Max Warburton Daimler-Chef holt Bernstein-Analysten als Berater

Der Autokonzern holt einen Analysten an Bord.
München An den Finanzmärkten wird Max Warburton seit Jahren für seine messerscharfen Analysen geschätzt. Der 45-Jährige Brite leitet seit 2008 den Bereich Automotive Research beim Vermögensverwalter Alliance Bernstein in London. Kaum ein anderer Analyst kennt die europäische Autoindustrie besser und kritisiert sie Giganten wie Volkswagen schärfer als Warburton. Auch über die schwache Performance von Daimler fällte der Finanzexperte in den vergangenen Jahren mitunter wenig schmeichelhafte Urteile.
Nun wechselt der Analyst die Seiten. Ab dem 2. März fungiert Warburton als neuer Berater des achtköpfigen Daimler-Vorstands und Leiter Spezialprojekte. Der Kapitalmarktkenner wird direkt an Mercedes-Chef Ola Källenius berichten, wie Daimler am Montag mitteilte.
„Max verfügt über eine Fülle an Automotive-Know-how. Neben seiner strategischen und finanztechnischen Perspektive bringt er ein außergewöhnlich tiefes Verständnis der operativen, regulatorischen und technologischen Komplexität mit, der wir uns gegenübersehen“, erklärte Källenius.
Der Daimler-Chef hat Warburton nach eigenem Bekunden beauftragt, Wege zu finden wie der kriselnde Stuttgarter Fahrzeughersteller seinen Fokus schärfen und den Umschwung hin zu Elektromobilität weiter beschleunigen kann. Denn macht Daimler weiter wie bisher, wird der Konzern die Vorgaben der EU zum Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) als voraussichtlich einziger deutscher Autobauer klar verfehlen. Die Folge wären hohe Geldstrafen.
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Daimler freut sich auf die Verstärkung.
Warburton soll mit seiner Expertise helfen, dass es nicht so weit kommt. Zudem dürfte der Brite eine zentrale Rolle beim Plan spielen, den Börsenwert von Daimler endlich zu heben. Die Aktie der Schwaben dümpelt seit Jahren. Viele Investoren sind enttäuscht, wie schlecht sich das Wertpapier von Daimler in der vergangenen Dekade im Vergleich zur Konkurrenz entwickelt hat. Die Spezialprojekte, die Warburton betreut, dürften vor allem ein Ziel haben: Daimler bei Investoren attraktiver zu machen.
Daimler-Finanzchef Harald Wilhelm freut sich jedenfalls auf die Verstärkung. Warburton werde „eine wichtige Rolle spielen, wenn wir uns verstärkt darum bemühen, Kosten zu senken, die Cash-Generierung zu verbessern, die Kapitalallokation zu optimieren und unsere finanzielle Leistungsfähigkeit zu steigern“, sagte Wilhelm.
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