Kriselnde Solarbranche Sunways verliert Hälfte seines Grundkapitals

Der deutsche Solarzellen-Hersteller Sunways gerät wegen ungünstigen Lieferkonditionen unter Druck.
Konstanz Langfristige Lieferverträge zu mittlerweile ungünstigen Konditionen haben dem Photovoltaik-Spezialisten Sunways schwer zugesetzt. Wegen des Preisverfalls auf dem Markt für Sonnenenergie hat der Solarzellenhersteller nach eigenen Angaben etwa die Hälfte seines Grundkapitals verloren. Wie ein Sunways-Sprecher am Donnerstag auf dpa-Anfrage sagte, hatte es ursprünglich bei 17 Millionen Euro gelegen.
Sunways muss der Deutschen Solar GmbH nach eigenen Angaben noch bis 2013 Siliziumscheiben (Wafer) für Solarzellen zu Preise abnehmen, die mittlerweile über dem Marktniveau liegen. Allein die dadurch drohenden Verluste schlagen in der Bilanz für 2011 mit Rückstellungen von 4,6 Millionen Euro zu Buche.
Am Vortag hatte Sunways die ursprünglich bis 2018 laufenden Verträge zwar vorzeitig beendet. Die Rückstellungen hätten aber zusammen mit Verlusten der vergangenen Monate dazu geführt, dass das Grundkapital um die Hälfte geschrumpft sei, erklärte der Sprecher. Das Konstanzer Unternehmen hatte für die Wafer-Lieferungen zudem bereits 7,5 Millionen Euro angezahlt, die es nun nicht zurückbekommt.
Preisverfall und Unsicherheit auf dem Markt für Sonnenenergie hatten Sunways bereits im vergangenen Jahr schwer zugesetzt. Der Solarzellenhersteller steckt tief in den roten Zahlen. Anfang des Jahres war mit LDK Solar eines der größten chinesischen Solarunternehmen bei den Konstanzern eingestiegen. Die Investoren übernahmen im Rahmen einer Kapitalerhöhung die Mehrheit an den Deutschen.
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