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LeEco-Elektroauto Chinas mysteriöser Tesla-Killer

Das Netflix-Pendant LeEco drängt in den Automarkt. Zusammen mit Aston Martin tüfteln die Chinesen an einem Elektroauto, das Tesla herausfordern soll. Revolutionär ist das Auto nicht, dafür aber das Geschäftsmodell.
27.04.2016 - 16:35 Uhr Kommentieren
Jia Yueting, Mitgründer bei LeEco, stellt seinen Elektroflitzer vor. Quelle: Reuters
Visionärer Chinese

Jia Yueting, Mitgründer bei LeEco, stellt seinen Elektroflitzer vor.

(Foto: Reuters)

Peking Pulsierendes Licht beleuchtet die Frontschürze des Wagens. Das viertürige Coupé LeSee kommt ganz in Weiß daher. Einen „Tesla-Killer“ hat der chinesische Milliardär Jia Yueting versprochen. Jetzt will er einen Vorgeschmack darauf geben. „Das ist ein bewegender Moment“, sagt er. „Wir wollen die Fortbewegung auf eine völlig neue Stufe heben.“

Dann zückt er sein Handy und sagt: „Fahre zurück zum Parkplatz!“ Einen Moment passiert nichts. Dann setzt sich das LeSee langsam in Bewegung. Es fährt an Jia vorbei, dreht und kommt auf einem mit gelben Streifen auf der Bühne markierten Rechteck zum Stehen.

Tränen stehen Jia in den Augen, als er vom „Super-Auto“ schwärmt. Er verspricht nichts weniger als ein reines Elektroauto mit automatischer Fahrfunktion und mehr als 200 Stundenkilometern Geschwindigkeit.

Jia gilt als Macher in China. Mit der Videoplattform LeTV, ähnlich der US-Firma Netflix, ist er reich geworden. Aber mit LeSee betritt er Neuland. Seitdem firmiert sein Unternehmen unter dem Namen LeEco. In den USA finanziert Jia das Start-up Faraday Future, das ebenfalls Tesla herausfordern will. LeSee soll jedoch unter der Federführung von LeEco entstehen.

Als erfahrenen Partner hat sich Jia daher den Sportwagenhersteller Aston Martin gesucht. „Die Kombination aus der DNA unserer Sportautos mit den Online-Inhalten und Anwendungen von LeEco wird den Kunden noch bessere Erfahrungen ermöglichen“, sagt Andrew Palmer, der CEO von Aston Martin.

Allerdings begegnen Autoexperten den vollmundigen Ankündigungen mit Skepsis. „Bislang konnten chinesische Autobauer noch nicht mit hoher Qualität bei Elektroautos überzeugen“, kritisiert der Generalsekretär der Vereinigung der chinesischen Personenwagenhersteller, Cui Dongshu. Zwar gingen die Absatzzahlen von E-Autos in China dank üppiger Kaufprämien durch den chinesischen Staat nach oben, aber eine echte Nachfrage gebe es noch nicht.

Tesla spiele nach wie vor in einer anderen Liga als chinesische Herausforderer, meint Cui. „Tesla steht für ein Erlebnis. Kunden verbinden etwas mit dem Produkt“, ist Cui überzeugt. Bislang weckten chinesische E-Autos weder Assoziationen zu einem hochwertigen Fahrerlebnis, noch zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Herausforderer wie LeEco müssten erst den Beweis antreten, dass sie das ändern könnten.

Wirklich revolutionär können jedoch nicht die Fahrzeuge von LeEco und Aston Martin werden, sondern das Geschäftsmodell. „Eines Tages gibt es unsere Autos umsonst“, kündigt Jia an. Wie Netflix verdient LeEco Geld mit dem Verkauf von Inhalten wie Filmen, Fernsehsendungen und Musik. Gleichzeitig verkauft das Unternehmen auch Hardware wie TV-Boxen, smarte Fernseher und Smartphones.

Länge läuft, Luxus auch
Neue Designstudie von Infiniti
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Mit dem QX 50 zeigt die Nissan-Premiummarke Infiniti auf der Messe Auto China in Peking einen Ausblick auf einen Geländewagen der gehobenen Mittelklasse, technische Daten sind noch unbekannt.

(Foto: PR)
Solche Bilder werden wir zukünftig wohl nicht mehr sehen ....
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Dieser Schnappschuss entstand nämlich schon 2015, auf der Dream Car Show in Beijing. Die Automesse in Peking hatte im Vorfeld angekündigt, dass Hostessen nur noch züchtig bekleidet auf den Ständen zu sehen sein werden.

(Foto: dpa)
Die auf 5,06 Meter gestreckte Mercedes E-Klasse baut Daimler gemeinsam mit einem chinesischen Partner nur für Käufer in China.
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Auf dem chinesischen Markt ist der Anteil von Chauffeursfahrzeugen überdurchschnittlich hoch. So kommt der auf 3,08 Meter gewachsene Radstand der langen E-Klasse nur den Hinterbänklern zugute. Die bekommen zudem eine neue Bedienkonsole in der Mittelarmlehne. Sie bietet unter anderem einen USB-Anschluss, ein klimatisiertes Ablagefach, gekühlte Becherhalter sowie erstmals bei Mercedes einen Touchscreen, mit dem man vom Fond aus das Infotainment steuern kann.

Obwohl sich wohl auch manche Taxikunden oder Familien in Europa über mehr Beinfreiheit im Fond freuen würden, erteilt Mercedes solchen Nachfragen eine Absage: Die lange E-Klasse wird gemeinsam mit einem chinesischen Partner in China gebaut - und auch nur dort verkauft.

(Foto: PR)
Blick in den Innenraum der chinesischen, langen E-Klasse
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Hochwertige Materialien bestimmen den Stil: Dazu zählt eine Auswahl an edlen Hölzern. Armaturenbrett und Bordkanten sind mit Artico bezogen. Für die Innenraumbeleuchtung kommt ausschließlich LED-Technik zum Einsatz. Das gilt auch für die erweiterte Ambientebeleuchtung mit 64 Farben.

(Foto: PR)
Hier bleibt der Tee heiß
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Allen Fondsitzvarianten gemeinsam ist eine klappbare Mittelarmlehne. Ihre Komfortattribute umfassen unter anderem ein beleuchtetes Ablagefach, einen USB-Anschluss, Cupholder (auf Wunsch temperiert) sowie als Sonderausstattungen einen integrierten Touchscreen, induktives Laden des Mobiltelefons und eine beheizbare Auflage. 

(Foto: PR)
Charakteristisch ist die doppelte „Augenbraue“ des Tagfahrlichts.
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Markante Scheinwerfer in Klarglasoptik prägen das Gesicht. An Bord sind LED-High-Performance-Scheinwerfer. Optional stehen hochauflösende Multibeam-Scheinwerfer zur Verfügung. Mit je 84 einzeln angesteuerten Hochleistungs-LED pro Scheinwerfer leuchten sie die Fahrbahn automatisch und mit exakt gesteuerter Lichtverteilung außergewöhnlich hell aus, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.

(Foto: PR)
Auch Bentley verlängert für China den Radstand:
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Dieser Mulsanne Long Wheelbase wurde auf dem Volkswagen-Stand präsentiert. Für den Wolfsburger Hersteller ist China der weltweit wichtigste Markt. Die Messe in Peking läuft vom 25. April bis zum 4. Mai 2016.

(Foto: dpa)

Für Aktionen hat Jia jedoch bereits Produkte verschenken lassen. „Langfristig ist das Geschäft mit Hardware tot“, sagt er. Nicht mit dem einmaligen Verkauf von Geräten, sondern mit hochwertigen Dienstleistungen in einem Ökosystem für die Kunden lasse sich Geld verdienen.

Wie sich dieses Modell jedoch auf ein mehrere zehntausend Euro teures Auto übertragen lässt, ließ er offen. Die erste Generation des LeSee werde ohnehin noch Geld kosten müssen, stellte er klar. Allerdings werde das E-Auto halb so teuer wie die Konkurrenz sein, bei doppelter Reichweite. Starke Worte. Jetzt muss Jia jedoch zeigen, dass er auch liefern kann.

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