Medienbericht Siemens zeigt sich selbst an

Düstere Zeiten für Siemens-Chef Peter Löscher: Nun hat der Konzern offenbar auch noch Ärger in Brasilien.
São Paulo Siemens hat nach einem Zeitungsbericht in Brasilien Selbstanzeige gestellt wegen möglicher Kartellbildung bei der Lieferung und Ausrüstung von U-Bahnzüge in São Paulo. An dem Kartell sollen nach Informationen der Tageszeitung „Folha de São Paulo“ auch das kanadische Unternehmen Bombardier, die spanische Firma CAF und das Unternehmen Mitsui (Japan) beteiligt sein.
Ein Siemens-Sprecher sagte dazu am Montag, man sei über das Thema informiert und arbeite mit den Behörden zusammen. Beim neuen Compliance-System des Unternehmens werde auch Wert darauf gelegt, dass Mitarbeiter Kartellthemen im Blick behalten. Zu Details wollte sich der Sprecher nicht äußern.
Infografik
Umsatz Siemens
in den Jahren 2003 bis 2012 (in Mrd. Euro)
In dem Bericht hieß es, Siemens habe im Gegenzug für die Anzeige eine Kronzeugenregelung unterschrieben, die dem Unternehmen und den Mitarbeitern Immunität gewähren könne, sollte sich herausstellen, dass es sich wirklich um ein Kartell handelt. Alle drei genannten Firmen haben in Brasilien Interesse an dem Milliarden-Projekt für einen Hochgeschwindigkeitszug von São Paulo nach Rio de Janeiro.
Brasiliens Wettbewerbsbehörde CADE hatte am 4. Juli über Ermittlungen von Polizei und Justizbehörden über mögliche Kartellbildung bei mindestens sechs Ausschreibungen von São Paulos „Metrô“ (U-Bahn) sowie auch über die Kronzeugenregelung informiert. CADE nannte dabei aber keine Firmennamen. Welchen Umfang die infrage stehenden Geschäfte haben, blieb zunächst noch unklar.
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