Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

IAA Mobility in München Die Autobranche versucht den Messeneubeginn – trotz steigender Coronazahlen

Eine neue Mobilitätsmesse soll in der nächsten Woche die klassische Auto-IAA ersetzen. Doch Corona macht den Messeveranstaltern das Leben schwer.
30.08.2021 - 16:53 Uhr Kommentieren
2019 fand die vorerst letzte IAA mit Publikum statt. Quelle: Bloomberg
IAA 2019

2019 fand die vorerst letzte IAA mit Publikum statt.

(Foto: Bloomberg)

Düsseldorf Das Hinweisschild am Eingang ist mehr als deutlich. „Zutritt zur IAA Mobility nur mit 3G-Nachweis“, so werden Besucher auf dem Münchener Messegelände begrüßt. Damit ausländische Besucher den Hinweis auch verstehen, steht die Warnung gleich ein zweites Mal auf Englisch darunter. Ein Pfeil verweist auf das nahe gelegene Testzentrum: Wer die Bedingungen für 3G (geimpft, genesen oder getestet) nicht erfüllt, kann sich schnell noch vor Ort auf Covid testen lassen.

Die Messemacher in München haben es nicht leicht in diesem Jahr, die Corona-Pandemie macht es ihnen schwer. Tests, Beschränkungen, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen lassen ein normales Ausstellungsgeschehen nicht zu. Trotzdem soll die neue Automesse IAA Mobility auf jeden Fall in der kommenden Woche beginnen, Corona hin oder her.

Vor einem guten Jahr hatte sich der Verband der Automobilindustrie (VDA) als Veranstalter mit der Messe München auf ein neues Konzept verständigt. Vom langjährigen Standort Frankfurt wechselt die Automesse in die bayerische Landeshauptstadt. Die neue IAA versteht sich als umfassende Mobilitätsmesse, auf der es nicht mehr ausschließlich um das Auto geht. Das sollte, so die Hoffnung des VDA, kritische Autogegner besänftigen.

Trotz aller aktuellen Corona-Probleme mit steigenden Infektionszahlen ist es in einer Woche so weit: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird die neue Münchener IAA am 7. September eröffnen. Im Vorfeld hatte es Absagen gehagelt: Große Autokonzerne wie Toyota oder Stellantis mit Marken wie Fiat, Chrysler, Peugeot, Citroën und Opel fehlen in München.

Trotzdem haben sich rund 700 Aussteller angekündigt, darunter 70 Anbieter aus der Fahrradbranche. Sie sollen den Beweis dafür liefern, dass es der VDA mit seinem Themenwechsel hin zur umfassenden Mobilität wirklich ernst nimmt.

Corona bereitet dem Verband der deutschen Automobilhersteller und der Messe München im Vorfeld der Veranstaltung die größten Probleme. „Es wird noch nicht wieder so sein, wie wir uns das eigentlich wünschen“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Montag bei einem Pressegespräch in München. Jeder – ob als Aussteller oder als Besucher – müsse sich auf Beschränkungen und Hindernisse gefasst machen.

VDA-Präsidentin Müller: „Wir zeigen, dass es wieder losgeht“

Sowohl der VDA als auch die Messe München können sich nicht vorstellen, dass die IAA Mobility noch kurzfristig wenige Tage vor ihrem offiziellen Beginn vonseiten der Behörden abgesagt werden könnte. Genau das war im März vergangenen Jahres beim wichtigen Genfer Automobilsalon passiert.

„Wir zeigen damit, dass es wieder losgeht“, betonte die VDA-Präsidentin. Die IAA Mobility habe nicht nur eine Signalwirkung für die Fahrzeugbranche, sondern auch für den Industriestandort Deutschland. Der Lobbyverband habe ganz bewusst an seinen Messeplänen festgehalten. „Es wäre viel einfacher gewesen, die Messe nicht zu machen“, ergänzte sie.

Für den Münchener Messechef Klaus Dittrich waren die Einschränkungen der vergangenen 18 Monate noch viel größer als für die Autobranche, die ihre Fahrzeuge unverändert produzieren und verkaufen konnte. Im klassischen Messegeschäft ging hingegen so gut wie kaum etwas, erst seit dem 1. August sind in Deutschland wieder größere Veranstaltungen gestattet.

„Eineinhalb Jahre mussten wir auf diesen Moment warten“, sagte Dittrich am Montag in der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem VDA. Die gesamte Messebranche blicke in der kommenden Woche nach München, um sich den Verlauf der neuen IAA Mobility anzusehen.

Maskenpflicht und begrenzte Besucherzahlen

Der Münchener Messechef gab sich in Sachen Corona außerordentlich optimistisch, größere Infektionsherde seien wegen eines ausgeklügelten Hygiene- und Sicherheitskonzeptes nicht zu erwarten. Der Besuch auf der IAA Mobility sei mit dem Einkauf im Supermarkt oder mit dem Aufenthalt in einem Restaurant vergleichbar. „Es droht keine Gefahr“, so Dittrich.

Außer der 3G-Regel gilt auf dem gesamten Messegelände eine Maskenpflicht. Aktuell schreibt die bayerische Landesregierung dafür noch FFP2-Masken vor. Doch möglicherweise fällt diese Vorgabe noch vor dem Start der IAA, und die Behörden geben sich künftig auch mit medizinischen Masken zufrieden. Außerdem ist die tägliche Besucherzahl begrenzt, maximal dürfen 50.000 Menschen auf das Münchener Messegelände.

VDA-Präsidentin Hildegard Müller und der Münchener Messechef Klaus Dittrich. Am 7. September startet die neue IAA. Quelle: dpa
Neue IAA Mobility

VDA-Präsidentin Hildegard Müller und der Münchener Messechef Klaus Dittrich. Am 7. September startet die neue IAA.

(Foto: dpa)

Thematisch wollen die Autohersteller in München vor allem mit ihren neuen Elektromodellen glänzen. „Lösungen auf dem Weg zur Klimaneutralität stehen im Mittelpunkt“, sagte VDA-Präsidentin Müller. Die neue Messe könne mit dazu beitragen, „die Transformation zu einer Erfolgsgeschichte für die deutsche Automobilindustrie zu machen“.

Klassische Verbrennermodelle werden auf der IAA Mobility kaum zu sehen sein. Volkswagen beispielsweise ist auf der Münchener Messe nur mit rein batteriegetriebenen Modellen und einem einzigen Hybridfahrzeug vertreten. Messebesucher könne die Autos auf der sogenannten „Blue Lane“ testen. Das ist eine zwölf Kilometer lange Versuchsstrecke, die bis in die Innenstadt reicht.

Auch virtuelle Besucher werden gezählt

In der Münchener City wiederum sind etliche Autohersteller im „Open Space“ der IAA mit weiteren Ausstellungsflächen vertreten. Im Unterschied zum Messegelände brauchen die Besucher in der Innenstadt keine Eintrittskarten. Wegen der Corona-Pandemie werden die Ausstellungsbereiche dort allerdings eingezäunt, und die Besucherzahl ist ebenfalls begrenzt.

Der VDA äußerte sich nicht dazu, wie viele Messebesucher in München erwartet werden. Ein Vergleich mit der Frankfurter IAA werde nicht möglich sein, weil die Veranstaltung dort fast zwei Wochen dauerte. In der bayerischen Landeshauptstadt ist die Messe auf eine knappe Woche angesetzt. In Frankfurt waren vor zwei Jahren noch fast 600.000 Besucher zur größten deutschen Automesse gekommen.

VDA-Präsidentin Müller sprach am Montag davon, dass jetzt zunehmend Eintrittskarten für die IAA Mobility bestellt würden. „Der Ticketabruf liegt im sechsstelligen Bereich“, sagte sie. In München müssten allerdings auch die Besucher des „Open Space“ in der Innenstadt dazugezählt werden. Außerdem werde ein großer Teil des Messegeschehens digital übertragen. Wer sich die IAA am Computer ansehe, sei auch ein Besucher der Ausstellung, wenn auch nur virtuell.

Von Protesten wird die IAA trotz ihres neuen Mobilitätskonzepts nicht verschont bleiben. Verschiedene Umweltgruppen haben bereits Protestzüge angekündigt. „Wichtig ist es, dass die Demonstrationen friedlich verlaufen“, betonte die Verbandspräsidentin. Der VDA führe einen engen Dialog mit den Sicherheitsbehörden.

Mehr: Die Highlights der IAA – und welche Autos fehlen werden

Startseite
Mehr zu: IAA Mobility in München - Die Autobranche versucht den Messeneubeginn – trotz steigender Coronazahlen
0 Kommentare zu "IAA Mobility in München: Die Autobranche versucht den Messeneubeginn – trotz steigender Coronazahlen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%