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Nach Elektroauto-Brand Warum Tesla trotzdem gelassen bleiben kann

Boeings Dreamliner-Flotte musste nach Batterieproblemen lange am Boden bleiben, jetzt geraten Elektroautos ins Zwielicht. Ein Exemplar des Vorzeige-Modells Tesla S geht in Flammen auf. Die Aktie purzelt – doch zurecht?
04.10.2013 - 15:44 Uhr 11 Kommentare
Am 1. Oktober geriet dieser Tesla S in Brand, seitdem steht die Aktie des Herstellers unter Druck. Quelle: Screenshot: YouTube (AJ Gill)

Am 1. Oktober geriet dieser Tesla S in Brand, seitdem steht die Aktie des Herstellers unter Druck.

(Foto: Screenshot: YouTube (AJ Gill))

Düsseldorf Es gibt Dutzende gute Gründe, die den Durchbruch der Elektromobilität verhindern können: Wenige Ladesäulen, geringe Reichweite der Fahrzeuge, lange Aufladezeiten. Ein Schattendasein fristete bislang dabei eher die mögliche Brandgefahr der eingesetzten Akkus. Ein im US-Bundesstaat Washington in Flammen aufgegangener „Tesla S“, das Flaggschiff-Modell der gesamten Elektro-Bewegung, droht jetzt das Vertrauen in die Technik auf diesem Weg zu zerstören.

Zwar fingen schon öfter Elektrofahrzeuge Feuer – doch diesmal trifft es ein Unternehmen, das auf einer Erfolgswelle schwimmt und als Hoffnungsträger für das gesamte Konzept des reinen Stromantriebs gilt.

Nach bisherigen Erkenntnissen spielte sich der jüngste Unfall wie folgt ab: Ein Fahrer fuhr am Dienstag auf einem Highway über ein größeres Metallteil. Danach meldete sein Fahrzeug ein Problem und bat den Mann per Signal im Cockpit, das Fahrzeug anzuhalten. Noch während der Fahrt hatte er einen Brandgeruch wahrgenommen.

Das Fahrzeug brannte schließlich lichterloh, nach Angaben von Tesla aber ohne die Fahrerkabine zu erreichen. Die Feuerwehr löschte den Brand und hatte dabei mit einigen Herausforderungen zu kämpfen – der Einsatz von Wasser schien das Löschen zu erschweren. Die Einsatzkräfte bohrten schließlich Löcher in die Akkus des Elektro-Flitzers und schnitten mit einer Kreissäge ein Loch in den Vorderwagen, um an den Brandherd zu gelangen und gingen mit trockenen Löschmitteln zu Werke.

Den ersten offiziellen Berichten zum Unglück zufolge, geriet ein Teil der Batterien des Fahrzeugs in Brand. „Das Feuer wurde durch einen direkten Einschlag eines großen metallischen Objekts in eines der 16 Module im Batteriesystem des Model S ausgelöst“, teilte das Unternehmen mit. Ein deutscher Unfallexperte aus der Versicherungsbranche bestätigt Handelsblatt Online: „Schlägt ein Metallteil in die Akkus ein, gibt es einen Kurzschluss und es brennt. Das ist Physik, da gibt es nichts zu rütteln.“ Die Batterien des Tesla S sind im Unterboden montiert, ein Metallteil auf der Straße kann daher ein Feuer auslösen. Eine Kettenreaktion ist laut Tesla aber unterbunden worden und das Feuer auf die Frontpartie des Autos beschränkt geblieben.


Die Platzierung der Batterien im Unterboden erfolgt aus gutem Grund – die Akkus sollen so am besten vor Crashs durch Front-, Seiten- und Heckaufpralle am besten geschützt werden. Der Tesla S erntete in Crash-Tests beste Noten, eine Brandgefährdung mit Batterien wurde nicht festgestellt. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hatte in der zweiten Jahreshälfte 2011 den Brand eines Chevrolet Volt (in Deutschland als Opel Ampera erhältlich) untersucht und auch nach einer umfassenden Recherche keine Brände bei Elektroautos in Folge von Verkehrsunfällen festgestellt.

Brände bei herkömmlichen Fahrzeugen wahrscheinlicher
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11 Kommentare zu "Nach Elektroauto-Brand: Warum Tesla trotzdem gelassen bleiben kann"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Ein 60 Liter Benzintank hat sicher mehr Energie geladen. Deswegen liegt der auch genau vor der Hinterachse. Aber wenn der genauso punktiert wird, wie der Akku, dann läuft der aus und das ist mindestens genauso gefährlich, wenn nicht gefährlicher, weil der Sprit verdunstet und ein zündfähiges Gemisch bildet, das dann mit Stichflamme einher geht.

    Übrigens, dagegen hilft auch kein 2kg Autofeuerlöscher!

  • Noch hat sich das Tesla Finanzierungsmodell nicht wirklich als beständig erwiesen. Der Roadster wurde eingestellt. Man kann das so (Markt gesättigt) oder so (nicht mehr auf letztem technischen Stand) oder so (Lotus mag nicht mehr so billig liefern) sehen. Das Model S und das Model X sind Design-Massenware und mir persönlich viel zu glatt und zu wenig transportpraktisch. Also wieder nur die Oberklasse für das öffentliche Auftrittsblenden im Visier? Das ist sicher nicht der Massenmarkt, den Tesla so herbeireden möchte, aber sicher ein Anfang, solange die Batterien weiter Engpass haben.

  • selbst entscheiden - als Spekulant ;)

  • Sollte man jetzt also als Spekulant Tesla-Aktien (zu-)kaufen oder lieber noch abwarten ??

  • Brennende, kurzgeschlossene oder überladene Lithium Ionen Akku's sind nicht lustig. Weder im Handy noch im Auto. Bin mal gespannt, wie die Feuerwehren der darauf reagieren wenn solche Probleme mit der Verbreitung zu nehmen.

  • Das Risiko ein Motorrad/Motorroller zu fahren und zu verunglücken, ist um Galaxien größer, als der Brand eines Elektroautos.
    Beim Brand wird ein Riesen-Tamtam gemacht; beim "Risiko Motorrad" passiert nichts.

    Oder bei Ängsten. Viele fürchten sich vor dies und das ... die größeren Risiken liegen aber woanders, diese werden ignoriert.

    Es sind aber die irrationalen Ängste, die Entwicklungen etwas bremsen können. Mehr allerdings wohl kaum.
    Auch Züge setzen sich durch; genauso wie das Auto. Heute sind Kutschen Exoten.

  • Lassen wir doch mal Elon Musk zu Wort kommen. Auch für Herrn Dowideit bestimmt ein interessantes Update zu seinem Artikel...

    http://www.teslamotors.com/blog/model-s-fire

    Ein gebogenes Eisenteil rammt mit der Kraft von 25t in den vorderen Unterboden, bei Autobahngeschwindigkeit.
    In jedem anderen Auto wären die Folgen deutlich schlimmer gewesen. Der Tesla sagt dem Fahrer er soll rechts ran und aussteigen. Kein Verletzter. Zum Rest bitte Elon lesen und dann diesen Panik-Quatsch ad acta legen. Der Model S hat auf diesen einzigartigen Unfall hervorragend reagiert.

  • Es gab schon immer Kritiker neuer Technologien.
    Bei der ersten Eisenbahn haben auch Ärzte vor den Gesundheitsgefahren der atemraubenden Geschwindigkeit von 12 Kmh gewarnt und Graf Zeppelin wurde als Idiot in seiner Heimat verspottet und ausgelacht. Später lachte keiner mehr...

  • Weltweit brennen täglich mehrere Autos nach Unfällen. Wo sind die Berichte darüber? "Auto brennt in Indien!" - nirgends. Alle wollen den Wandel der Mobilität, da sehe ich die Presse samt Handelsblatt in der Pflicht auch objektiv zu berichten oder nicht zu berichten. Aber solche Artikel wie dieser zeigt mit welchen Herausforderungen die neuen Technologien zu kämpfen haben.

  • Bitte nicht herunterspielen (aber auch nicht hysterisch werden)! Es handelt sich um eine Technolgie, die doch noch erhebliche Probleme bereitet. Auch ein Porsche-Hybrid ist vor kurzem dokumentiert abgebrannt Die Dunkelziffer wird noch erheblich höher sein ...Es ist eben schon ein Unterschied ob man einen voll geladenen riesigen Akku, oder einen klassischen Benzintank zusammendrückt. Der Vergleich zwischen einem Airbus-Flugzeug und einer Ariane-Rakete passt zwar nicht so recht, verdeutlicht aber das Prinzip.

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