Korruptionsvorwürfe Rolls-Royce in Petrobas-Skandal verwickelt

Der frühere Petrobras-Verantwortliche Pedro Barusco gestand, mindestens 200.000 Dollar von Rolls-Royce erhalten zu haben.
London Der britische Rolls-Royce-Konzern ist einem Zeitungsbericht zufolge in den Korruptionsskandal um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras verstrickt.
Der Hersteller von Gasturbinen für Bohrplattformen von Petrobras habe Schmiergelder bezahlt, um einen Auftrag für 100 Millionen Dollar zu erhalten, berichtete die Financial Times am Montag unter Berufung auf die Aussage des früheren Petrobras-Verantwortlichen Pedro Barusco.
Dieser habe gegenüber der brasilianischen Polizei gestanden, selbst mindestens 200.000 Dollar von dem britischen Motorenhersteller erhalten zu haben. Weiteres Geld soll demnach an andere Verantwortliche und Politiker geflossen sein.
Das brasilianische Staatsunternehmen Petrobras wird seit vergangenem Herbst von einem Korruptionsskandal erschüttert, in den auch die Politik stark verwoben ist. Ermittler deckten ein seit Jahren praktiziertes System von Schmiergeldzahlungen bei der Auftragsvergabe auf, in das zahlreiche Baufirmen des Landes verwickelt waren.
Rolls-Royce kündigte als Reaktion auf den Bericht an, für die Einhaltung von Gesetzen alles Nötige zu unternehmen. „Wir wollen kristallklar deutlich machen, dass wir unzulässiges Geschäftsverhalten jeglicher Art nicht dulden“, erklärte ein Unternehmenssprecher.
Rolls-Royce war bereits mit Korruptionsvorwürfen in Indonesien und China konfrontiert. Die britische Finanzaufsichtsbehörde (SFO) eröffnete deswegen im Jahr 2013 eine Untersuchung.
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