Joint Venture Brasiliens neue Regierung genehmigt Boeing-Embraer-Geschäft

Gemeinsam mit dem brasilianischen Flugzeugbauer Embraer will der US-Konzern seine Lücke am unteren Ende des Marktes für Verkehrsflugzeuge schließen.
Sao Paulo/Brasilia/Frankfurt Grünes Licht für das geplante Bündnis zwischen dem brasilianischen Flugzeugbauer Embraer und dem größeren US-Konkurrenten Boeing. Die südamerikanische Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro will dem geplanten Joint Venture nun doch zustimmen.
Nach eingehender Prüfung habe man festgestellt, dass „die Souveränität und die nationalen Interessen gewahrt werden“, gab das Präsidentenbüro am Donnerstag bekannt. Demnach werden beide Unternehmen „die derzeitigen Arbeitsplätze in Brasilien erhalten“.
Der seit 1. Januar amtierende Bolsonaro, ein ehemaliger Fallschirmjäger, hatte zuvor seine Besorgnis darüber geäußert, dass Boeing am Ende das strategisch wichtige Unternehmen komplett übernehmen könnte. Embraer ist eine Industrieikone in Brasilien, die auch für das Militär produziert.
Nach der Ankündigung der brasilianischen Regierung gehen beide Konzerne nun davon aus, dass der Deal bis Ende 2019 endgültig genehmigt wird.
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Boeing und Embraer hatten sich im Juli auf die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens verständigt. Dazu verkauften die Brasilianer 80 Prozent ihrer profitablen kommerziellen Flugzeugsparte für 4,2 Milliarden Dollar an Boeing, das die Kontrolle über das neue Unternehmen hält.
Embraer baut gemeinsam mit dem kanadischen Konzern Bombardier Regionaljets mit einer Kapazität von 100 bis 160 Sitzen. Mit dem Joint Venture kommt Boeing somit dem Ziel näher, seine Lücke am unteren Ende des Marktes für Verkehrsflugzeuge zu schließen.
Das ist für den US-Konzern auch deshalb zu einem wichtigen Thema geworden, weil Rivale Airbus mit der mehrheitlichen Übernahme der sogenannten C-Series von Bombardier in diesem Bereich vorgeprescht ist.
Bombardier und Embraer wiederum erhoffen sich durch den Anschluss an die weltweit größten Hersteller Airbus und Boeing mehr Maschinen verkaufen können. Die Großkonzerne können so etwa ein weitaus größeres Wartungs- und Service-Netzwerk anbieten.
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