Lynk & Co Chinas Autorevolution in Europa

Statt mit dem eigenen Namen anzutreten, will der chinesische Mutterkonzern des schwedischen Autobauers Volvo Geely eine völlig neue Marke für den Weltmarkt etablieren: „Lynk & Co”.
Düsseldorf Was wurde in Deutschland gelacht, als 2005 der chinesische Autobauer Landwind auf der IAA in Frankfurt seine Autos ausstellte. Qualitativ waren die Fahrzeuge aus Fernost gnadenlos unterlegen. Es wackelte, es schepperte und am Ende fiel sogar noch ein Türgriff des ausgestellten Modells ab. Die chinesische Offensive entpuppte sich als Luftnummer.
Seitdem tun sich die chinesischen Autoriesen schwer, über den Heimatmarkt hinaus zu wachsen – insbesondere in Regionen wie Nordamerika und Europa. Zuletzt versuchte Qoros vergeblich den Sprung. Doch nun entsteht ein neuer chinesischer Herausforderer für den Weltmarkt, der es ernst meint. Hinter der Offensive steht Geely, der chinesische Mutterkonzern des schwedischen Autobauers Volvo.
Für die Chinesen ist der Aufbau einer globalen Marke das erklärte Ziel. Am Donnerstagabend wurden nun erste Details bekannt, wie die Chinesen sich ihre globale Expansion vorstellen. Statt mit dem eigenen Namen anzutreten, will Geely eine völlig neue Marke für den Weltmarkt etablieren: „Lynk & Co”. Nicht nur der Markenname ist neu – auch bei den Produkten und Vertrieb wollen die Chinesen offenbar neue Wege beschreiten. Eine Website ist bereits online – auch wenn dort bislang nicht viel zu sehen ist.
Nach Einschätzung des Fachmagazins „Automobil Produktion“ starten die Chinesen mit einem mittelgroßen SUV – ein Segment, das derzeit massiv zulegt. Anders als bei der Konkurrenz liegt der Fokus allerdings von vornherein auf einem halbelektrischen Antrieb. Angeblich soll der erste Lynk mit einem Dreizylinder-Plug-in-Hybrid angeboten werden. Bereits im kommenden Jahr könnte das Modell auf den Markt kommen, sagen die Marktforscher von IHS Automotive voraus. Sie rechnen mit einem Produktionsvolumen von 40.000 Fahrzeugen im ersten Jahr.