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Nationale Plattform Elektromobilität Ex-SAP-Chef Kagermann pocht auf europäische Batteriefabrik für Elektroautos

Henning Kagermann, Regierungsberater zur Elektromobilität, fordert eine europäische Batterieproduktion. Bei VW wird das Thema kontrovers diskutiert.
10.04.2018 - 08:24 Uhr 6 Kommentare
Beim Ausbau der Elektromobilität in Deutschland gibt es laut Ex-SAP-Chef Henning Kagermann derzeit eine sehr hohe Dynamik. Quelle: dpa
Fertigung des Elektroautos BMW i3

Beim Ausbau der Elektromobilität in Deutschland gibt es laut Ex-SAP-Chef Henning Kagermann derzeit eine sehr hohe Dynamik.

(Foto: dpa)

Berlin, Wolfsburg Bei der Herstellung von Batteriezellen sind asiatische Hersteller führend. Um die Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern zu begrenzen, fordert der Chef der „Nationalen Plattform Elektromobilität“, Henning Kagermann, den Aufbau einer Batteriezellen-Produktion in Europa.

„Ich bin der Meinung, dass es gut wäre, wenn auch die Produktion von Batteriezellen zumindest von einem europäischen Hersteller aufgebaut wird, um mögliche Abhängigkeiten oder Lieferengpässe zu vermeiden“, sagte Kagermann am Rande eines Mobilitätskongresses des „Tagesspiegels“ in Berlin.

Laut des früheren SAP-Chefs, der das Beratergremium der Bundesregierung zur Elektromobilität leitet, verfügen die deutschen Hersteller bereits heute über das Know-how zur Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette bei der Batterieproduktion.

„Auch die Autoindustrie sieht die Zelle als systemkritisch an“, sagte Kagermann. Bei der Produktion seien asiatische Produzenten aber schon lange unterwegs: „Ein Hersteller aus Deutschland und Europa müsste eine Investitionsentscheidung über einen mehr als zweistelligen Milliardenbetrag fällen.“

Beim Ausbau der Elektromobilität in Deutschland gebe es derzeit eine sehr hohe Dynamik, sagte Kagermann. „Die Probleme, die wir derzeit haben – Reichweite, Kosten und Ladedauer, werden innerhalb der nächsten fünf Jahre gelöst.“

Ein großes Problem ist eine fehlende flächendeckende Ladeinfrastruktur. Die Bundesregierung hat 300 Millionen Euro als Förderung für Ladeinfrastruktur bereitgestellt. „Die Förderaufrufe wurden sehr stark nachgefragt“, sagte Kagermann. „Jetzt kommt es auf eine schnelle Abarbeitung der Anträge an, bevor noch einmal ein entsprechendes Programm aufgelegt wird.“

VW debattiert über eigene Zellfertigung

Beim deutschen Autobauer VW wird über die Herstellung eigener Batterien derweil kontrovers diskutiert. Betriebsratschef Bernd Osterloh will eine eigene Herstellung nicht ausschließen. „Entgegen der Haltung des Vorstands von Volkswagen unterstützen wir als Betriebsrat keine Strategie, die darauf ausgerichtet ist, Zellen langfristig ausschließlich bei Zulieferern zu kaufen“, sagte Osterloh der Deutschen Presse-Agentur.

Wichtig seien aber politische Diskussionen darüber, „wie wir Rahmenbedingungen schaffen können, die eine Produktion am Standort Deutschland wirtschaftlich machen“. Bei einer Produktion am Standort Deutschland gehe es um die nächste Zellgeneration, sagte Osterloh. „Für uns ist dies auch wichtig, weil 40 Prozent der Wertschöpfung künftig in der Batterie liegen werden.“

Konzernchef Matthias Müller sieht dagegen derzeit keine eigene Herstellung von Batteriezellen: „Das ist nicht unsere Kernkompetenz, das können andere besser“, sagte er kürzlich. Im Volkswagen-Werk Salzgitter wird bis 2019 eine Pilotfertigung von Batteriezellen aufgebaut, um Erfahrungen zur Zellfertigung zu sammeln.

  • dpa
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6 Kommentare zu "Nationale Plattform Elektromobilität: Ex-SAP-Chef Kagermann pocht auf europäische Batteriefabrik für Elektroautos"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • ...sowohl bei der Handy als auch bei der Solarproduktion, spielt Deutschland ( Europa ) keine Rolle mehr. Beides wird heute in Asien hergestellt. Konnte man diesen Verlust noch verschmerzen, so wird das bei der Auto- Batterie wesentliche gravierendere Folgen haben !!
    Die Warnungen diverser Industrieführer sin daher vollkommen berechtigt.

  • Herr Bitschau ,wieso schön Wetterfahrzeuge ?? Ein Elektro- Auto wird zukünftig zuerst Zuhause an der Steckdose aufgeladen! was hat das mit schön Wetter zu tun ???

    Natürlich kann man auch dafür, idealerweise seinen Strom vom eigenen Solardach verwenden, insbesondere nach der 20 jährigen abgelaufenen staatlichen Einspeisevergütung !! Das ist natürlich nicht gut für Esso und co ( Oligopole )
    Aber mein Mitleid für diese ( im wesentlichen ) Angelsächsische Konzerne haltet sich in Grenzen..

  • Batteriebetriebene Autos sind immer noch Schönwetterfahrzeuge für geeignete Zonen.
    Nur wird sich die Speichertechnik enorm weiterentwickeln und ich glaube, dass es fatal für Deutschland oder Europa wäre, sich hier auszuklinken.
    Es geht doch nicht nur um die Kostenbetrachtung sondern um Abhängigkeiten von Asien, eine Region die uns technologisch langsam in den Schatten stellt.

  • Da wird die Kinderproduktion zur Breitstellung der Minenarbeitskräfte in Afrika noch einmal angekurbelt werden müssen.

  • Herr Narrog...
    der Verbrenner ist eine Technik von gestern !!
    Er ist kompliziert, kurzlebig teuer und nebenbei stinkt er noch...
    Der Elektromotor hat so gut wie kein Verschleiß !
    Wer bei die Batterieproduktion die Nase vorn hat, wird die Elektroautoszene künftig beherschen.
    Vermutlich sind das zukünftig die Asiaten !!
    Leider war Bosch die Prodution von Batterien ( 20 Milliarden ) zu riskant...

  • Sachlich gesehen ist Li-Ionenbatterieherstellung in Asien etabliert. Die Energiepreise, Strompreise sind in Europa signifikant höher als in anderen Teilen der Welt. Wirtschaftlich gesehen gibt es keinen Anlass für eine Verlagerung der Produktion nach Europa. Eine subventionierte Ansiedelung solcher Fertigungen in Europa würde vermutlich analog anderer ähnlicher Projekte niemanden glücklich machen. Spätestens nach Auslaufen der Subventionen würde die Fertigung wieder eingestellt.

    Meines Erachtens ist es am sinnvollsten die überlegene Kompetenz bei der Herstellung von Verbrennungsmotoren zu nutzen und die ökosozialistischen Politiker die den Verbrennungsmotor abschaffen möchten abzuwählen. Der Verbrennungsmotor kann möglicherweise noch jahrzehntelang eine bedeutende Rolle spielen.

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