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KBA gibt grünes Licht für Amarok Chaos bei VW-Rückruf

Der Rückruf der manipulierten Diesel aus dem VW-Konzern sorgt bis zum Auftakt für Fragezeichen. Denn nach wochenlanger Wartezeit startete das Mammutprojekt am Ende früher als offiziell genehmigt.
27.01.2016 Update: 27.01.2016 - 18:38 Uhr
Erlaubt oder nicht? Quelle: dpa
Software-Update beim Amarok

Erlaubt oder nicht?

(Foto: dpa)

Wolfsburg/Hannover Im Abgas-Skandal bei Volkswagen hat die größte Rückrufaktion der Konzerngeschichte begonnen. Das Kraftfahrt-Bundesamt gab die Freigabe für die Umrüstung der betroffenen Pick-Up-Trucks vom Typ Amarok. Damit könne VW den Rückruf und die Umrüstung dieses Modells beginnen, teilte das KBA am Mittwoch in Flensburg mit. „VW wird die Halter dieser Fahrzeuge entsprechend informieren.“ Die Freigaben für die weiteren betroffenen Modelle befinden sich derzeit beim Kraftfahrt-Bundesamt noch in der Prüfung, wie es hieß. Insgesamt will VW in Deutschland rund 2,4 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten holen, um diese nachzubessern.

Der offiziellen Mitteilung war am Mittwoch jedoch ein Frühstart von VW vorausgegangen. Trotz der zunächst noch fehlenden schriftlichen KBA-Genehmigung war bereits der Startschuss für die Umrüstung gefallen. Anders als vonseiten der Behörden und des Konzerns seit Tagen bekräftigt, lag das dazu benötigte Software-Update bereits seit Tagen in den Werkstätten vor.

So erhielt am Vormittag zumindest ein betroffener Amarok das neue Computerprogramm. Ein Foto-Journalist der Deutschen Presse-Agentur dokumentierte bei einer VW-Vertragswerkstatt in der Region Hannover, dass die Software ohne Probleme aufgespielt wurde. Mindestens ein weiterer Umrüsttermin wurde bereits vergeben. Und die Amarok-Halter haben offensichtlich schon alle Post erhalten.

Den Beginn der Umrüstung bestätigten zu diesem Zeitpunkt aber auf dpa-Nachfrage zunächst weder das für die Genehmigung der technischen Lösung zuständige Bundesamt noch die VW-Konzernzentrale in Wolfsburg. Erst am frühen Abend teilte das KBA schriftlich mit, die Freigabe für den Amarok erteilt zu haben.

„In den vergangenen Tagen sind im Unternehmen die organisatorischen Vorbereitungen für den Rückruf des Amarok abgeschlossen worden“, sagte ein VW-Sprecher am Mittwochabend. Dazu habe auch das Verschicken von Kundenbriefen gehört. „Im Zuge einer so komplexen, umfassenden und markenübergreifenden Rückrufaktion kann es dazu gekommen sein, dass einige wenige Fahrzeuge bereits in den Werkstätten waren“, betonte der Konzernsprecher.

Volkswagen hatte mit einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert. Das KBA hatte einen Rückruf der betroffenen 2,4 Millionen Autos in Deutschland in die Werkstätten angeordnet. Weltweit geht es um 11 Millionen Fahrzeuge. Volkswagen hatte angekündigt, zuerst betroffene Pick-Up-Trucks vom Typ Amarok mit einem 2,0-Liter-Dieselmotor umzurüsten.

In dem Brief an die Amarok-Kunden, der der dpa vorliegt, heißt es: „Mit diesem Schreiben möchten wir Sie informieren, dass die benötigte Software zur Verfügung steht und Ihr Fahrzeug nun umprogrammiert werden kann.“ Im VW-System für die Händler, in das die dpa Einblick nahm, steht, das Update sei „sofort und unverzüglich“ aufzuspielen.

Die Software, die die Werkstätten von einem VW-Server herunterladen können, steht laut Systemangabe seit dem 25. Januar bereit. Ein Sprecher der für den Amarok zuständigen Konzern-Tochter VW-Nutzfahrzeuge sagte ebenfalls, die Software stehe den Händlern bereits zur Verfügung - und Anfang der Woche seien die entsprechenden Benachrichtigungen für die betroffenen Kunden auch versendet worden.

In dem Schreiben an die Halter wird eine Servicenummer genannt, unter der Kunden Fragen stellen können. Bei der Hotline hieß es am Mittwoch auf die Frage, ob man als Betroffener denn nun wie aufgefordert auch tatsächlich in die Werkstatt solle oder ob es noch Vorbehalte gebe: „Natürlich geht es los, machen Sie einen Termin, sonst hätten wir Ihnen doch kein Schreiben geschickt.“

Diener vieler Herren
Wolfgang Porsche
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Als Aufsichtsratsvorsitzender der Familienholding Porsche SE vertritt er die Interessen der beiden Sippen Porsche und Piëch. Ohne und gegen sie läuft nichts bei Volkswagen.

(Foto: Reuters)
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD)
2 von 7

Er vertritt den Großaktionär Niedersachsen im VW-Aufsichtsrat und sorgt sich vor allem um die Arbeitsplätze in seinem Land.

(Foto: dpa)
US-Justizministerin Loretta Lynch
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Die unbarmherzige Chefermittlerin hat schon Fifa-Chef Sepp Blatter zur Strecke gebracht – und zieht mit ihrer Klage gegen Volkswagen auch die Schlinge um Müllers Hals noch ein Stück enger.

(Foto: dpa)
VW-Markenchef Herbert Diess
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Unbelastet vom Abgasskandal steht der ehemalige BMW-Manager als Kronprinz für die Konzernspitze bereit, wenn Müller scheitern sollte.

(Foto: )
Gina McCarthy, Chefin der US-Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA)
5 von 7

Ihre Mitarbeiter fühlen sich von Volkswagen in der Dieselaffäre hingehalten und verschaukelt. Schon deshalb will sie VW nicht zu leicht davonkommen lassen.

(Foto: ap)
Volkswagen-Betriebsratschef Bernd Osterloh
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Mächtiger Statthalter der IG Metall in Wolfsburg.

(Foto: Reuters)
Patriarch Ferdinand Piëch
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Offiziell hat der langjährige Konzernlenker und Großaktionär kaum noch Einfluss bei Volkswagen – aber was heißt das schon bei einem wie Piëch?

(Foto: ap)
  • dpa
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