Insolventer Druckmaschinenhersteller Entscheidung über Manroland-Zukunft vertagt

Die Zentrale von Manroland in Offenbach.
Die Belegschaft von Manroland muss noch einige Tage länger mit der Ungewissheit über die Zukunft des weltweit zweitgrößten Druckmaschinenherstellers leben. Die Verhandlungen mit dem oder den möglichen Käufern seien vertagt worden, sagten zwei mit dem Tauziehen vertraute Personen am Sonntagabend.
Insolvenzverwalter Werner Schneider schwanke noch zwischen der Offerte eines Finanzinvestors, der alle drei Werke in Augsburg, Offenbach und Plauen übernehmen wolle, und zwei anderen Angeboten für Unternehmensteile, die auf eine Zerschlagung von Manroland hinausliefen. So lange sei auch das Ausmaß des Stellenabbaus offen.
In den Verhandlungskreisen war eine Lösung eigentlich spätestens für Anfang der Woche erwartet worden. Für Dienstag waren bereits Betriebsversammlungen für die 6500 Mitarbeiter geplant, in denen sie informiert werden sollten, wie es mit Manroland weitergeht. Ob sie trotzdem stattfinden werden, ist offen.
Bis zu einer Einigung könne es bis Ende der Woche dauern, sagte einer der Insider. Schneider überlegt offenbar auch, die Gläubiger in die Entscheidung einzubeziehen. „Wir gehen davon aus, dass wir einen Verkauf vor Beginn des regulären Insolvenzverfahrens hinbekommen“, sagte Schneiders Sprecher. Das Insolvenzverfahren wird Anfang Februar eröffnet. Nur bis dahin zahlt die Arbeitsagentur die Löhne für die Belegschaft.
Die notorisch defizitäre Manroland hatte Ende November Insolvenz anmelden müssen, weil die Eigentümer nicht mehr bereit waren, frisches Geld nachzuschießen, und eine Übernahme durch einen Finanzinvestor scheiterte. Die Mehrheit an dem Traditionskonzern hält der Finanzinvestor Allianz Capital Partners, die restlichen Anteile liegen beim früheren Mutterkonzern MAN.
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