Mehr Euro-6-Autos zugelassen: Industrie wirbt für neue Diesel
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Mehr Euro-6-Autos zugelassenIndustrie wirbt für neue Diesel
Wie sinnvoll sind Fahrverbote für Diesel? Die Autoindustrie versucht, das Image dieses Autotyps aufzupolieren. Das Argument: Der Diesel der neuen Generation sei sparsamer als ein Benziner.
Berlin/Flensburg Dieselfahrzeuge der jüngsten Generation sind aus Sicht der deutschen Autoindustrie nötig, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Es gebe keinen Grund, Dieselmotoren generell zu verteufeln, sagte der Präsident des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Mittwoch in Berlin. Im Gegenteil: Moderne Dieselautos nach dem Euro-6-Standard seien hinsichtlich Effizienz und CO2-Ausstoß zwischen 15 und 20 Prozent besser als aktuelle Benziner. Auch das Feinstaub-Problem sei bei diesen Modellen gelöst. Wenn man die Klimaschutzziele erreichen wolle, sei es unerlässlich, auch auf solche Dieselautos zu setzen.
Wissmann reagierte mit seinen Aussagen auf die anhaltende Diskussion um Stickoxide in der Luft von Großstädten. Die baden-württembergische Landesregierung hatte in der vergangenen Woche die Möglichkeit geschaffen, ältere Dieselautos aus Teilen der Stuttgarter Innenstadt zu verbannen. Das Verbot soll ab 2018 dann wirksam werden, wenn zu viel Stickoxide in der Luft sind. Wissmann nannte die Stuttgarter Entscheidung einen „Schnellschuss“.
Deutsche Städte und die Feinstaubbelastung 2016
Stuttgart, Messstation Am Neckartor: 63 Überschreitungstage (erlaubt sind 35)
Quelle: dpa
Halle (Sachsen-Anhalt), Messstation Paracelsusstraße: 26 Tage
Gelsenkirchen, Messstation Kurt-Schumacher-Straße: 26 Tage
Esslingen (Baden-Württemberg), Messstation Grabbrunnenstraße: 26 Tage
Leipzig, Messstation Lützner Straße: 21 Tage
Tübingen (Baden-Württemberg), Messtation Mühlstraße: 21 Tage
Reutlingen (Baden-Württemberg), Messstation Lederstraße Ost: 20 Tage
Stuttgart, Messstation Arnulf-Klett-Platz: 20 Tage
Markgröningen (Baden-Württemberg), Messstation Grabenstraße: 19 Tage
Berlin-Neukölln, Messstation Karl-Marx-Straße: 18 Tage
Die Zahl umweltfreundlicherer Autos in Deutschland erhöhte sich nach Zahlen des das Kraftfahrt-Bundesamts zuletzt stark. Zu Jahresbeginn waren es 6,1 Millionen Fahrzeuge, welche die Euro-6-Norm erfüllten – das ist fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Ihr Anteil an den Autos auf deutschen Straßen stieg demnach auf 13,4 Prozent. Knapp zwei Drittel erfüllten hingegen lediglich die Euro-Normen 4 oder 5.
Wagen mit Elektro- oder Hybridantrieb sind in Deutschland dagegen immer noch selten. Zwar wuchs ihr Bestand der Flensburger Behörde zufolge stark – absolut gibt es aber gerade mal 32.000 (Elektro) und 165.000 (Hybrid) solcher Fahrzeuge in Deutschland. Das entspricht nur 1,6 Prozent. Knapp zwei Drittel aller Autos (65,5 Prozent) laufen dagegen mit Benzin, etwa ein Drittel (32,9 Prozent) mit Diesel.
Top-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden.
Wissmann rechnete damit, das im Jahr 2025 schätzungsweise 15 bis 25 Prozent der Neuwagen einen Elektroantrieb haben werden. Entscheidend für das Erreichen der Klimaziele sei aber, dass bei den E-Autos auch Produktion, Betrieb und Recycling klimaneutral sind.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.