Nicht erst seit Elon Musks Tweet Börsenaufsicht untersucht schon länger Produktion von Teslas Model 3
Beschwerden und Ermittlungen – „Tesla verspielt Vertrauen“
New York/San Francisco Die US-Börsenaufsicht hatte bereits im vergangenen Jahr Untersuchungen gegen Tesla eingeleitet, um zu prüfen, ob das Elektroauto-Unternehmen seine Investoren wegen Verzögerungen in der Model-3-Produktion getäuscht hat. Unter anderem wurde ein Zulieferer als Zeuge vorgeladen, heißt es in einem Bericht des „Wall Street Journal“ vom Mittwoch. Die Untersuchungen gegen Tesla seien lange gelaufen, bevor sich die Aufsichtsbehörde Elon Musks Tweet von vergangener Woche vorknöpfte, in der er über Teslas Abschied von der Börse nachdachte.
Im vergangenen Herbst war bekannt geworden, das die Produktionshallen für das Model 3 erst im September in Betrieb waren und nicht schon im Juli, wie Musk behauptet hatte. Auch die Stückzahlen hatte der kalifornische Pionier für Elektroautos stark übertrieben: Angeblich wollte er 2017 rund 200.000 Model-3-Fahrzeuge bauen, stattdessen rollten in dem Jahr lediglich 27.000 Fahrzeuge vom Band, so das „Wall Street Journal“.
Dem amerikanischen Wertpapierrecht zufolge müssen das Unternehmen und seine Vorgesetzten mit hohen Strafen rechnen, wenn die Börsenaufsicht feststellen sollte, dass sie die Aktionäre über den Stand der Produktion getäuscht haben. Es wird aber schwer zu beweisen sein, denn die Ermittler müssten in zukünftige Planungs-Details von Tesla gehen.
Musk hatte vergangene Woche über seinen privaten Twitter-Account angekündigt, er erwäge, Tesla von der Börse zu nehmen. Die Finanzierung dafür sei gesichert, schrieb der 47-Jährige in der Aufsehen erregenden Kurzmitteilung. Dann schob er nach, der saudi-arabische Staatsfonds sei bereit, die Milliardenkosten des „Delisting“ mitzutragen.
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