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Milliarden-Angebot für Monsanto Bayer und das Böse

Gentechnik, Patentprozesse, Umweltschäden: Kaum ein Konzern weltweit hat solch einen verheerenden Ruf wie Monsanto. Jetzt will Bayer den US-Konkurrenten übernehmen. Was die Deutschen gegen das schlechte Image tun können.
23.05.2016 - 10:46 Uhr 5 Kommentare

Es wird von manchen als das Böse, als der Teufel, als Tyrann bezeichnet. Umfragen zufolge gehört es zu den am meisten gehassten Unternehmen der USA. Und jetzt will der deutsche Bayer-Konzern den umstrittenen Rivalen Monsanto kaufen. Am Montag legten die Leverkusener ein Angebot über umgerechnet rund 55 Milliarden Euro vor.

Die von Bayer angestrebte Übernahme von Monsanto macht aus Branchensicht zweifelsohne Sinn. Es würde das größte Unternehmen für Agrarchemikalien und Saatgut entstehen. Doch falls die Transaktion gelingt, wird sich Bayer im Fadenkreuz der Monsanto-Kritiker wiederfinden.

Seit zwei Jahrzehnten verkauft das in St. Louis beheimatete Unternehmen gentechnisch verändertem Saatgut. In dieser Zeit ist es zur Zielscheibe von Umweltaktivisten geworden, die vor den Risiken von Anbau und Verzehr solcher Pflanzen warnen.

Ebenfalls attackiert wurde Monsanto für seine juristischen Taktiken, mit denen der Konzern eigene Patente durchzusetzen will. Der Konzern habe zu Selbstmorden von Bauern in Indien beigetragen, heißt es. Und er soll für den Rückgang der Monarchfalter mitverantwortlich sein.

Zwar hat Monsanto in allen Fällen die Kritik zurückgewiesen, doch die Kontroversen haben ihre Spuren beim Image des Konzerns hinterlassen. Monsantos „Ruf ist katastrophal, er ist völlig hinüber“, sagt Eric Schiffer, Geschäftsführer von Reputation Managements Consultants. „Monsanto wird als böse angesehen.“

Falls die Übernahme gelinge, werde Bayer wahrscheinlich den Namen Monsanto fallen lassen und zudem die Geschäftspraktiken des Unternehmens unter die Lupe nehmen, sagt Schiffer. Solche Schritte dürften seiner Meinung nach auch Investments von Vermögensverwaltern anlocken, die bisher „nicht mit dem Bösen in Verbindung gebracht werden wollten“. Bayer wollte sich auf Nachfrage nicht zum Ruf von Monsanto äußern.

Keine klare Botschaft
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5 Kommentare zu "Milliarden-Angebot für Monsanto: Bayer und das Böse"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Solange es konzernen nur um Manipulation geht und nicht um ein Umdenken im eigenen Haus,ist jegliche Bemühung vergebens.Konzerne,wie sie heute dastehen sind regelrechte Feinde der Verbraucher und sind nicht an Offenheit,Fairness oder der vernünftigen Versorgung der Bevölkerung bemüht,wie sich gerade am beispiel der allermeisten Autohersteller zeigt und weiterhin zeigen wird,denn fast alle tricksen bei Spritverbrauch und Abgaswerten,VW war lediglich die Spitze des Eisberges.
    Und bei zunehmender Monopolboldung kann einem nur Angst und Bange werden,denn damit steigt die Marktmacht und der Konzern macht immer unaufhaltsamer,was er will.

  • Jürgen Schrempp und Daimler /Crysler winken und grüßen aus der Vergangenheit.

  • Zitat aus Ihrem Artikel:

    1.) Konzerne wie Monsanto könnten es vermeiden, das leichteste Ziel für die Umweltschutz-Lobby und andere Interessensgruppen zu sein, indem sie ihren Fokus klarer definieren: kein Widerspruch.

    und weiter:

    2.) und in die Schaffung einer positiveren Geschichte rund um das Unternehmen investieren, sagt (...):

    Oh nee, bitte nicht noch' ne Imagekampagne mit "positiven" Stories.

    Bitte zur Abwechslung mal Fakten, Fakten, Fakten.
    Und vor allem: TRANSPARENZ.

    Soviel Neues mag am Anfang zwar etwas gewöhnungsbedürftig sein. Aber der Mensch ist lernfähiger (und, wenn es sich lohnt, erwiesenermaßen auch -williger), als viele - insbesondere Politiker und Wirtschaftskapitäne - offenbar glauben!

  • Ja, das verstehe ich auch nicht ganz. Bei DEM Ruf hätten die Monsanto Eigentümer eigentlich draufzahlen müssen. Vielleicht is es wirklich so, dass die Deutschen irgendwie eine Untergangs-Sehnsucht haben und wenn das eigene Unternehmen gut läuft, kauft man sich halt so einen rufmäßigen Sozialfall dazu und bringt damit das eigene Unternehmen in Verruf.

  • "Was die Deutschen gegen das schlechte Image tun können."

    Hauptsache, sie tun's auch.

    Und zwar überall da, wo es (das schlechte Image) auf guten Gründen beruht.

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