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Märklin, Fleischmann, Roco Modellbahnen auf dem Abstellgleis

In den Kinderzimmern stapeln sich die Lego-Klötze. Doch für Modellbahnen interessiert sich der Nachwuchs kaum noch. Die Umsätze von Märklin und Fleischmann bröckeln weiter. Dieses Jahr aber soll es endlich besser werden.
22.01.2016 - 15:11 Uhr
Modelleisenbahnen finden sich kaum noch in den Kinderzimmern. Quelle: dpa
Märklin-Lokomotive

Modelleisenbahnen finden sich kaum noch in den Kinderzimmern.

(Foto: dpa)

München Die Älteren erinnern sich noch: Christian Anders landete 1972 einen Hit mit „Es fährt ein Zug nach nirgendwo.“ Heute müsste der Titel wohl eher lauten: „Nirgendwo fährt ein Zug“. Zumindest in den deutschen Kinderzimmern sind Modellbahnen fast völlig verschwunden.

Seit Jahren schon kämpfen die Hersteller darum, die Kinderaugen wieder zum Leuchten zu bringen. Vergeblich, wie die jüngsten Zahlen zeigen. Der Umsatz der Modelleisenbahn-Holding ist vergangenes Jahr um sechs Prozent auf 47,5 Millionen Euro geschrumpft. Zu dem Salzburger Unternehmen gehören die traditionsreichen Marken Fleischmann und Roco. Fleischmann war 2015 zwischenzeitlich sogar insolvent. Dadurch konnten sich die österreichischen Besitzer hoher Pensionslasten entledigen.

Nicht viel besser sieht es bei Marktführer Märklin aus. Bei den Schwaben liegt die Insolvenz zwar schon ein paar Jahre zurück. Doch auch im Neckartal stehen immer mehr Züge auf dem Abstellgleis: Die Einnahmen sind im vergangenen Jahr um zwei Millionen auf 96 Millionen geschrumpft. Dabei hatte die Firma aus Göppingen ursprünglich mit einem Plus von fünf bis zehn Prozent geplant. Vor allem die Kinderlinie „My World“ lief jedoch nicht so gut wie erwartet.

Mehr denn je leben die Modellbahnanbieter inzwischen von erwachsenen Sammlern, viele davon schon hoch betagt. Das gesamte Modellbahnuniversum darbt seit Jahren, weil der Nachwuchs fehlt. Viele Spielwarengeschäfte haben die Marken inzwischen rausgeworfen. Zu hoher Aufwand, zu wenig Umsatz.

Die größten Spielwarenhersteller der Welt
Platz 10: Zapf Creation AG
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Die deutsche Zapf Creation AG aus dem oberfränkischen Rödental ist nach eigenen Angaben Europas größter Puppenhersteller und vertreibt Marken wie die „Baby Born“. 2014 machte das Unternehmen einen Umsatz von 58,9 Millionen Euro.

Quelle: Unternehmensangaben

(Foto: dpa)
Platz 9: Bruder
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Auch Bruder hat sich spezialisiert: Das Fürther Familienunternehmen bietet Spielfahrzeuge im einzigartigen Maßstab 1:16 an. Das Unternehmen ist auch international tätig und unterhält für den nordamerikanischen Markt ein Lager in den USA. 2014 wurde ein Umsatz von 75 Millionen Euro erwirtschaftet.

(Foto: dpa/picture-alliance)
Platz 8: Steiff
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Der 1877 von Margarete Steiff gegründete Plüschtierhersteller erlebte 2014 eine herbe Niederlage: Der Europäische Gerichtshof entschied, dass der Hersteller keinen Schutz des europaweit bekannten Markenzeichens „Knopf im Ohr“ mehr beanspruchen kann. Einem Knopf im Ohr fehle es schlicht an Unterscheidungskraft. Umsatzwerte von Steiff liegen nur für 2013 vor, in diesem Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 93,27 Millionen Euro.

(Foto: dpa)
Platz 7: Schleich
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Das international tätige Unternehmen Schleich aus Schwäbisch Gmünd produziert handbemalte, möglichst originaltreue Hartgummifiguren. 2014 wurde Schleich, das 1986 in Konkurs gegangen war, durch den französischen Investor Ardian für 220 Millionen Euro gekauft. 2013 betrug der Umsatz 106 Millionen Euro.

(Foto: dpa)
Platz 6: Ravensburger
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Die international tätige Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in, nun ja, Ravensburg, ist auch heute noch weltweit vor allem durch die Herstellung von Gesellschaftsspielen und Puzzles bekannt. Der Umsatz 2014 betrug 373,2 Millionen Euro.

(Foto: dpa)
Platz 5: Playmobil
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Der Systemspielzeughersteller der zur Geobra Brandstätter Stiftung mit Sitz im fränkischen Zirndorf gehört, produziert seit 1974 seine nach dem Kindchen-Schema konstruierten Figuren. Mit seinen ursprünglich „Klickies“ genannten Figuren erwirtschaftete Playmobil 2014 einen Umsatz von 535 Millionen Euro.

(Foto: dpa)
Platz 4: Simba-Dickie-Group
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Die Simba-Dickie-Group tätigte 2013 einen prominenten Zukauf: Der Spielwarenhersteller, der sich einst durch einen Zusammenschluss der Unternehmen Simba Toys und Dickie Toys gegründet hatte, kaufte den insolventen Modelleisenbahnhersteller Märklin. 2014 betrug der Umsatz der Unternehmensgruppe 602 Millionen Euro.

(Foto: dpa)

Stattdessen konzentrieren sich die Ladenbesitzer auf zugkräftige Labels wie Lego oder Playmobil. Und das mit Erfolg: Vergangenes Jahr sind die Umsätze im Spielwarenhandel hierzulande um sechs Prozent auf rund drei Milliarden Euro geklettert.

Märklin gibt Kinder nicht verloren
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