!

  • Bin heute Früh von Kitz nach München gefahren von Irschenberg bis Kufstein teils 2 Spurig teils 3 Spurig Stau.
    Wenn man das sieht ist sofort klar soviel Ladestationen können gar nicht gebaut werden um diese Menge an Fahrzeugen mit Strom zu betanken.
    Die Zukunft ist der Wasserstoff und nicht die Batterie ich hoffe das bei den vernünftigen der Batterietraum bald ausgeträumt ist.
    Von der Entsorgung der Batterien möchte ich gar nicht sprechen.

  • Glaubt Herr Zipse wirklich, was er da sagt oder will er nur seine Verbrenner-Klientel bedienen? Ich hoffe zweites - die Zeichen der Zeit gehen ganz stark Richtung E-Mobilität, die Batterien werden besser und besser, der Verbrennungsmotor kann nicht mehr mithalten - er ist am Ende seiner Verbesserungen angelangt.
    Fahre selbst einen BMW i3 - ein wunderbares Auto. Ich hoffe, BMW kriegt die Kurve ...

  • @Herr Josef Berchtold
    Eigentlich müssten die Grünen sich für eine CO2 Erhöhung erwärmen lassen:
    Jede Pflanze braucht dringend CO2 für die Photosynthese - je mehr CO2 desto grüner und größer werden die Pflanzen. Der Welternährung wäre auch geholfen.
    Guter Denkansatz - kommt wohl bei den grünen Ideologen so nicht an!

  • Ergebnisoffenheit ist Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Kapitalismus. Man sollte in diesem Falle den Markt entscheiden lassen. Schwellen- u. Entwicklungsländer brauchen noch ca. 50 Jahre die Verbrenner. In USA lacht man wieder mal über Deutschland. Die deutsche Auto-Industrie sollte ein Aufforstungsprogramm mit Bäumen in Afrika starten, für langfristige CO2-Bindung. Die zu pflanzenden Bäume würden das CO2 binden, länger als ein Menschenleben. Die spätere schonende Holzernte würde Gewinn bringen, Früchte, Laub, Humusbildung wären willkommene Nebeneffekte. Das Kleinklima würde besser werden. Moderate Grüne würde das vermutlich versöhnlich stimmen.

  • Herr Zipse hat Mut, davor ziehe ich den Hut. Er macht aber auch mir Mut und lässt hoffen, dass die größte Erfindung der Menschheit neben der Fliegerei nicht kaputt geredet wird. Keine Erfindung hat der Menschheit so viel persönliche (Bewegungs- und Reise-) Freiheit gebracht wie das Auto mit Verbrennungsmotor. Die Herstellung von Wasserstoff und e-fuels kann in vielen wirtschaftsschwachen Ländern ein kleines Wirtschaftswunder und bei uns den Erhalt dieser Freiheit bewirken. Die Batterievehikel sind ein Irrweg. Glauben Herr Diess und die ihm und Musk folgenden Träumer wirklich, in ein paar Jahren stünden am Rande der Sahara und im australischen Outback Ladestationen?

  • Herr Zipse denkt noch selber.

  • Herr Richard Schmelzle
    Ihre unsachliche "Mafia" - Unterstellung können Sie sich sparen. Herr Zipse verdient so gut, er braucht keine Bestechung.
    Würden Sie sich informieren, würden Sie klar denken und sich Zeit nehmen fürs Denken, dann würden Sie zum gleichen Ergebnis wie Herr Zipse kommen.
    Sparen Sie sich Ihre bösen Unterstellungen! Hab ich doch gleich als Spam gemeldet!

  • Was hat der gute Mann von der - machtigen Verbrennermafia für seine bemerkung erhalten?? hierzu gehört auch die mächtige IG Metall!!

  • Mal sehen, ob die neue Regierung den Akku-Tausch bei E-Fahrzeugen nach 8 - 10 Jahren bezahlt. Immerhin macht der Akku-Preis 40% des Fahrzeug-Neupreises aus.

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