J&J kauft Actelion US-Konzern zahlt 30 Milliarden Dollar für Biotechfirma

Die Firma ist auf Medikamente zur Behandlung von lebensbedrohlichem Bluthochdruck im Lungenkreislauf spezialisiert und hochprofitabel.
Zürich Der US-Konzern Johnson & Johnson greift nach Europas größter Biotech-Firma Actelion. 30 Milliarden Dollar (rund 28 Milliarden Euro) will der Pharma- und Konsumgüterriese aus New Jersey für den Hersteller von Lungenmedikamenten aus Allschwil bei Basel auf den Tisch legen.
Die Übernahme kommt erst im zweiten Anlauf zustande: Nach einer ersten Verhandlungsrunde ohne Einigung zog sich J&J zunächst zurück und überließ dem französischen Pharmakonzern Sanofi das Feld. Nun kündigte J&J am Donnerstag an, den Actelion-Aktionären 280 Franken je Aktie in bar zahlen. Der Deal wäre einer der größten im Pharmasektor seit Anfang 2016.
„Die Struktur des Deals ist sehr attraktiv“, sagte Eleanor Taylor Jolidon, Fundmanagerin bei der Genfer Union Bancaire Privee, die zu den 40 größten Actelion-Investoren zählt. Die Offerte entspricht einem Aufpreis von 23 Prozent gegenüber dem letzten Börsenkurs. Nimmt man als Messlatte den Aktienkurs von vergangenen November, als erste Spekulationen über ein Interesse der Amerikaner an Actelion die Runde machten, streichen Investoren sogar mehr als drei Viertel als Prämie ein.
Daher halten es Börsianer auch für wenig wahrscheinlich, dass ein Konkurrent in letzter Minute eine noch höhere Offerte aus dem Hut zaubert. „Das ist so gut wie unter Dach und Fach“, erklärten die Analysten der Bank Berenberg. An der Börse in Zürich schoss die Actelion-Aktie um 20 Prozent auf 272,80 Franken in die Höhe.
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Im Zuge der Transaktion soll Actelions Forschung in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden. Dieses solle mit einer Milliarde Franken ausgestattet und an die Schweizer Börse SIX gebracht werden. Die Actelion-Aktionäre erhalten Aktien dieser R&D NewCo genannten Firma, an der auch J&J beteiligt sein wird. Actelion-Chef Jean-Paul Clozel wird R&D NewCo leiten. Der 61-jährige Kardiologe, einer der Firmengründer, war in der Vergangenheit ein entschiedener Verfechter eines eigenständigen Kurses und galt als Schlüsselfigur bei dem Deal.
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@ Redaktion: Besten Dank, dass Sie die unqualifizierten Kommentare, die Herr Hoffmann überall streut, nicht veröffentlichen.
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