Kriselnder Autobauer: Renault drängt Arbeiter zu Lohnzugeständnissen
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Kriselnder AutobauerRenault drängt Arbeiter zu Lohnzugeständnissen
Zehntausende Autos zusätzlich könnte Renault in seinen französischen Fabriken bauen. Doch dafür müssten die Angestellten auf Lohnerhöhungen verzichten. Mit einer Werksschließung will Renault aber nicht gedroht haben.
Paris Der französische Autobauer Renault will seine Arbeiter zu Lohnzugeständnissen bewegen und lockt sie mit einer besseren Auslastung der Werke. Renault könne in seinen französischen Fabriken pro Jahr weitere 80.000 Fahrzeuge seiner Partner Nissan oder Daimler produzieren, falls die Gewerkschaften einem neuen Tarifvertrag zustimmten, erklärte der Konzern am Dienstag. Dies entspräche 15 Prozent der Jahresproduktion von 2012. Im Gegenzug sollen die Arbeiter in diesem Jahr auf Lohnerhöhungen verzichten. 2014 sollen die Entgelte dann nur um 0,5 Prozent und 2015 um 0,75 Prozent steigen.
Dass der Autobauer in den Verhandlungen mit den Gewerkschaften mit der Schließung zweier französischer Werke gedroht haben soll, dementiert Renault indes: "Renault hat niemals erklärt, dass zwei Werke geschlossen werden könnten, sollten die Verhandlungen über die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nicht zu einem Ergebnis führen", teilte das Unternehmen mit. Ziel der Verhandlungen sei vielmehr, keine Werke zu schließen und keine Stellen zu streichen.
Die zehn größten Autohersteller Europas 2012
Nissan
Verkaufte Fahrzeuge: 0,42 Millionen (-6,3 Prozent gegenüber Vorjahr)
Toyota
Verkaufte Fahrzeuge der Marken Toyota und Lexus: 0,5 Millionen (-3,1 Prozent gegenüber Vorjahr)
Daimler
Verkaufte Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und Smart: 0,63 Millionen (-3 Prozent gegenüber Vorjahr)
BMW Gruppe
Verkaufte Fahrzeuge der Marken BMW und Mini: 0,77 Millionen (-1,8 Prozent gegenüber Vorjahr)
Fiat Gruppe
Verkaufte Fahrzeuge der Marken Fiat, Lancia/Chrysler, Alfa Romeo, Jeep: 0,78 Millionen (-16,1 Prozent gegenüber Vorjahr)
Ford
Verkaufte Fahrzeuge: 0,91 Millionen (-13,2 Prozent gegenüber Vorjahr)
General Motors
Verkaufte Fahrzeuge der Marken Opel, Vauxhall, Chevrolet, GM: 0,98 Millionen (-13,8 Prozent gegenüber Vorjahr)
Renault Gruppe
Verkaufte Fahrzeuge der Marken Renault, Dacia: 1,03 Millionen (-19,1 Prozent gegenüber Vorjahr)
PSA Gruppe
Verkaufte Fahrzeuge der Marken Peugeot und Citroën: 1,43 Millionen (-12,9 Prozent gegenüber Vorjahr)
Volkswagen
Verkaufte Fahrzeuge der Marken VW, Audi, Seat, Skoda: 2,98 Millionen (-1,6 Prozent gegenüber Vorjahr)
Der Gewerkschafter Laurent Smolnik hatte zuvor gesagt, die Geschäftsführung von Renault habe während der Verhandlungen am Dienstag mit den Werksschließungen gedroht. Verhandlungsteilnehmer - Mitglieder anderer Gewerkschaften - bestätigten dies. "Wenn Ihr nicht unterschreibt, könnten zwei Werke geschlossen werden", zitierte Smolnik die Geschäftsführung. Nähere Angaben habe das Management nicht gemacht.
Renault kann in seinen Werken in Spanien und Großbritannien billiger produzieren als in der Heimat. Zudem sind die französischen Standorte nur schwach ausgelastet. Die französische Regierung - mit 15 Prozent größter Anteilseigner - drängt Renault dazu, die Beschäftigung in Frankreich zu fördern, indem es Autos für seinen japanischen Partner Nissan baut. In der vergangenen Woche hatte Renault angekündigt, bis 2016 rund 7500 Stellen zu streichen.
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So viele Wagen verkauften die Autobauer 2012
Ausgelieferte Fahrzeuge weltweit: 9,07 Millionen (+11,2 Prozent)
in Deutschland: 1,18 Millionen
in den USA: 596.100
in China: 2,81 Millionen
Ausgelieferte Fahrzeuge weltweit: 9,3 Millionen (+2,9 Prozent)
in Europa: 1,6 Millionen
in den Nordamerika: 3,0 Millionen
in China: 2,8 Millionen
Ausgelieferte Fahrzeuge weltweit: 9,7 Millionen
Vielen Autobauern, die ihr Geschäft hauptsächlich in Europa machen, steht das Wasser momentan bis zum Hals. Massenhersteller wie Opel, PSA Peugeot Citroen, Fiat und eben auch Renault finden vor allem in Südeuropa kaum noch Kunden für ihre Klein-, Kompakt- und Mittelklassewagen. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der trüben Aussichten trauen sich die wenigsten, ein neues Auto zu kaufen. Im Gefolge der Pkw-Bauer leiden auch die Zulieferer.
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