Managergehälter Ex-Lkw-Vorstand Andreas Renschler räumt bei VW kräftig ab – Diess-Verdienst sinkt

Andreas Renschler auf der VW-Hauptversammlung 2019. Jetzt ist er einer der teuersten Pensionäre des Konzerns.
Düsseldorf Seit Volkswagen die Vergütung seiner Vorstände deckelt, sind spektakuläre Jahresgehälter im zweistelligen Millionenbereich passé, die vor Jahren hohe Wellen schlugen. Teuer kommen den Konzern dagegen seine Ehemaligen. Inzwischen muss VW 396 Millionen Euro für die Top-Pensionäre vorhalten.
Einer davon ist Andreas Renschler, der im Juli 2020 als Lkw-Chef abgelöst wurde. Für ihn stehen fast 30 Millionen Euro Betriebsrente bereit. Eine Größenordnung, die sonst wohl nur Vorstandsvorsitzende von Dax-Konzernen erreichen.
Renschler erweist sich als teurer Zukauf für VW. Beim Zugang 2015 musste VW dem Ex-Arbeitgeber Daimler erst einmal die Versorgungsansprüche für Renschler abkaufen. Das Begrüßungsgeld lag bei mehr als elf Millionen Euro.
Aber auch danach konnte sich Renschler über eine üppige Altersversorgung bei VW freuen. Pro Jahr legte der VW-Konzern für den Manager mehr als fünf Millionen Euro dafür zurück.
In Summe stehen in Wolfsburg nun 29,6 Millionen Euro allein für Renschlers Betriebsrente bereit. Dabei war der Manager nur fünf Jahre im Vorstand. Das ergibt eine Monatsrente von gut 62.000 Euro. Gezahlt wird laut Geschäftsbericht ab dem 16. Juli 2022.
Dazu kommen das reguläre Gehalt für ein halbes Jahr VW-Vorstand in 2020 von drei Millionen Euro und eine Abfindung, denn Renschlers Vertrag wäre noch bis 2024 gelaufen. Abfindungen sind laut Gesetz auf zwei Jahresvergütungen begrenzt, was im Fall des Ex-Lkw-Chefs nach VW-Angaben eine Summe von 10,1 Millionen Euro ergibt.
2022 kommt dazu die Zahlung aus dem Performance-Share-Plan. Dessen Wert kann erst im nächsten Jahr festgelegt werden. Zurzeit läuft aber alles rund bei VW, und damit auch für den Frühpensionär Renschler.
Diess verdient weniger
VW-Chef Diess hat den Angaben zufolge im Geschäftsjahr 7,7 Millionen Euro Vergütung ausgezahlt bekommen. Das sind laut Geschäftsbericht 700.000 Euro weniger als ein Jahr zuvor.
Tatsächlich beläuft sich die Vergütung aber auf 9,1 Millionen Euro. Denn vor zwei Jahren zahlte VW seinen Vorständen schon vorab einen Abschlag auf die Langfristtantieme. Bei Diess waren das 1,4 Millionen Euro, die eigentlich im Jahr 2020 erst zur Auszahlung gekommen wären. Grund war dafür nach Unternehmensangaben eine Umstellung des Vergütungssystems.
Im Geschäftsbericht findet sich allerdings auch die beeindruckende Summe von 17 Millionen Euro als maximale jährliche Zuwendung für Konzernchef Diess. Diese Angabe müssen alle kapitalmarktorientierten Unternehmen nach der neuen Gesetzeslage machen. Viele haben sich bislang um die Nennung von Höchstsummen herumgedrückt.
Bei VW ist dieser Wert allerdings sehr theoretisch, denn die Wolfsburger haben eine Vergütungsobergrenze (Cap) von zehn Millionen für ihren Konzernvorsitzenden und von 5,5 Millionen für die einfachen Vorstände. Das allerdings zuzüglich der Pensionsverpflichtungen, die für Diess immerhin 1,5 Millionen Euro ausmachen.
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