Nach harten Einschnitten Fords Europa-Chef sieht Autobauer auf Kurs

Ford Fiesta ST: Die Kapazität für den Kleinwagen im Werk Köln wird erhöht.
Köln Nach harten Einschnitten sieht sich der US-Autobauer Ford in Europa wieder auf Kurs. Neue Modelle wie der Kleinwagen B-Max oder der kompakte Geländewagen Kuga kommen bei den Kunden an. „In diesem Jahr bauen wir in Europa erstmals mehr als 100.000 Kuga“, sagte Ford-Europa-Chef Stephen Odell dem Handelsblatt. Die Kapazität des Fiesta ST steigert Ford in Köln ab Mitte August um 15 Prozent.
In Europa schreibt der ansonsten profitable US-Autokonzern rote Zahlen. 2012 fiel ein Minus von 1,8 Milliarden Dollar an. Ford kündigte im Oktober 2012 überraschend an, drei Fabriken zu schließen. 5 700 Beschäftigte sind davon betroffen. Besonders in Belgien, wo Ende 2014 das Werk in Genk schließt, kam es zu Protesten. „Uns waren durch gesetzliche Fristen und die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern die Hände gebunden“, so Odell über die Kommunikationsprobleme.
Seit Juli ist die Schließung zweier Werke in England, in Dagenham und Southampton, abgeschlossen. Trotz der Kosten allein für die Restrukturierung von gut 400 bis 500 Millionen Dollar erwartet Ford für das laufende Jahr nur noch 1,8 Milliarden Dollar Verlust in Europa – statt wie bisher kalkuliert zwei Milliarden Dollar. „Mitte des Jahrzehnts wollen wir in Europa wieder profitabel sein“, bekräftigte Odell.
Der Pkw-Absatz in Westeuropa ist seit langem im Sinkflug, weil wegen der hohen Arbeitslosigkeit in den südlichen Krisenländern nur wenige neue Autos verkauft wurden. In den ersten Monaten des Jahres sackten die Neuanmeldungen auf den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren.
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2012 war mit zwölf Millionen verkauften Fahrzeugen bereits das schlechteste Autojahr seit 1995. Darunter leiden vor allem Massenhersteller wie Ford, Opel, Peugeot, Renault oder Fiat. Sie können angesichts der niedrigen Nachfrage ihre Fabriken kaum auslasten und drohen von den hohen Kosten erdrückt zu werden.
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