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Industrie-Automatisierung Roboterbauer Kuka will 2021 zurück in die Gewinnzone

Bei der Midea-Tochter zieht das Geschäft nach dem schwierigen Jahr 2020 wieder spürbar an. Der Stellenabbau soll darum kleiner ausfallen als geplant.
25.03.2021 Update: 25.03.2021 - 10:30 Uhr Kommentieren
Der Roboterhersteller hat schwere Jahre hinter sich. Nun soll es wieder aufwärtsgehen. Quelle: Bloomberg
Kuka-Roboter im VW-Werk in Zwickau

Der Roboterhersteller hat schwere Jahre hinter sich. Nun soll es wieder aufwärtsgehen.

(Foto: Bloomberg)

München Nach dem Umsatzeinbruch und Verlusten im vergangenen Jahr spürt der Roboterbauer Kuka eine deutliche Belebung seines Geschäfts. Im ersten Quartal liegt die Midea-Tochter bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis über dem Vorjahr. „Automatisierung wird mittelfristig ein Gewinner dieser Krise sein“, sagte CEO Peter Mohnen am Donnerstag bei Vorlage der Bilanz.

In diesem Jahr erwartet die Midea-Tochter im Gesamtkonzern steigende Umsätze und ein positives operatives Ergebnis. Dabei helfen sollen vor allem die guten Chinageschäfte. Kuka hat unter anderem neue, einfachere Roboter für die asiatischen Märkte entwickelt.

Während der Wirtschaftskrise 2020 sei China der einzige Markt gewesen, der ein Wachstum verzeichnen konnte, sagte Mohnen. „Hier konnten wir nicht nur in traditionellen Bereichen wie Automotive Aufträge gewinnen und Kooperationen schließen, sondern auch in neueren Bereichen wie im Gesundheitswesen.“

Befürchtungen, dass wegen des chinesischen Eigentümers und der guten Entwicklung in China Arbeitsplätze und Entwicklungsaktivitäten verlagert werden könnten, wies Mohnen zurück. „Es hilft uns weltweit, wenn wir gut in China unterwegs sind.“ Software und Steuerung zum Beispiel kämen weiterhin aus Augsburg.

Angesichts der aktuell guten Auftragslage könnte auch der Stellenabbau milder ausfallen. Im November hatte Kuka angekündigt, nochmals bis zu 270 der 3500 Arbeitsplätze in Augsburg zu streichen. Mohnen sagte, es könne davon voraussichtlich eine mittlere zweistellige Zahl erhalten werden.

Vor allem wegen der Coronakrise waren die Kuka-Umsätze im vergangenen Jahr um gut 19 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gesunken. Operativ machte das Unternehmen einen Verlust von 113 Millionen Euro nach einem Gewinn von knapp 48 Millionen Euro im Jahr zuvor. „Corona hat uns global in allen Bereichen beeinflusst, von der Fertigung über Kundenservice und Lieferketten bis hin zum Arbeitsalltag“, sagte Mohnen.

Die gesamte Robotikbranche hatte unter der Coronakrise zu leiden. Die Autobauer, noch immer wichtigster Abnehmer von schweren Industrierobotern, fuhren ihre Investitionen teils drastisch zurück.

Die Konkurrenz hat große Pläne

Doch mancher Konkurrent kam etwas besser durch die Schwächephase als Kuka. Bei ABB zum Beispiel sanken die Umsätze in der Sparte Robotik & Fertigungsautomation um vergleichbar nur 13 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis (Ebita) brach um 40 Prozent auf 237 Millionen Dollar ein.

Der Schweizer Kuka-Konkurrent hat große Pläne. Mit einer neuen Modellfamilie von kollaborierenden Robotern will ABB vor allem im Cobot-Segment wachsen. „Wir wollen einer der führenden Cobot-Hersteller der Welt werden“, sagt ABB-Robotik-Chef Sami Atiya dem Handelsblatt.

Dass die Midea-Tochter Kuka in der Krise besonders litt, könnte auch daran liegen, dass manche in der Branche Kuka eine Innovationsschwäche bescheinigen. CEO Mohnen wies dies im Gespräch mit dem Handelsblatt zurück: „Kuka war schon immer ein Innovationstreiber, und das hat nicht nachgelassen.“ Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung wurden im vergangenen Jahr trotz Krise von 160 auf 178 Millionen Euro erhöht.

Der Kuka-Konzern setzt große Hoffnungen in das neue Betriebssystem, das derzeit entwickelt wird. Damit sollen künftig alle Kuka-Roboter – vom Cobot bis zum schweren Schweißroboter – leichter programmiert und an die Cloud angebunden werden können.

Mit dem vorsichtigen Optimismus für das laufende Jahr steht Kuka nicht allein da. Man sehe in Sachen Corona ein „schwaches Licht am Ende des Tunnels“, sagte vor wenigen Tagen Milton Guerry, Präsident des Weltbranchenverbands IFR. Allerdings sei man noch weit vom „alten Normal“ entfernt.

Dahin will die Roboter-Industrie aber auch gar nicht unbedingt zurück. Denn Corona habe die Automatisierungstrends beschleunigt, sagte Guerry. „Wir sehen vor allem einen Schub in Richtung Roboterisierung in Branchen jenseits der Autoindustrie.“ Auch Kuka-Chef Mohnen rechnet längerfristig mit einer deutlich steigenden Nachfrage am Markt.

Mehr: Kuka will mit einem neuen Betriebssystem eine neue Ära einläuten.

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