Kranbauer Demag schweigt sich über Terex-Offerte aus

Ein Demag-Coilmaster-Kran mit Kabinensteuerung.
Düsseldorf Die Geschäfte des ins Visier seines US-Rivalen Terex geratenen Kranbauers Demag Cranes laufen besser als erwartet. Der Vorstand hob daher am Mittwoch seine Ziele für das Bilanzjahr 2010/11 an. Zum Übernahmeangebot von Terex hielt sich das Management indes bedeckt. „Sobald Terex die Angebotsunterlage vorgelegt hat, werden Vorstand und Aufsichtsrat der Demag Cranes AG diese unvoreingenommen prüfen und anschließend dazu ausführlich Stellung nehmen“, hieß es. Die vollständige Offerte mit einer detaillierten Darstellung von Bedingungen und strategischen Absichten will der US-Konzern nach eigenen Angaben noch im Laufe dieses Monats veröffentlichen.
Im zweiten Quartal verbuchte Demag eine kräftig gestiegene Nachfrage nach seinen Industrie- und Hafenkränen. Der Auftragseingang legte im Zeitraum Januar bis März um 28,8 Prozent auf 277,9 Millionen Euro zu, der Umsatz um zwölf Prozent auf 254,6 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) schnellte um 39 Prozent auf 14,6 Millionen Euro, der Überschuss noch stärker um knapp 64 Prozent auf 7,5 Millionen Euro. Damit übertraf der Düsseldorfer Konzern die Expertenschätzungen. Lediglich den Überschuss hatten die Analysten etwas höher gesehen.
Derweil hat sich die notwendigen Kreditlinien zur Finanzierung seines feindlichen Übernahmeangebots für den deutschen Konkurrenten Demag Cranes gesichert. Das gab Terex am Dienstag in einer Pflichtmitteilung bekannt. Die Finanzierung laufe über Credit Suisse Securities USA und Goldman Sachs Lending Partners.
Am Montag hatten die Amerikaner ein freiwilliges Übernahmeangebot von 41,75 Euro je Demag-Aktie angekündigt, das das Unternehmen mit 884 Millionen Euro bewertet.
Demag Cranes war bereits im vergangenen Herbst ins Visier von Konkurrenten geraten. Sowohl Terex als auch der finnische Rivale Konecranes hatten damals Interesse an einer Übernahme signalisiert. Das Demag-Management um Vorstandschef Aloysius Rauen hat sich bisher gegen eine Fusion gestemmt und Gespräche mit potenziellen Käufern abgelehnt. Auf der Hauptversammlung Anfang März war der Demag-Vorstand von Aktionären dafür kritisiert worden, dass er Terex und Konecranes kategorisch abgewiesen hatte.
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