Insolvenz 36 Millionen für Solar-Millennium-Anleger

Die Unternehmenszentrale des insolventen Kraftwerk-Entwicklers Solar Millennium.
Düsseldorf Gläubiger des insolventen Kraftwerk-Entwicklers Solar Millennium können Hoffnung schöpfen, zumindest einen Teil ihres Kapitals zurückzubekommen. Insolvenzverwalter Volker Böhm teilte am Donnerstag mit, den 13-prozentigen Anteil an dem spanischen Solarkraftwerksprojekt Andasol 3 verkauft zu haben. „Insgesamt können dadurch den Gläubigern der Solar Millennium AG bis zu 36 Millionen Euro zusätzlich zufließen", sagte Böhm.
Erwerber sei der Andasol 3-Fonds, der auch wirtschaftlicher Nutznießer des Projektes sei. Der Fonds war im November 2009 mit einem Volumen von 47,9 Millionen Euro begeben worden. Rund 3500 Anleger hatten in das solarthermische Kraftwerk in Andalusien investiert.
Bereits in der vergangenen Woche hatte Böhm mitgeteilt, die knapp 75-prozentige Beteiligung an dem Anlagenbauer Flagsol an den Joint-Venture-Partner Ferrostaal verkauft zu haben. Ein „nennenswerter" Erlös sei für die Gläubiger erzielt worden. Kerngeschäft von Flagsol ist der Bau solarthermischer Kraftwerke mit Kapazitäten zwischen 50 und 250 Megawatt. Die von Flagsol genutzte Parabolrinnen-Technologie soll auch bei dem ehrgeizigen Wüstenstrom-Projekt Desertec im Norden Afrikas zum Einsatz kommen. Erste Anlagen entstanden mit Andasol 1, 2 und 3 in Spanien.
Die Erlanger Solar Millennium hatte im Dezember Insolvenz angemeldet. Den 40 Mitarbeitern wurde mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens gekündigt. Für die größten US-Projektgesellschaften Blythe und Palen fand Verwalter Böhm mit den US-Firmen NextEra Energy und BrightSource Energy nach längerer Suche Investoren. Bei der Versteigerung wurde ein Gesamterlös von 80 Millionen US-Dollar erzielt. Ein Teil des Kaufpreises wird allerdings erst bei Erreichen von Projektmeilensteinen gezahlt.
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