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KMW und Nexter Fusion der Panzerbauer steht kurz bevor

Krauss-Maffei Wegmann will sich mit dem französischen Konkurrenten Nexter zusammenschließen. Die Fusion des Leopard-2-Bauers mit den Franzosen steht kurz bevor. Doch die Bundesregierung weiß noch von nichts.
22.06.2015 - 17:02 Uhr Kommentieren
Der deutsche Rüstungsriese will mit Nexter aus Frankreich fusionieren. Quelle: dpa
Kampfpanzer Leopard 2 von KMW

Der deutsche Rüstungsriese will mit Nexter aus Frankreich fusionieren.

(Foto: dpa)

Berlin Die seit mehr als einem Jahr laufenden Fusionsverhandlungen zwischen dem deutschen Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und seinem französischen Konkurrenten Nexter befinden sich offenbar auf der Zielgeraden. Ein KMW-Sprecher sagte am Montag auf Anfrage, beide Seiten hätten den Zeitraum „Mitte bis Ende Juli“ für einen Vertragsabschluss ins Auge gefasst.

Zuvor hatte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums noch erklärt: „Da gibt es keine offizielle Beantragung bei uns.“ Die Bundesregierung muss einer solchen Transaktion zustimmen. Die Ministeriumssprecherin unterstrich zugleich, dass bei solchen Zusammenschlüssen im Rüstungsbereich für die Produkte dieser Zusammenarbeit auch weiterhin die restriktiven deutschen Rüstungexportregeln gelten würden.

Beim Bekanntwerden waren die Fusionspläne von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter Mitte vergangenen Jahres bei den Regierungen in Berlin und Paris auf Wohlwollen gestoßen.

Als Ziel hatten die Eigentümer beider Firmen schon damals genannt, bis 2015 eine Grundsatzerklärung für einen Zusammenschluss zu unterzeichnen. Dadurch entstünde ein Wehrtechnikkonzern mit fast zwei Milliarden Euro Jahresumsatz mit über 6000 Mitarbeitern.

Diese Firmen verdienen an den Rüstungsdeals
Rang 10 - Iris-T (Diehl)
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Die Lenkflugkörper vom Typ Iris-T werden von Diehl hergestellt, sie dienen der Bewaffnung der Kampfflugzeuge Eurofighter und Tornado und sind zur Bekämpfung von Zielen aus der Luft gedacht. An den Bestellungen der Bundeswehr verdient das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Überlingen etwa 730 Millionen Euro – das sind zehn Prozent mehr als anfangs geplant. Dafür wirbt Diehl damit, dass das System moderne Infrarot-Zielsuchköpfe mit einem großen Erfassungsbereich habe. Mittlerweile hat das Unternehmen allerdings schon eine Weiterentwicklung des bisher von der Bundeswehr genutzten Waffensystems erarbeitet: Iris-T Surface Launched soll einen stärkeren Antrieb, eine höhere Reichweite und eine Navigation über ein unabhängiges GPS-System haben.

Quelle für die Rüstungsdeal-Rangliste: Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten

Rang 9 – Korvette 130 (Thyssen-Krupp)
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2006 begrüßten Marinesoldaten mit großer Zeremonie die erste Korvette der Klasse 130 in Hamburg. Insgesamt hat die Bundeswehr fünf dieser Korvetten bestellt, die zur Aufklärung der Überwasserlage und zur Seezielbekämpfung eingesetzt werden. Gesamtkostenansatz: 1,096 Milliarden Euro. Die Schiffe entstanden in der Werft Blohm + Voss, in deren Werkshalle auch die Zeremonie stattfand. Im Konsortium verdienen der ehemalige Blohm+Voss-Eigentümer Thyssen-Krupp und Tognum/Rolls-Royce an den Schiffen, die vor allem dadurch punkten sollen, dass sie geringe Angriffsfläche für feindliche Infrarotgeräte bieten und durch Vernetzungsmöglichkeiten auch in gemeinsamen Einsätzen verschiedener Streitkräfte genutzt werden können. Auf dem Schiff können Hubschrauber und bis zu zwei Drohnen landen.

(Foto: dpa)
Rang 8 – Transportfahrzeug Boxer (KMW, Rheinmetall, MAN)
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Er ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Ausrüstung der Bundeswehr, deshalb nahm das Verteidigungsministerium auch die Kostenexplosionen beim Boxer-Radpanzer in Kauf. Die 272 aktuell bestellten und zum Teil schon ausgelieferten Modelle kosten insgesamt 1,295 Milliarden Euro, damit kassiert das Herstellerkonsortium Artec GmbH um Krauss-Maffei-Wegmann und Rheinmetall knapp 36 Prozent mehr als zunächst vorgesehen. Das Allradfahrzeug mit flexiblem Missionsmodul kann acht Soldaten und ihr Material transportieren und ist laut den Herstellern insbesondere deshalb wertvoll, da der Radpanzer schnell an verschiedenste Bedrohungslagen und Einsatzgelände angepasst werden kann.

(Foto: dpa)
Rang 7 – Fregatte 125 (Thyssen-Krupp, Lürssen, Tognum/Rolls-Royce)
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Vier dieser Schiffe sollen bis 2019 an die Bundeswehr übergehen, doch schon jetzt verzeichnet das Bundesverteidigungsministerium 30 Monate Verzögerung in der Auslieferung. Bisher sind laut jüngsten Berichten zwei Modelle der Fregatte F-125 bei Thyssen-Krupp und den Konsortiumspartnern im Bau. Sie werden nach Bundesländern benannt – Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen laufen zuerst vom Stapel. Insgesamt sollen etwa 3 Milliarden Euro für die Schiffe anfallen und somit 17 Prozent mehr als geplant. Sie sollen die Bundeswehr von der See aus bei Gefechten an Land unterstützen und die alten Fregatten vom Typ F 122 ersetzen.

Rang 6 – Puma Schützenpanzer (Rheinmetall, KMW, Diehl, Togum/Rolls-Royce)
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Für 350 Modelle des neuen Schützenpanzers Puma gibt die Bundeswehr 4,57 Milliarden Euro aus. Das ist mehr als doppelt so viel, wie ursprünglich mit den Herstellern um Krauss-Maffei Wegmann (KMW) im Unternehmensverbund PSM Projekt System& Management GmbH vereinbart worden war. Während KMW damit wirbt, der Puma setze hinsichtlich der Sicherheit der Soldaten „neue Maßstäbe“, dürften einige Beamte im Verteidigungsministerium das vor allem mit Blick auf die Kostenexplosion bejahen. Dennoch brauchen sie die Puma-Modelle, die bis 2020 sukzessive ausgeliefert werden sollen. Denn der Vorgänger ist eine mehr als 40 Jahre alte Entwicklung des Typs Marder. Der Puma soll mobiler sein und mit einem integrierten flexiblen Lenkflugkörpersystem Bunker und natürlich andere Panzer angreifen können.

(Foto: dapd)
Rang 5 - Mehrzweckhubschrauber Tiger (Airbus/ MTU)
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Skurriles Bild im afghanischen Masar-i-Sharif: Logistikkräfte der Bundeswehr verladen ein Modell des Unterstützungshubschraubers Tiger in eine große Transportflugmaschine – ein Flugkörper im Flieger. Natürlich eignet sich der Tiger, von dem die Bundeswehr bisher 35 der bestellten 68 Modelle nutzen kann, nicht für Langstreckenflüge. Doch zudem kam der Tiger nicht mit dem heißen Sand in Afghanistan zurecht, das Bild der flugunfähigen Ente ist also nicht ganz falsch. Für die Beschaffung bekamen die Hersteller Airbus und MTU Aerospace etwa 5,23 Milliarden Euro und damit 28 Prozent mehr als geplant. An der Lösung der Probleme des Hubschraubers, der eigentlich für die Begleitung von Kampfhubschraubern und Aufklärung gedacht ist, arbeitet momentan die Taskforce „Drehflügler“ der Bundeswehr.

(Foto: dpa)
Rang 4 – NH90 (Airbus, Finmeccanica, Storck)
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5,272 Milliarden Euro – es ist eine ordentliche Summe, die das Bundesverteidigungsministerium letztlich für die Beschaffung der 82 Nato-Hubschrauber NH 90 bis 2021 aufbringen muss. Die Hersteller um Airbus und dessen NH Industries-Konsortium (verantwortlich unter anderem für Triebwerke, Rotoren und Mensch-Maschine-Kommunikation) mussten sich im November vergangenen Jahres für Probleme mit den Triebwerken des Hubschraubers rechtfertigen, in insgesamt 19 Fällen gab es offenbar Blockaden, weshalb die Hubschrauber im Februar zeitweise am Boden bleiben mussten. Die Entwickler sitzen eigentlich ganz in der Nähe ihres Auftraggebers, bei der Nato Helicopter Management Agency im süd-französischen Aix-en-Provence.

(Foto: dpa)
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