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New York Auto Show Diesel-Motoren erobern die USA

Lange Zeit hatten Diesel-Autos in den USA einen schlechten Ruf. Sie galten als stinkende, schwerfällige Ölöfen. Bei jungen Amerikanern werden sie immer beliebter. Die deutschen Hersteller wittern ein großes Geschäft.
29.03.2013 - 09:47 Uhr 17 Kommentare
Volvo präsentiert auf der Auto Show auch den V60 mit Dieselantrieb. Quelle: ap

Volvo präsentiert auf der Auto Show auch den V60 mit Dieselantrieb.

(Foto: ap)

Wer auf Amerikas Straßen mit einem Diesel unterwegs ist, sollte die Tankuhr gut im Auge behalten. Denn es kann sehr gut sein, dass die mit letztem Tropfen angefahrene Tankstelle nur Benzin verkauft. Diesel-Autos sind bislang Exoten in den USA – ihr Marktanteil lag im vergangenen Jahr laut der Beratungsfirma ALG bei gerade einmal 1,7 Prozent.

Zum Vergleich: In Europa sind es 55 Prozent. Schuld an dem Schattendasein ist zum einen, dass die Autos und ihr Treibstoff teurer sind. Zum anderen haben die Selbstzünder ein schlechtes Image: Sie gelten als knatternde, stinkende, langsame Ölöfen.

Dieses Klischee ist übrig geblieben vom letzten Diesel-Boom nach der Ölkrise in den 70er Jahren, doch es stimmt längst nicht mehr. Die Amerikaner denken allmählich um, die Nachfrage nach Diesel-Autos steigt wieder – und mit ihr die Auswahl an schnittigen Modellen.

Und so spielt der gute alte Diesel auch bei der New York Auto Show eine große Rolle, die an diesem Freitag beginnt. BMW etwa stellt erstmals in Nordamerika den 328d vor, der in Deutschland 320d heißt. Chrysler zeigt den Crossover 2014 Dodge Durango Diesel, Volvo den V60 Hybrid mit Dieselmotor.

Wird der Diesel-Motor am Ende doch noch cool? „Amerikaner finden langsam Geschmack“, sagt Jessica Caldwell, Analystin bei der Branchenberatung Edmunds. Vor allem die Jüngeren, die das Klischee vom nagelnden Panzer nicht mehr kennen, seien aufgeschlossen. Schließlich hat er gegenüber Benzinern einen großen Vorteil: Moderne Diesel-Autos verbrauchen bis zu 40 Prozent weniger, und das ohne nennenswerte Abstriche bei der Leistung.

Das hilft auch den Herstellern, die unter Druck stehen, die Effizienz ihrer Flotte zu erhöhen. Die US-Regierung hat sie gezwungen, bis zum Jahr 2025 den Durchschnittsverbrauch auf 54,5 Meilen pro Gallone zu erhöhen. Das entspricht 4,36 Litern auf 100 Kilometer. „Für die Autobauer ist Diesel deshalb eine der bevorzugten Technologien geworden, um die Anforderungen zu erfüllen“, sagte der Analyst Alec Gutierrez der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Der Markt ist zwar im Augenblick noch klein, doch die Experten von ALG erwarten, dass er sich innerhalb von drei Jahren auf fünf Prozent nahezu verdreifachen wird. Allein im vergangenen Jahr ist die Zahl der verkauften Diesel-Autos laut den Marktforschern von JD Power um gut ein Viertel nach oben geschnellt.

Deutsche Hersteller dominieren den Diesel-Markt
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17 Kommentare zu "New York Auto Show: Diesel-Motoren erobern die USA"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • In den USA waren frühere Dieselmotoren für PkW nicht zugelassen von Motor Vehicle Department. Autor hat keine Ahnung was der schreibt

  • Im letzten Urlaub war ich wirklich verwundert, dass bei so gut wie jeder Tankstelle (quer durch Florida) diesel erhältlich war. Der Preis war in der Regel genauso teuer wie die beste Benzinsorte (95 Oktan). Vielleicht liegt es ja an den vielen Europäern die da leben.
    Gerade die USA wären optimal für Diesel. Einfach cruisen, niedrige Tempolimits - da käme man tatsächlich mal an den Verbrauch der Herstellerangaben ;-)
    Besonders lustig an den USA ist, dass Benzin von 85-95 Oktan verkauft wird. Da fahren dann alle mit. Hier in Deutschland soll man dann plötzlich bei einem Standard Golf Super Plus Tanken oder (wie die Tankstellen empfehlen) noch einen der Super Renn was auch immer Kraftstoffe. Wir sind hier in D so dumm uns den überteuerten Kram andrehen zu lassen.

  • Vielleicht gilt das fuer Kalifornien. In Illinois wurden letzten Sommer noch BMW nur mit Additiv-Zusatztank verkauft wegen der schlechten Dieselqualitaet.

  • @andreask90

    Das ist laaaange her und die USA haben wesentlich länger als wir schwefelfreien Kraftstoff.

    Ausserdem kommt der grosse Knall erst noch, wenn die DPF und Einspritzpumpen sowie Turbos hopps gehen - das verzeihen Europäer vielleicht - Amerikaner nicht, wenn sie auf dem Hwy stehen bleiben...dann ist der Diesel bald wieder Legende.

    Mal abgesehen davon, dass er hier als "SAUBER" verkauft wird - absoluter Quatsch.

    Diesel verbrennt trotz aufwendiger Reinigung so dreckig, dass nur ganz wenige Modelle in Kalifornien als Neuwagen überhaupt zugelassen werden können - die werden in Nevada per Kurzzeitzulassung zum Gebrauchtwagen gemacht und dann in Kalifornien als Gebrauchtwagen angemeldet.

    Nur mal so zur Recherchetiefe von Handelsblatt - dümmster deutscher Journalismus ohne Hintergrundwissen zu vermitteln - Hauptsache Klischees bedient...

  • Das Hauptproblem wurde leider nicht erwaehnt: Diesel in den USA ist qualitativ so schlecht (viel Schwefel), dass nur primitive Motoren (Traktor, LKW) damit zurechtkommen. BMW z.B. muss einen Zusatztank fuer ein Additiv einbauen, damit die hocheffizienten Diesel mit dem primitiven Kraftstoff laufen koennen.

  • @FatFinger

    Fahren Sie doch einmal eines dieser wunderbaren 3-4-Liter(-Hubraum)-Aggregate auf der Autobahn, dann wissen Sie was ich meine ;-)

    Und anschließend vergleichen Sie die Tankrechnung mit einem herkömmlichen starken Benziner -dann sind Sie endgültig überzeugt, selbst wenn Dieselkraftstoff 20% teurer wäre.....

  • @FatFinger

    Fahren Sie doch einfach mal eines der wunderbaren 3-4 Liter Aggregate (Hubraum) auf der Autobahn, dann wissen Sie schon was ich meine ;-)

  • Davon merken wir hier in Texas jedenfalls GAR NIX. Für eine Gallone Benzin (3,7853 Liter) fallen 3.459 US $ an, pro Liter somit etwa 0.9173 US $ was beim aktuellen Kurs von 1.2816 etwa 0,715 Euro entspricht. Diesel ist hier nur an einzelnen Tankstellen erhältlich und kostet 4.099 US $ die Gallone, sprich 1.082 US $ sprich etwa 0.844 Euro. Daher käme niemand auf die Idee, trozt geringerem Verbruach, sich einen Dieselmotor zuzulegen.

  • @Klappspaten
    Weil Sie hier gerade so schön von Ihren "Diesel-Drehmomenten" schwärmen:
    Vergleichen Sie doch mal den verfügbaren Drehzahlbereich, bei dem das max. Drehmoment überhaupt anfällt! Sie werden feststellen, daß dies beim Benziner erheblich breiter ausfällt. Und das ist für die Elastizität des Motors immerhin das entscheidende Kriterium.
    Bei einem kleinen Motörchen im Stadtverkehr, oder wenn man grundsätzlich sehr früh hochschalten will, spielt das keine Rolle, aber "in allen Klassen"?
    Diesel kann sich immer nur dann durchsetzen, wenn es in dem jeweiligen Land steuerlich gefördert wird.

  • "...und das ohne nennenswerte Abstriche bei der Leistung...." Hallo? Schon mal Diesel-Drehmomente mit Benzinmotoren verglichen?

    Wer mal einen modernen Diesel gefahren ist, will doch keinen Benziner mehr, in allen Klassen.

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