Hyundai Rabatte verschlingen den Gewinn

Der südkoreanische Autobauer muss einen starken Gewinneinbruch verkraften.
Seoul Rabattaktionen auf Mittelklassewagen haben dem südkoreanischen Autobauer Hyundai erneut die Bilanz verhagelt. In den letzten drei Monaten 2016 brach der Gewinn um fast 40 Prozent auf umgerechnet rund 800 Millionen Euro ein, wie der weltweit fünftgrößte Hersteller am Mittwoch mitteilte. Es ist bereits der zwölfte Quartalsrückgang in Folge. Auch im Gesamtjahr ließ der Konzern erneut Federn. Wegen der abflauenden Nachfrage mussten die Asiaten vor allem in den USA häufig einen hohen Nachlass auf den Preis einräumen.
Angesichts der scharfen Konkurrenz sowie drohender Handelsbeschränkungen unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump sei auch das laufende Jahr von Unsicherheit geprägt, so das Management. Die USA sind neben Südkorea der wichtigste Markt für Hyundai. Dort sind PS-starke Geländewagen beliebt, bei denen Hyundai nicht besonders gut aufgestellt ist. Aber auch bei Mittelklassewagen, auf die Hyundai setzt, sind Konkurrenzmodelle mittlerweile auf der Überholspur. Nach Strafzoll-Drohungen von Trump hatte der Konzern bereits Milliardeninvestitionen in den USA angekündigt.
Die Südkoreaner hoffen trotzdem, den schlechteren Marktbedingungen mit der Einführung neuer Modelle in den Kernmärkten trotzen zu können. Unter anderem solle die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich umweltfreundlicher Autos und Luxuslimousinen gestärkt werden. Dabei setzt Hyundai unter anderem auf das neue G20-Modell seiner Luxusmarke Genesis. Auch will Hyundai eine größere Palette sportlicher Geländewagen (SUV) anbieten.
Zuletzt hatte die Hyundai-Gruppe ihr Absatzziel für 2017 heraufgesetzt. Der Konzern peilt 8,25 Millionen verkaufte Autos ein, nachdem der Absatz 2016 unter der Acht-Millionen-Schwelle blieb und die eigenen Erwartungen damit das zweite Jahr hintereinander verfehlt wurden. Hyundai allein erwartet, in diesem Jahr 5,08 Millionen absetzen zu können.
Im Oktober hatte Südkoreas Branchenprimus erklärt, als Folge wochenlanger Streikaktionen hätten 140.000 Autos nicht produziert werden können.
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