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IAA Merkel sieht Autobranche beim Klimaproblem als Teil der Lösung – und fordert Technologieoffenheit

Die Kanzlerin hat über mehr als ein Jahrzehnt hinweg Deutschlands größte Automesse eröffnet. Jetzt nimmt sie Abschied.
07.09.2021 Update: 07.09.2021 - 17:57 Uhr Kommentieren
Die Bundeskanzlerin fordert verstärkte Anstrengungen beim Ausbau der Ladestationen. Quelle: dpa
Angela Merkel

Die Bundeskanzlerin fordert verstärkte Anstrengungen beim Ausbau der Ladestationen.

(Foto: dpa)

München Es ist ihr letzter großer Auftritt auf der IAA als Bundeskanzlerin gewesen. Am Dienstagnachmittag betrat Angela Merkel das Podium in der Münchener Messehalle. Lächelnd stellte sie sich hinter das Rednerpult: „Ich freue mich, bei dieser Erstausgabe in München dabei zu sein“, sagte sie. Auch für die Kanzlerin war es etwas Neues, nachdem sie über mehr als ein Jahrzehnt hinweg die Eröffnungsrede stets auf der IAA in Frankfurt gehalten hatte.

Der veranstaltende Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte sich für den Wechsel entschieden. Der neue Standort soll auch ein anderes inhaltliches Konzept symbolisieren. Deutschlands größte Automesse soll nicht mehr allein für das Auto, sondern für die gesamte Mobilität stehen. Deshalb hat die Ausstellung auch den neuen Namen „IAA Mobility“ bekommen.

Von Abschiedsstimmung war in Halle A3 bei Merkels Rede nicht viel zu spüren. Sie befasste sich mit dem Hier und Jetzt, die Kanzlerin hatte die aktuellen Probleme der Autoindustrie im Blick. Sie sprach von neuen Mobilitätsbegriffen, der Elektromobilität, Digitalisierung, Arbeitsplätzen und dem konfliktträchtigen Thema der Technologieoffenheit.

„Ich finde es spannend, die Mobilität der Zukunft vernetzt zu denken“, betonte die Kanzlerin. Wahrscheinlich blitzte in diesem Moment kurz ihre Ausbildung als Naturwissenschaftlerin durch. Sie freue sich darüber, dass auf dieser ersten IAA mit neuem Mobilitätskonzept auch viele Fahrradhersteller vertreten seien.

Merkel: „Die Autoindustrie ist auch ein zentraler Teil der Lösung des Klimaproblems“

Die Corona-Pandemie verhindert, dass die erste Münchener Autoausstellung eine völlig normale Messe werden konnte. Masken sind überall in den Hallen Pflicht, Hygiene- und Sicherheitskonzepte werden großgeschrieben. Die Besucherzahlen werden mit Sicherheit unter dem Niveau bleiben, das die Autohersteller jahrelang in Frankfurt gewohnt waren.

Merkel: „Die internationale Wettbewerbsfähigkeit muss erhalten bleiben“

Auf dem IAA-Podium in der Münchener Messehalle bekannte sich Merkel eindeutig zum Elektroauto: „Ich freue mich, dass der Trend klar zur Elektromobilität geht.“ Bei ihrem vorletzten Messebesuch vor vier Jahren habe sie allenfalls Konzeptfahrzeuge mit Elektroantrieb gesehen. Jetzt stünden auf den Messeständen in München alltagstaugliche Elektroautos für den sofortigen Einsatz. Mit dem Elektroantrieb leiste die Automobilindustrie einen wesentlichen Beitrag zur Minderung der Treibhausgase. Die Autobranche sei weniger ein Teil des Klimaproblems als vielmehr Teil der Lösung.

Angela Merkel will sich allerdings nicht nur auf Elektroautos verlassen, sie sprach sich für einen technologieoffenen Ansatz aus. „Wir müssen das Potenzial aller möglichen Innovationen ausnutzen“, meinte sie. Die Kanzlerin nannte ausdrücklich Wasserstoff als mögliche Alternative, der in Zukunft besonders bei Lastwagen, in der Schifffahrt und bei Flugzeugen Verwendung finden könnte.

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Bei allem Einsatz für alternative Antriebsformen dürften die Arbeitsplätze nicht vergessen werden, so die Kanzlerin weiter. „Die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft muss erhalten bleiben“, sagte sie.

Das gelte besonders für die aus deutscher Sicht sehr wichtige Automobilindustrie. Die Bundesregierung werde sich auch auf europäischer Ebene für einheitliche Wettbewerbsbedingungen einsetzen. Gerade den Automobilzulieferern müsse geholfen werden. Sie könnten die Transformation nicht mit derselben Finanzkraft wie die großen Automobilhersteller bewältigen.

Danach war es dann so weit, die Kanzlerin sprach die Eröffnungsformel: „Ich erkläre die 69. IAA für eröffnet.“ Zum allerletzten Mal. Aber vielleicht kommt Angela Merkel in zwei Jahren wieder nach München. Dann als ganz einfache Besucherin.

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