Jaguar Land Rover setzt auf Elektro-Antrieb Volvo und Jaguar wollen deutsche Autobauer abhängen

Jaguar Land Rover ist bislang vor allem für seine Spritschlucker bekannt – ab 2020 sollen alle Modelle auch elektrische fahren.
Düsseldorf Volvo hat den Anfang gemacht, jetzt folgt der britische Premiumhersteller Jaguar Land Rover: Vom Jahr 2020 an soll es jedes Modell auch in einer Elektrovariante geben, ob nun unmittelbar mit reinem Batterieantrieb oder als Hybridmodell kombiniert mit Verbrennungs- und Elektromotor. Damit läutet auch der britische Hersteller, der seit 2008 zum indischen Tata-Motors-Konzern gehört, das Elektrozeitalter ein.
Volvo geht sogar noch einen Schritt weiter: Die Schweden wollen nach 2019 keine neuen Autos mehr mit Verbrennungsmotor entwickeln. Die deutschen Premiumanbieter preschen nicht ganz so weit vor. Sie wollen nur einzelne reine Elektro- und Hybridmodelle anbieten, rüsten aber nicht das komplette Produktportfolio elektronisch um.
„Jede von 2020 an neu eingeführte Baureihe von Jaguar Land Rover wird auch eine elektrifizierte Variante bekommen“, sagte Jaguar-Chef Ralf Speth der Finanzagentur Bloomberg bei einer Produktpräsentation in London. Der britische Premiumhersteller arbeite an einem Modellprogramm aus rein elektrischen Autos und aus Hybrid-Modellen.
Zum Beweis seiner „elektrischen Ambitionen“ starte die Premiumgruppe bereits im nächsten Jahr mit dem Verkauf eines rein batteriegetriebenen SUV-Modells, des I-PACE. Für dieses Auto gebe es bereits 25.000 Vorbestellungen, ergänzte der frühere BMW-Manager Speth. An den kommenden Tagen wird auch der bekannte Jaguar-Roadster E-Type in London als Studie mit einem Batterieantrieb zu sehen sein.
Jaguar Land Rover reagiert damit auf den wachsenden Druck auf den klassischen Verbrennungsmotor. Wegen der anhaltenden Stickoxiddiskussion gehen besonders die Verkaufszahlen für Dieselmodelle zurück. Nicht nur in Stuttgart und München geht die Angst um, dass der Diesel schon im nächsten Winter mit ersten Fahrverboten belegt werden könnte.
Auch die britische Hauptstadt London macht es Dieseleignern immer schwerer, mit ihrem Selbstzündermodell in den Innenstadtbereich zu fahren. Im August ist der Dieselanteil an allen Pkw-Neuzulassungen sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien erstmals wieder unter die wichtige Grenze von 40 Prozent gefallen. Weil neue Elektromodelle noch fehlen, entscheiden sich Autokäufer derzeit häufiger für einen Benziner.
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