Mögliche Korruptionsaffäre 80 Millionen Euro für Ex-Airbus-Manager?

Enders soll die Millionen-Abfindung für den ehemaligen EADS-Vertriebschef in Paris mit abgezeichnet haben.
Düsseldorf Neue Wendung in der möglichen Korruptionsaffäre bei Airbus: Der „Spiegel“ berichtet am Donnerstag über eine Abfindung in Höhe von rund 80 Millionen Euro an den ehemaligen Airbus-Manager Jean-Paul Gut. Der umstrittene Franzose leitete bis 2007 die Vertriebsabteilung des Flugzeugbauers in Paris.
Die Abteilung steht im Mittelpunkt der Affäre bei Airbus und wurde mittlerweile geschlossen. Airbus-Chef Tom Enders gab am Montag im Handelsblatt-Interview einen Hinweis, warum dies geschah: „Mein damaliger Co-CEO Louis Gallois und ich haben 2007 einen neuen Chef für die EADS-Vertriebsorganisation berufen und ihm den Auftrag gegeben, eine neue Organisation unter Einhaltung der sich zunehmend verschärfenden Compliance Regeln zu schaffen.“
Nach Informationen des „Spiegel“ und des französischen Portals „Mediapart“ soll Enders, damals Co-Chef des Airbus-Vorgängers EADS, allerdings den hoch dotierten Ausstiegsdeal mit Jean-Paul Gut gegengezeichnet haben – ebenso wie sein damaliger Co Louis Gallois. Das sei Mediapart aus französischen Quellen und dem „Spiegel“ aus dem damaligen Aufsichtsrat bestätigt worden, berichtet das Nachrichtenmagazin.
Staatliche französische Korruptionsfahnder in Paris hätten diesen Vertrag zwischen Gut und EADS nun bei Airbus angefordert.
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Das „Abschiedspaket“ an Gut, der für den Flugzeugbauer in besonders hemdsärmeliger Art Aufträge von Fluggesellschaften an Land zog, wurde dem „Spiegel“ zufolge in den Geschäftsberichten von EADS verschleiert. Offiziell habe EADS bekanntgegeben, dass der Manager nur eine Abfindung von 2,8 Millionen Euro erhalten habe. Obendrauf seien nicht bezifferte Pensionsansprüche gekommen. Außerdem sei mit Gut ein „langfristiger Dienstleistungsvertrag“ geschlossen worden – laut „Spiegel“ soll der Manager über diesen Beratervertrag insgesamt auf eine Abfindung von rund 80 Millionen Euro gekommen sein.
Im Geschäftsbericht von 2007 sei der Beratervertrag ohne Summe erwähnt. Im darauf folgenden Bericht 2008 tauche er in einer Fußnote wieder auf – allerdings „ohne den Namen Gut“, schreibt der „Spiegel“. Die Erklärung dazu im Geschäftsbericht 2008 klingt verklausuliert: „Die Zugänge der sonstigen immateriellen Vermögenswerte im Geschäftsjahr enthalten in Höhe von 86 Millionen Euro den Kauf von Rechten, die vorher in einer Dienstleistungsvereinbarung enthalten waren.“
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Rainer von Horn - 19.10.2017, 10:52 Uhr
Vielleicht wars ein freudscher Verschreiber, weil er die 4,5 Mio für Lau bekommt :-)
Herr Lothar Bitschnau.
Das stinkt zum Himmel, um den Himmel herum und wieder zurück.
Und wenn Airbus nicht sofort und radikal aufräumt ist nach meiner Meinung
ein ähnlicher Verlauf wie bei der Deutschen Bank möglich. (2007-2016)
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- erst einmal sind die Bankster dran.
- Dann Fäkal News
- und zuletzt erst geht es den korrupten Politikern und und Zöglingen an den Kragen.
Das stinkt zum Himmel, um den Himmel herum und wieder zurück.
Und wenn Airbus nicht sofort und radikal aufräumt ist nach meiner Meinung
ein ähnlicher Verlauf wie bei der Deutschen Bank möglich. (2007-2016)
@--- Rainer von Horn19.10.2017, 10:43 Uhr
"80 Millionen Euro für Ex-Airbus-Manager?"
Scheinbar haben wir ein ziemlich großes gesellschaftliches Problem mit Geldgier. Wie will man das nennen? Kollektive Korruption?
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Das sind doch alles Peanuts. Gehen sie mal auf einen empfang / Arbeitsessen von Dorf- / Kleinstadt Politikern.
Wie dort das Buffet aussieht (Austern, Hummer, .....) und die teuersten Getränke, die man kennt, dann merken sie schnell, wo die Verschwendung beginnt.
Ich wurde derzeit oft als Mitglied einer Wirtschaftsdelegation mit genommen, wenn die Landesregierung irgendwo in der Welt auf unser Bundesland hinweisen wollte. Was die dort verprasst haben, das tat oft schon weh. Immer im besten Hotel der Stadt und gefressen und gesoffen, dass sich die Balken biegen.
Man weiß ja, wie ehrenhaft Reporter sind, aber selbst von denen mussten wir uns anhören, dass wir uns schämen sollten, wie wir das Geld der Steuerzahler verprassen. Allerdings wurden unsere Ausgaben von unserem Unternehmen bezahlt.
Aber vielleicht erkennt man hier, warum die Reporter immer so brav nett über die Politiker schreiben, denn die werden bei diesen Empfängen IMMER frei gehalten. Weib-Wein- und Gesang, alles zahlt der Steuerzahler.
Evtl. ist es bei dem Staats-Betrieb Airbus ähnlich.
Sorry,
der Air-Berlin Chef heisst natürlich Winkelmann, nicht Laumann.
"80 Millionen Euro für Ex-Airbus-Manager?"
Mein Gott, was muss DER Mann viel gearbeitet haben! Kaum zu fassen. Hat der überhaupt mal Pause gemacht? Da nehmen sich die paar Mio Gehaltsansprüche von Air-Berlin-Chef Laumann, die er per Bankgarantie absichern liess, ja richtig mickrig gegen aus. Peanuts, will man fast sagen... :)
Scheinbar haben wir ein ziemlich großes gesellschaftliches Problem mit Geldgier. Wie will man das nennen? Kollektive Korruption?