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Luftfahrt Airbus baut Produktion um – Angst vor Zerschlagung der deutschen Tochter Premium Aerotec

Der Flugzeugbauer will die Herstellung großer Rumpfteile bündeln, um schneller und billiger zu werden. Am Standort Augsburg löst das Befürchtungen aus.
21.04.2021 - 17:30 Uhr Kommentieren
Der europäische Flugzeugbauer strukturiert seine Produktion um. Quelle: dpa
Airbus

Der europäische Flugzeugbauer strukturiert seine Produktion um.

(Foto: dpa)

Paris, Frankfurt Der europäische Flugzeughersteller Airbus plant einen groß angelegten Umbau bei der Fertigung großer Rumpfteile. Der Konzern kündigte am Mittwoch an, die Herstellung stärker integrieren und dabei die auf verschiedene Standorte verteilte Produktion in zwei neuen Gesellschaften in Deutschland und Frankreich bündeln zu wollen.

Denen werden auch die deutsche Tochter Premium Aerotec und die französische Stelia Aerospace angehören, die derzeit noch als Zulieferer behandelt werden. Sie sollen voll in die Organisation integriert werden. Insgesamt sind rund 25.000 Mitarbeiter betroffen. Über die Maßnahmen verhandle Airbus ab sofort mit den Gewerkschaften.

Airbus begründete den beabsichtigten Umbau mit härterer Konkurrenz durch die Flugzeugbauer Boeing und die chinesische Comac, absehbar höherem Preisdruck nach Abklingen der Corona-Pandemie sowie der Notwendigkeit, bei Neuentwicklungen und Veränderungen an bestehenden Programmen schneller zu werden.

Das neue Unternehmen mit Sitz in Frankreich und 12.000 Mitarbeitern soll die derzeit bei Airbus in Saint-Nazaire und Nantes durchgeführten Aktivitäten mit denen von Stelia Aerospace weltweit zusammenbringen. Das Unternehmen mit Sitz in Deutschland, das 7000 Arbeitskräfte umfasst, wird die Produktion in Stade sowie die Strukturmontage in Hamburg mit den Aktivitäten von Premium Aerotec in Nordenham, Bremen und teilweise in Augsburg zusammenfassen.

Airbus teilt mit, dass gleichzeitig „die Aktivitäten innerhalb der Wertschöpfungskette höher positioniert und die Beteiligung an der Fertigung von Einzelteilen/Kleinkomponenten überprüft werden“ solle. Vor allem bei der Belegschaft in Augsburg löst das Befürchtungen aus: Der Betriebsrat warnte am Dienstag vor einer Zerschlagung des Unternehmens.

Airbus-Chef Guillaume Faury will Lieferketten vereinfachen

Die Arbeitnehmervertreter fürchten, dass Airbus am Ende die Herstellung der großen Rumpfteile in der Gruppe behält, die Fertigung der kleineren Teile früher oder später aber abgeben könnte. Hintergrund sind Aussagen von Airbus-Chef Guillaume Faury, der die historisch gewachsenen und komplexen Lieferketten vereinfachen will.

Airbus erklärte am Mittwoch außerdem, man plane die Gründung einer dritten neuen Gesellschaft mit rund 3500 Mitarbeitern, eines „neuen Global Players im Bereich Einzelteil/Kleinkomponenten-Fertigung mit Sitz in Deutschland“.

Die neue Einheit soll Standorte in Augsburg, Varel und im rumänischen Brasov umfassen. Sie solle in der Lage sein, „die bedeutenden langfristigen Wachstumsperspektiven von Airbus und anderen, externen Kunden zu nutzen, sowohl bei zivilen als auch bei militärischen Plattformen“. Sie wird aber nicht in die Airbus-Organisation integriert, und es gibt offenbar auch Überlegungen, sie mit einem anderen Unternehmen zu verschmelzen.

Die Integration der beiden neuen Unternehmen soll die Steuerung und Schnittstellen in einer neuen industriellen Struktur vereinfachen. Die Unternehmen sollen Mitarbeiter im Engineering, in der Qualitätskontrolle und der Beschaffung von Airbus übertragen bekommen. Die französische Gesellschaft wäre vor allem für die vorderen und mittleren Rumpfteile zuständig, die deutsche für mittlere und hintere Strukturen des Rumpfs.

Werke in Spanien und Großbritannien sind nicht betroffen. In der Region Cádiz plant Airbus die Schließung eines Werks, was heftige Proteste ausgelöst hat.

Mehr: Das steckt hinter dem Umbau des Airbus-Vorstands

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