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Industriekonzern Thyssen-Krupp verzeichnet Schub der Nachfrage und erhöht Prognose erneut

Der Industriekonzern profitiert von der Erholung in wichtigen Kundensegmenten. Fast alle Geschäftsbereiche konnten ihren Gewinn deutlich steigern.
11.05.2021 - 09:13 Uhr Kommentieren
Der Industriekonzern kann auf ein gutes Geschäftsjahr hoffen. Quelle: Reuters
Thyssen-Hauptquartier in Essen

Der Industriekonzern kann auf ein gutes Geschäftsjahr hoffen.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Thyssen-Krupp erholt sich schneller als erwartet: Dank der anziehenden Nachfrage in zahlreichen Industriebereichen wie Automobil und Stahl konnte der Essener Industriekonzern zwischen Januar und März ein deutlich besseres Ergebnis erzielen als ursprünglich angepeilt. Der Auftragseingang stieg um 14 Prozent, der Umsatz um vier Prozent. Unterm Strich bleibt so ein Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 49 Millionen Euro, nach einem Verlust von 578 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

In der Folge hob der Konzern sein Jahresziel von einem ausgeglichenen Ergebnis auf bereinigter Basis auf einen mittleren dreistelligen Millionengewinn an. Vorstandschefin Martina Merz erklärte, einerseits habe die Erholung in vielen Märkten von Thyssen-Krupp geholfen, andererseits zeigten die Maßnahmen zur Performance-Steigerung die geplante Wirkung. „Wir wissen aber genau, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.“ Die Neuausrichtung von Thyssen-Krupp bleibe ein Weg der vielen kleinen Schritte. „Und die gehen wir“, so die Managerin.

Merz will Thyssen-Krupp von einem schwerfälligen Industriekonglomerat zu einer schlanken Unternehmensgruppe umbauen. Dabei beliefen sich die Restrukturierungskosten im zweiten Quartal des Geschäftsjahres, das bei Thyssen-Krupp im Oktober beginnt, auf 260 Millionen Euro. Insgesamt will der Konzern in den nächsten Jahren 12.000 Stellen abbauen.

Betroffen ist davon insbesondere die Stahlsparte, die das Quartal mit einem Betriebsverlust 161 Millionen Euro abschloss und damit ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr (minus 307 Millionen Euro) deutlich verbessern konnte.

Ebenfalls positiv entwickelten sich der Werkstoffhandel, der sein Ergebnis von 21 auf 132 Millionen Euro steigerte, sowie die Autozulieferung, die das Quartal mit einem Gewinn von 74 Millionen Euro abschloss (Vorjahr: minus 80 Millionen Euro).

Restrukturierung kommt voran

Schlechter hingegen lief es im Segment Multi Tracks, in dem der Konzern mehrere Tochterfirmen wie die Edelstahlproduktion oder Teile des Anlagenbaus bündelt, für die verschiedene Weiterführungsoptionen geprüft werden. Hier belief sich der Verlust auf 133 Millionen Euro, was, auch wegen gestiegener Restrukturierungskosten, eine Verschlechterung zum Vorjahresquartal (minus 110 Millionen Euro) bedeutet.

In einer Telefonkonferenz lobte Finanzchef Klaus Keysberg das Team, das derzeit insgesamt 640 Einzelmaßnahmen umsetze, um die Performance von Multi Tracks zu verbessern. „Das ist echte Kärrnerarbeit, die Respekt verdient“, so der Manager. Im Anlagenbau für die Bergbauindustrie sei Thyssen-Krupp in fortgeschrittenen Verkaufsgesprächen mit dem dänischen Konkurrenten FLSmidth. „Wir erwarten in naher Zukunft die Unterzeichnung des Vertrags.“

Noch offen ist hingegen die Zukunft der Stahlsparte, die zuletzt von steigenden Preisen profitieren konnte. Derzeit prüft der Konzern eine Verselbstständigung des Bereichs, mit der Option eines späteren Börsengangs. „Eine solche Verselbstständigung ist aber an eine Reihe von Voraussetzungen geknüpft, die wir nach und nach abarbeiten“, sagte Keysberg. Eine Entscheidung brauche deshalb Zeit. „Wir werden hier kurzfristig keine Neuigkeiten bekannt geben.“

An der Börse waren die positiven Zahlen erwartet worden. Der Aktienkurs bewegte sich zum Handelsstart kaum, nachdem das Papier von Thyssen-Krupp bereits in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt hatte.

Mehr: Klimaneutraler Stahl – Die Hochöfen weichen der Zukunft

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