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Heckler & Koch Mit dem Abschirmdienst gegen schlechte Nachrichten

Waffenhersteller Heckler & Koch liefert nun eine Begründung, warum man den Militärischen Abschirmdienst (MAD) um Hilfe bat: Der Waffenbauer vermutet hinter negativen Schlagzeilen einen Übernahmeplan der Konkurrenz.
17.05.2015 - 14:43 Uhr Kommentieren
Heckler & Koch wittert hinter schlechten Meldungen eine Kampagne, die den Waffenhersteller anfällig für Übernahmen machen sollte. Quelle: Reuters
Sturmgeschütz der schlechten Nachrichten

Heckler & Koch wittert hinter schlechten Meldungen eine Kampagne, die den Waffenhersteller anfällig für Übernahmen machen sollte.

(Foto: Reuters)

Oberndorf Der Waffenhersteller Heckler & Koch hat sich nach eigenen Angaben aus Sorge vor einer möglichen Übernahme im Jahr 2013 an den Militärischen Abschirmdienst (MAD) gewandt. „Durch die negative Berichterstattung bestand die Möglichkeit, dass das Unternehmen angreifbar und zum Objekt von Übernahmefantasien wurde“, hieß es in einer Stellungnahme der Firma am Sonntag. Daraufhin habe es ein Treffen mit dem Militärischen Abschirmdienst (MAD) gegeben.

Wesentlicher Inhalt der Gespräche sei es gewesen, zu ermitteln, wer gezielt den Ruf des Unternehmens diskreditiere, um es zum Übernahmeziel zu machen und so Zugriff auf wichtige Technologien zu erhalten, hieß es weiter. „Insbesondere 2013 war ein Jahr, in dem ein sprunghafter Anstieg negativer Schlagzeilen immer dann zu verzeichnen war, wenn es bei Heckler & Koch positive Meldungen zu verkünden gab.“ In dem Jahr waren unter anderem illegale Exporte des Sturmgewehrs G36 nach Mexiko bekannt geworden. Zudem gab es Berichte über Zweifel an dessen Treffsicherheit. Diese Bedenken waren erstmals 2012 aufgekommen.

Heckler & Koch bestritt erneut, vom MAD das Ausspähen von Journalisten gefordert zu haben. Entsprechende Berichte hatten vor kurzem für Schlagzeilen gesorgt.

Das sind die größten Waffenhersteller der Welt
Platz 10: L-3 Communications
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Der US-Konzern hat vor zwei jahren den Aufstieg in die Reihe der zehn größten Waffenhersteller geschafft. Allerdings hat das Unternehmen aus New York 2015 in der Rüstungssparte mit 8,8 Milliarden US-Dollar etwas weniger Umsatz gemacht als im Vorjahr. L-3 liefert vor allem Kommunikationssysteme und Navigationssysteme an das Militär. Außerdem stellt der Konzern Körperscanner für Flughäfen her.

Quelle: SIPRI Arms Industry Database

(Foto: Screenshot Youtube)
Platz 9: Finmeccanica (Italien)
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Die Italiener bauen Flugzeuge, Hubschrauber, Panzer und Schiffsgeschütze, aber auch den Hochgeschwindigkeitszug ETR 500. Mit einem Umsatz von 9,3 Milliarden Dollar in der Militärsparte ist Finmeccanica nicht nur im internationalen Waffenmarkt bedeutend, die Firma ist auch zweitgrößter Arbeitgeber Italiens.

(Foto: AFP)
Platz 8: United Technologies (USA)
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US-Unternehmen dominieren die Top Ten der weltweit größten Rüstungsfirmen. Der Mischkonzern United Technologies hat mit seiner Militärsparte im vergangenen Jahr 9,5 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet. Damit konnte das Rüstungsunternehmen nicht an das starke vergangene Jahr anknüpfen – auch, weil die Hubschraubersparte Sikorsky Mitte 2015 für 9 Milliarden Dollar an Lockheed Martin verkauft wurde. United Technologies dürfte so 3 Milliarden Dollar an jährlichen Rüstungsumsätzen einbüßen.

(Foto: Reuters)
Platz 7: Airbus Group (Europa)
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Fast wäre aus Airbus, der ehemaligen EADS, und der britischen BAE der größte Rüstungskonzern der Welt geschaffen worden. Doch die Fusion platzte. Das europäische Unternehmen, an dem Deutschland, Frankreich und Spanien künftig direkt beteiligt sind, kommt allein auf Platz sieben im Sipri-Ranking. Im Jahr 2015 standen Umsätze im Militärbereich von 12,9 Milliarden Dollar zu Buche – gut 700 Millionen mehr als im Vorjahr.

(Foto: dapd)
Platz 6: General Dynamics (USA)
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Flugzeuge, Fahrzeuge und Schiffe für den militärischen Bedarf stellt General Dynamics her. Rund 60 Prozent des Umsatzes werden mit Kriegsgütern gemacht. 2015 konnte GD deb Umsatz mit der Rüstungssparte weiter steigern – und zwar auf 19,2 Milliarden US-Dollar.

(Foto: dapd)
Platz 5: Northrop Grumman (USA)
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Das US-Unternehmen bedient mit seinen Produkten die Schiff-, Luft- und Raumfahrt. Der Militärbereich macht mit 20 Milliarden Dollar über 80 Prozent der Umsätze aus. Bekanntestes Produkt ist der Tarnkappenbomber B-2.

(Foto: ap)
Platz 4: Raytheon (USA)
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Ganz auf Militärprodukte ist das Unternehmen aus Waltham (US-Bundesstaat Massachusetts) spezialisiert. 94 Prozent seines Umsatzes macht Raytheon mit Kriegsgerät. Im Jahr 2015 waren es 21,8 Milliarden Euro. Raketen und Radar-Systeme gehören zu den bekanntesten Produkten. Raytheon stellt auch das Raketenabwehrsystem Patriot her.

(Foto: dpa)

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtete, die Waffenfirma habe im Sommer 2013 Hinweise erhalten, dass eine dubiose Verbindung von Nachrichtendienstlern und ausländischen Investoren darauf ziele, das Unternehmen zu übernehmen. Die Zeitung zitiert aus einem Schreiben des damaligen MAD-Präsidenten Ulrich Birkenheier. Die Befürchtung, ausländische Dienste könnten einen sicherheitsgefährdenden Einfluss gewinnen, wurden dem Bericht zufolge im Verteidigungsministerium zumindest vom früheren Rüstungsdirektor Detlef Selhausen geteilt.

Heckler & Koch war zuletzt wegen der Diskussion um die Treffsicherheit des G36 in die Schlagzeilen geraten. Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte im April erklärt, dass das Gewehr wegen der festgestellten Präzisionsprobleme keine Zukunft in der Bundeswehr habe - zumindest nicht in der jetzigen Konstruktion.

Nach den Worten des 2002 bei dem Unternehmen eingestiegenen Gesellschafters Andreas Heeschen, der erst vor wenigen Wochen auch die Geschäftsführung übernommen hat, wurde das Gewehr allerdings zuletzt 2005 an die Bundeswehr geliefert. Instandhaltung und Wartung machten inzwischen weniger als 2,5 Prozent des Jahresumsatzes aus.

Härter treffen den Waffenhersteller die von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) verhängten Einschränkungen bei Waffenexporten. Dadurch würden etwa „50 Millionen Euro Umsatz auf hold“ stehen, sagte Heeschen der „Welt am Sonntag“. Voraussichtlich sei der Umsatz im abgelaufenen Jahr daher von 235 Millionen Euro auf etwa 150 Millionen Euro eingebrochen. Das könnte die Firma erneut in die roten Zahlen drücken. Zusätzlich lasten hohe Zinszahlungen für eine laufende Anleihe auf dem Unternehmen. Heckler & Koch sei aber finanziell abgesichert, sagte Heeschen der „Welt am Sonntag“.

  • dpa
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