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Kraftwerkssparte Kündigungen bei Siemens sind möglich

Siemens plant in seiner Kraftwerkssparte einen massiven Jobabbau. Dabei gibt es wohl erstmals seit Jahren auch Kündigungen. Der Dax-Konzern will aber betroffene Standorte besonders im Osten Deutschlands retten.
07.11.2017 Update: 07.11.2017 - 15:22 Uhr 1 Kommentar
Siemens: Jobabbau soll auch Kündigungen bringen Quelle: dpa
Siemens-Gasturbine

Laut Medienberichten sind in Deutschland 3000 bis 4000 von rund 8000 Arbeitsplätzen in der Produktion in Gefahr, darunter auch ganze Standorte.

(Foto: dpa)

München Bei Siemens drohen zum ersten Mal seit zehn Jahren in Deutschland Entlassungen. Die Dimension der Einschnitte in der Kraftwerkssparte sei so groß, dass der Industriekonzern wohl nicht um betriebsbedingte Kündigungen herumkommen werde, sagte ein hochrangiger Manager am Montagabend. „Es geht um nennenswerte Kapazitätsanpassungen, um große Einschnitte.“

Das habe es bei Siemens seit der letzten Konjunkturkrise 2008 nicht mehr gegeben, sagte ein Sprecher der IG Metall. Die Gewerkschaft befürchtet einen Präzedenzfall. In der Sparte Power & Gas stehen Insidern zufolge Tausende Stellen auf dem Spiel, vor allem im Osten Deutschlands.

„Solch ein Vorgehen kann sich eine Schlosserbude leisten, aber nicht Siemens“, sagte der Gewerkschaftssprecher am Dienstag. „Siemens muss mit entsprechendem Widerstand rechnen.“ Beide Seiten sind aber auf einen Kompromiss angewiesen. Denn Siemens will an der Vereinbarung aus dem Jahr 2010 festhalten, dass Kündigungen nur mit Zustimmung von Betriebsrat und IG Metall möglich sind.

„Wir werden das Kleingedruckte diesmal auch anwenden müssen. Wir haben eine Menge Ideen, aber das geht nur miteinander“, betonte der Manager. Siemens sei dabei auch zu Abstrichen zu Lasten der Aktionäre bereit. „Vielleicht muss man einen Prozentpunkt Marge aufgeben, wenn man den Leuten dafür eine Perspektive geben kann.“ Die Verhandlungen sollen Mitte November beginnen.

Die Kraftwerks-Sparte leidet unter der Energiewende. Siemens hat vor allem große Gas- und Dampfturbinen im Angebot, die immer weniger gefragt sind. Schon vor zwei Jahren waren mehr als 2000 Stellen abgebaut werden, nun könnten es laut Medienberichten doppelt so viele sein. Das wäre jeder zweite Arbeitsplatz in der Produktion in Deutschland.

Einige der Standorte im Osten könnten durch Verlagerungen aus anderen Werken gerettet werden. Teil der Überlegungen sei es, Arbeitsplätze aus Ballungsräumen abzuziehen, um Werke wie Erfurt oder Görlitz nicht aufgeben zu müssen, sagte der Manager. Es sei noch viel zu früh, darüber zu reden, erklärte die IG Metall. Die einzelnen Standorte dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Das sind die innovativsten Unternehmen der Welt
48. Platz: Bayer
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Das führende private Wirtschaftsforschungsinstitut der Schweiz, Bakbasel, hat mit Hilfe des Schweizer Patentamts und dessen globalen Datensätzen die Qualität der weltweiten Patente gemessen – und nach Regionen, Ländern und Unternehmen gerankt. Bayer hat insgesamt 2830 solcher Weltklassepatente. Die Leverkusener fokussieren sich immer stärker auf pharmazeutische Produkte. Der Chemieanteil wird dementsprechend kleiner.

Quelle: Bakbasel, IGE

(Foto: Reuters)
45. Platz: Volkswagen
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Die Wolfsburger sind mit 3037 Patenten der innovativste Autobauer, wenn es um Weltklassepatente geht. Aber die Nummer eins ist VW nur in Deutschland. Andere Hersteller wie Toyota, Nissan, Honda, ja sogar GM und Ford haben sehr viel mehr Weltklassepatente, als Volkswagen.

(Foto: Reuters)
43. Platz: Continental
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Reifen sind noch immer das Brot-und-Butter-Geschäft des Autozulieferers. Doch Continental hat sich frühzeitig auf hoch-elektronische Systeme rund ums Auto konzentriert und mischt beim autonomen Fahren, den Hybrid- und Elektroantrieben und der wichtigen Batterietechnik mit. Zahl der Weltklassepatente: 3169.

(Foto: dpa)
33. Platz: Siemens
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Der Münchener Elektronikkonzern meldet zwar deutschlandweit die meisten Patente an, ist aber mit 4356 Patenten auf Weltklasseniveau „nur“ die Nummer drei in Deutschland.

(Foto: dpa)
22. Platz: BASF
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Der Chemiehersteller hat seinen Schwerpunkt in der branchenübergreifenden Grundchemie und entwickelt neue Materialen beispielsweise in der Batterietechnik, der Carbon- und Nanotechnologie. Mit 5076 Weltklassepatenten ist BASF die Nummer zwei in Deutschland.

(Foto: AFP)
10. Platz: Bosch
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Innovativstes europäisches Unternehmen ist Bosch mit 8827 Weltklassepatenten. Der Zulieferer dominiert nicht nur in der Automobilindustrie, beispielsweise mit Benzin-Einspritzpumpen und optischen Sensoren, wie sie in Windschutzscheiben eingebaut werden, sondern auch in der Vernetzung von Haus (Smart House) und Städten (Smart City), bei Haushaltsgeräten wie Kühlschränken und Waschmaschinen. Weit vorne mischt Bosch auch in der Batterieforschung mit, etwa bei Systemen, die sich im laufenden Betrieb austauschen lassen.

(Foto: Reuters)
9. Platz: Intel
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Der Halbleiterhersteller ist vor allem durch seine PC-Microprozessoren bekannt – der Weltmarktanteil liegt bei 80 Prozent. Intel stellt Microchips für Computer her, zum Beispiel Chipsätze für Mainboards, WLAN und Flash-Speicher. Zahl der Weltklassepatente: gut 9000.

(Foto: dpa)

Noch leisten viele Siemensianer in der Sparte Überstunden, der Konzern sitzt auf Aufträgen im Wert von fast 40 Milliarden Euro. Doch der Weltmarkt schrumpft angesichts des Trends zur dezentralen Energieversorgung dramatisch. Wurden 2011 noch fast 250 große Gasturbinen mit mehr als 100 Megawatt Leistung verkauft, sind es in diesem Jahr nur 120. Bis 2020 wird sich der Markt auf 110 Turbinen pro Jahr einpendeln, glaubt Siemens. Doch allein Siemens könnte 130 produzieren und ist dabei nur halb so groß wie der US-Rivale GE.

Doch auch im Geschäft mit erneuerbarer Energie hat Siemens Probleme. Beim deutsch-spanischen Windrad-Hersteller Siemens Gamesa, an dem der Konzern 59 Prozent hält, sollen nach der Fusion binnen drei Jahren bis zu 6000 Stellen abgebaut werden. Das ist mehr als jeder fünfte Arbeitsplatz bei Siemens Gamesa. Auch Deutschland ist davon betroffen, wo in Cuxhaven gerade ein neues Werk entsteht. „Das wirft Fragen auf, welchen Einfluss hier Siemens noch hat“, sagte der IG-Metall-Sprecher. Der Ausschluss von Entlassungen gilt nur für die Siemens AG. Das macht den Arbeitnehmervertretern auch Sorgen mit Blick auf die geplante Fusion der Zug-Sparte von Siemens mit Alstom. Siemens Alstom soll künftig aus Frankreich gesteuert werden.

  • rtr
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1 Kommentar zu "Kraftwerkssparte: Kündigungen bei Siemens sind möglich"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Na da kann man doch nur großes Mitgefühl haben, nachdem führende Siemens Chefs so eifrig beim Atomausstieg mitgemacht haben und nie die Courage hatten auch nur ein Wort dagegen zu sagen. Politische Korrektheit hat ihren Preis.

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