Industrie unter Druck SGL-Carbon-Chef warnt vor hohen Strompreisen

Strom ist laut Manager Robert Koehler in Deutschland zu teuer.
Frankfurt Steigende Strompreise infolge der Energiewende setzen nach Einschätzung von SGL-Carbon-Chef Robert Koehler die Industrie zunehmend unter Druck. Der Vorstandsvorsitzende des Wiesbadener Grafitspezialisten warnte am Montag davor, dass energieintensive Branchen wegen nicht wettbewerbsfähiger Energiepreise aus Deutschland abwandern könnten. „Wir haben heute schon in Europa mit Abstand die höchsten Energiepreise“, kritisierte der Manager auf einer Podiumsdiskussion in Frankfurt. Nur wegen ihrer höheren Effizienz habe die deutsche Industrie bislang erheblich höhere Preise verkraftet.
„Unsere energieintensiven Produktionen gehen aus Deutschland heraus oder sind es bereits“, warnte Koehler. Die Karawane ziehe weiter. „Da sind tektonische Platten in Bewegung.“ Andere Länder wie die USA würden der Industrie für die Kilowattstunde einen Preis von zwei Eurocent bieten. „Wettbewerbsfähig wären für mich bereits vier Eurocent pro Kilowattstunde.“ Selbst da läge Deutschland immer noch deutlich darüber. Andere Industriekonzerne wie Bayer haben ebenfalls davor gewarnt, dass Deutschland als Industriestandort wegen steigender Stromkosten nach der Energiewende an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen könnten.
„Wir brauchen eine Energiepolitik, die funktioniert“, kritisierte Koehler. Es gebe keine klaren Konzepte in der Politik. SGL Carbon beliefert die Stahl- und Aluminiumindustrie mit Grafitelektroden und Kathoden. Zu den Kunden zählen aber auch Unternehmen in der Solar- und Windenergiebranche.
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SGL ist vermutlich Energieintensiv, damit von EEG befreit
KWK sind derzeit 0,006? oder weniger Cent / kWh
Neue Umlage nach §19 Abs. 2 StromNEV befreit seit Anfang diesen jahres die Großverbraucher von Netzentgelten
Konzessionsabgabe wird wahrscheinlich für SGL auch nicht fällig
Stromsteuer ist bis zu 95% entlastbar
Bleibt also fast nur der Herstellkostenpreis des Strom von derzeit 1,5 Cent für Importkraftwerkskohle und vermutlich deutlich unter einem Cent für Atomstrom. Bei dem massiven Ausbau der Erneuerbaren ist doch reichlich zusätzlicher Strom im Netz. Warum kann man da als Großabnehmer keine guten Preise verhandeln?
Die hohen Preise an Privatkunden sind dann vorbei, wenn jeder den Strom selbst billiger herstellen (lassen) kann. Also quasi jetzt. Wenn der Privatkunde sich den Strom mit Wind und Sonne selbst macht, dann ist Schlaraffenland für die Industrie.
Das die etablierten Parteien kein Konzept haben, ist allerdings offensichtlich und auch das eigentliche Problem.
Jeden Prozentpunkt Erneuerbare mit Preisen unterhalb heutigen Privatkundenstroms wird der Konsument gern bezahlen. Von diesem Geld wird eine Infrastruktur geschaffen, die dafür sorgt, dass der Atomstrom mit Ablauf der Restlaufzeiten der Atomkraftwerke durch amortisierte Photovoltaik mit Grenzkosten gegen 0 substituiert würde. (Außer Energiekonzernaktien) also alles gut oder?!