Medizintechnikkonzern Danaher kauft Nobel Biocare

Nobel Biocare soll innerhalb des dentalen Geschäftsbereiches von Danaher unter der eigenen Marke als eigenständiges Unternehmen weitergeführt werden.
Zürich In der Medizintechnikbranche bahnt sich eine weitere Milliardenübernahme an. Der US-Konzern Danaher will das Schweizer Unternehmen Nobel Biocare für rund zwei Milliarden Franken (1,7 Milliarden Euro) kaufen und damit sein Zahnimplantate-Geschäft ausbauen. Danaher bietet den Aktionären 17,10 Franken je Aktie an, wie Nobel Biocare am Montag mitteilte. Der Nobel-Biocare-Verwaltungsrat empfiehlt den Aktionären, die Offerte anzunehmen. Das Angebot liegt einen Franken unter dem Schlusskurs vom Freitag. "Das ist ganz klar zu wenig, das dürfte bei den Aktionären schlecht ankommen", äußerte sich ein Börsenhändler skeptisch. Nobel-Biocare-Aktien verloren im frühen Handel rund sechs Prozent auf 17 Franken.
Nobel Biocare galt seit längerem als möglicher Übernahmekandidat. Der Konzern hatte Ende Juli mitgeteilt, sich in einem frühen Stadium von Diskussionen mit möglichen Kaufinteressenten zu befinden. Ob die Aktionäre wirklich auf eine Gegenofferte hoffen können, ist Analysten zufolge fraglich. Danaher galt als Favorit für den Kauf, die Konkurrenten Straumann und Dentsply hatten ein Interesse an Nobel Biocare bereits früher ausgeschlossen.
Nobel Biocare soll innerhalb des dentalen Geschäftsbereiches von Danaher unter der eigenen Marke als eigenständiges Unternehmen weitergeführt werden. Der Hauptsitz in Zürich und die Schweizer Produktionsstandorte sollen bestehen bleiben.
Wie in der Pharmabranche sind dieses Jahr auch bei den Medizintechnikkonzernen Großübernahmen en vogue, wobei oft Steueraspekte eine wichtige Rolle spielen. So übernimmt der US-Medizintechnikkonzern Medtronic für mehr als 42 Millirden Dollar den in Dublin ansässigen Wettbewerber Covidien und kann so seinen Firmensitz nach Irland verlagern. Der für seine Hüft- und Kniegelenke bekannte US-Konzern Zimmer kauft die Firma Biomet für über 13 Milliarden Dollar.
Die Nobel-Biocare-Transaktion wird von Credit Suisse und Goldman Sachs betreut.
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