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Internationale Automobilausstellung IAA-Proteste: Aktivisten seilen sich von Brücken ab – Autobahnen zeitweise gesperrt

Die Gegner der Automesse IAA verschärfen ihren Protest und drohen mit weiteren Blockaden. Der Verkehr auf den Autobahnen rund um München steht teilweise still.
07.09.2021 - 10:41 Uhr 4 Kommentare
Aktivisten und Aktivistinnen protestieren gegen die Automesse IAA und blockieren dafür Autobahnen. Quelle: dpa
Leere A9 in Richtung München

Aktivisten und Aktivistinnen protestieren gegen die Automesse IAA und blockieren dafür Autobahnen.

(Foto: dpa)

München Zum offiziellen Auftakt der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) haben Klimaaktivisten ihre Protestaktionen verschärft. Rund um München seilten sich Demonstranten von mehreren Autobahnbrücken ab. Die Autobahnen mussten zeitweise gesperrt werden. „Es ist eine gefährliche Situation“, sagte eine Polizeisprecherin dem Handelsblatt. Die Polizei sei im Einsatz und habe die Straßen teilweise gesperrt.

Im Vorfeld der Automesse hatten zahlreiche Initiativen Protestaktionen angekündigt. Den Behörden liegen mehr als 50 Versammlungsanzeigen vor. Die Initiative „Sand im Getriebe“ und andere Gruppen haben zudem für Freitag eine Blockade der Messe angekündigt.

Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos versuchen mithilfe eines Leiterwagens die Aktivisten zu erreichen. Quelle: dpa
Einsatz bei Fürholzen auf der A9

Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos versuchen mithilfe eines Leiterwagens die Aktivisten zu erreichen.

(Foto: dpa)

„Am Freitag wollen wir mit Tausenden Menschen die Messe blockieren und ihren reibungslosen Ablauf verhindern“, sagte eine Aktivistin der Initiative „Sand im Getriebe“ am Montag in München.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte zuletzt einen starken Polizeieinsatz angekündigt: „In der Spitze werden bis zu 4500 Polizistinnen und Polizisten für die Sicherheit während der IAA in München sorgen.“

Ein Aktivist hält ein Schild in den Händen, während sich Polizisten auf der Schilderbrücke bei Fürholzen in Position bringen. Quelle: dpa
„Autos zerstören"

Ein Aktivist hält ein Schild in den Händen, während sich Polizisten auf der Schilderbrücke bei Fürholzen in Position bringen.

(Foto: dpa)

Am Dienstag mussten Polizeikräfte unter anderem wegen der Autobahn-Aktion massiv eingreifen. Aktivisten hängten an verschiedenen Brücken in Fahrtrichtung der Messe Transparente auf, auf denen zum Beispiel „IAA Mobility – abgesagt“ stand. Ziel der Aktion sei es unter anderem, „gegen den weiteren Ausbau von Autobahnen und die Untätigkeit der Verkehrspolitik angesichts der Klimakrise zu protestieren, sowie eine echte Verkehrswende zu fordern“, hieß es in einer Mitteilung der Aktivisten.

Die Sperrung wurde durch die Störaktion der Aktivisten ausgelöst. Quelle: dpa
Stau auf der A9 Richtung München bei Fürholzen

Die Sperrung wurde durch die Störaktion der Aktivisten ausgelöst.

(Foto: dpa)

Bei einer Protestaktion von Greenpeace stiegen am Dienstagmorgen zudem 14 Demonstranten mit Plakaten in den kleinen künstlichen See vor der Münchener Messe. Auf den Tafeln waren Bilder von Überschwemmungen und Waldbränden der vergangenen Jahre zu sehen, zudem Slogans wie „Die Klimakrise startet hier“. Die am Messegelände zahlreich vertretene Polizei ließ die Aktivisten gewähren, nach etwa einer halben Stunde verließen sie das kalte Wasser.

„Die Konzerne müssen weg vom klimaschädlichen Verbrennungsmotor“

„Die deutsche Autoindustrie befeuert die Klimakrise immer weiter“, kritisierte Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan. „Mit ihren rücksichtslosen Geschäften schränken VW, Mercedes-Benz und BMW die Freiheit junger Menschen ein. Damit sich das ändert, müssen die Konzerne viel schneller weg von klimaschädlichen Verbrennungsmotoren.“

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) kritisiert die Proteste. „Gewalt und Nötigung lehnen wir ab“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Die Branche sei aber zum Dialog mit denen bereit, die anderer Meinung sind. Die Messe zeige „den Weg zur klimaneutralen Mobilität.“

Die Proteste sollen in den nächsten Tagen weitergehen. So ist für Samstag eine Fahrradsternfahrt angemeldet, bei der die Veranstalter mit 50.000 Teilnehmern rechnen.

Mit einer weiteren Protestaktion will auch die Umweltorganisation in München die Autoindustrie zu mehr Klimaschutz bewegen. Quelle: Reuters
Greenpeace vor der IAA

Mit einer weiteren Protestaktion will auch die Umweltorganisation in München die Autoindustrie zu mehr Klimaschutz bewegen.

(Foto: Reuters)

Die IAA findet erstmals in München statt. Bei der Messe geht es stärker als früher auch um neue Mobilitätskonzepte. Im Mittelpunkt stehen diesmal neue Elektroautos. Aktivistengruppen lehnen einen reinen Umstieg auf die neue Antriebsart aber ab und fordern stattdessen, den Autoverkehr insgesamt zu reduzieren.

Mehr: Günstige Elektrokleinwagen gibt es erst in einigen Jahren.

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4 Kommentare zu "Internationale Automobilausstellung: IAA-Proteste: Aktivisten seilen sich von Brücken ab – Autobahnen zeitweise gesperrt"

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  • Störung, Behinderung und Blockaden sind Leistungen für die es weder Bildung, Kreativität noch Format benötigt. Die Untugend, arbeitende Bevölkerungsgruppen zu schikanieren, wird sich langfristig rächen.

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Generation; "Beiß in die Hand die Dich füttert".

  • Wozu haben wir Gesetze?
    Hoffentlich nicht nur um Falschparker und ähnliche Verkehrsraudis zu bestrafen.
    Es gibt auch ein Gesetzt d.h. innhaltlich.

    Gefährlicher und verbotener Eingriff ind. Straßenverkehr!
    Außerdem versuchte aktive Körperverletzung mit Todesfolge.

    Also die Herren Staatsanwälte und Polizeiräte und Polizeidirektoren:
    Sofort festnehmen und Strafanzeigen stellen.
    Bitte nicht heute Abend in den Fernsehnachrichten würdevoll jammern!

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