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Novartis Schweizer bestätigen Prognose

Die Sanierung von Novartis Augenheilgeschäft Alcon wirkt sich auf das Wachstum des Pharmakonzerns aus. Dennoch zeigen sich die Schweizer positiv gestimmt und halten weiter an ihrer Jahreszielvorgabe fest.
18.07.2017 - 08:45 Uhr Kommentieren
Trotz der Einschnitte strich der Schweizer Pharmakonzern einen höheren Nettogewinn ein als im Vorjahr. Quelle: Reuters
Novartis

Trotz der Einschnitte strich der Schweizer Pharmakonzern einen höheren Nettogewinn ein als im Vorjahr.

(Foto: Reuters)

Zürich Der Schweizer Pharmakonzern Novartis bringt seine kränkelnde Augenheilsparte Alcon zunehmend auf Kurs. Für das laufende Jahr erwarten die Basler dort nun ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Bislang hatte sich Novartis nicht festgelegt, ob für den unter einem steigenden Wettbewerb und sinkenden Preisen leidenden Bereich 2017 Zuwächse möglich sind.

Doch nun herrscht Zuversicht: „Wenn man den Fortschritt betrachtet, den wir seit dem vierten Quartal des Vorjahres gemacht haben, dann zeigt das, dass wir die Wende eingeleitet haben“, sagte Novartis-Chef Joseph Jimenez am Dienstag.

Konzernweit bekam Novartis im zweiten Quartal die Kosten für die Sanierung von Alcon und die wachsende Konkurrenz durch Nachahmermedikamente für sein wichtiges Blutkrebsmittel Glivec zu spüren: Der bereinigte Gewinn schrumpfte um zwei Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Damit schnitt der weltgrößte Hersteller von verschreibungspflichtigen Medikamenten aber dennoch etwas besser ab als Analysten erwartet hatten. Die Aktie legte um 1,2 Prozent zu.

Die größten Pharmakonzerne der Welt
Platz 20: Astellas
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Gemessen am reinen Pharmaumsatz ist Astellas die Nummer zwei der japanischen Pharmaindustrie. Der Schwerpunkt liegt auf Transplantationsmedizin, Onkologie und Antiinfektiva. Die Japaner kamen im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 11,1 Milliarden Dollar.

(Foto: dpa)
Platz 19: Boehringer
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Das Labor von Boehringer Ingelheim: Der zweitgrößte deutsche Pharmakonzern ist fest in Familienhand. Die Schwerpunkte liegen auf Mittel gegen Atemwegserkrankungen wie etwa das Lungenmittel Spiriva. Ein weiteres bekanntes Mittel ist Pradaxa, das zur Thrombose-Prävention eingesetzt wird. Geschätzter Umsatz 2015: 12,6 Milliarden Dollar.

(Foto: ap)
Platz 18: Takeda
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Takeda ist der größte japanische Pharmahersteller und bietet Mittel in verschiedenen Therapiegebieten. Die Japaner haben sich 2014 durch die Fusion mit Nycomed deutlich vergrößert und kamen voriges Jahr auf einen Pharmaumsatz von 13,8 Milliarden Dollar.

(Foto: Reuters)
Platz 17: Allergan
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Allergan hieß früher einmal Actavis und ist unter anderem Hersteller von Botox. 2015 machte das Unternehmen einen Umsatz von 15,1 Milliarden Dollar.

(Foto: AP)
Platz 6: Bayer
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Der größte deutsche Pharmakonzern hat sich im Gegensatz zu dem Jahr 2015 um ganze zehn Platze verbessern können. Der Umsatz 2017: 43,1 Milliarden Dollar. Top-Produkte sind beispielsweise der Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmedikament Eylea.

(Foto: dpa)
Platz 15: Novo Nordisk
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Die Produktion von Langzeitinsulin der Firma Novo Nordisk: Der dänische Arzneihersteller ist einer der weltweit führenden Anbieter von Mitteln gegen Diabetes. Er kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 16,1 Milliarden Dollar.

(Foto: Reuters)
Platz 14: Bristol-Myers Squibb
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Der New Yorker Konzern hat seinen Schwerpunkt bei Mitteln gegen HIV und in der Immunologie, aber auch in der Onkologie. Der Pharmaumsatz lag 2015 bei 16,6 Milliarden Dollar.

(Foto: ap)

Alcon gilt als eines der größten Sorgenkinder des Konzerns: Novartis hatte die auf Augenchirurgie und Kontaktlinsen ausgerichtete Sparte einst für mehr als 50 Milliarden Dollar von Nestle gekauft. Doch die Tochter konnte die hohen Erwartungen nie erfüllen, weshalb die Basler die Zukunft des einstigen Hoffnungsträgers innerhalb des Konzerns infrage stellen. Bis Jahresende soll nun eine Entscheidung fallen, ob Novartis Alcon behält, an die Börse bringt oder an Dritte weiterverkauft.

Die bessere Entwicklung gibt dem Konzern nach Ansicht von Jimenez nun mehr Spielraum für einen Börsengang. „Dadurch wird zum Beispiel ein Ausstieg über den Kapitalmarkt eine Möglichkeit, weil wir ein wachsendes Geschäft haben mit Margen, die voraussichtlich über die Zeit wachsen werden.“

Im abgelaufenen zweiten Quartal wuchs Alcon währungsbereinigt um drei Prozent nach einem Plus von einem Prozent zu Jahresbeginn. Der operative Verlust weitete sich wegen der Kosten für die Sanierung jedoch auf 19 von sieben Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum aus.

Die größten Deals in der Pharma-Branche
Platz 9 – Roche für Genentech – 47 Milliarden Dollar (2008)
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Das Schweizer Pharmaunternehmen Hoffmann-La Roche sicherte sich 2008 für 46,7 Milliarden Dollar die amerikanische Biotech-Firma Genentech. Die Übernahme gilt als Glückgriff, da Roche als weltweit führender Produzent von Krebsmedikamenten von der Genforschung Genentechs profitiert. Roches bekanntes Vogelgrippe-Medikament Tamiflu (hier im Bild) hingegen stand mehrfach in der Kritik. Der Schweizer Konzern soll Studien zur Wirksamkeit des Medikaments manipuliert haben.

(Foto: Reuters)
Platz 8 – Pfizer für Pharmacia – 61 Milliarden Dollar (2002)
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Pfizer zum Ersten: 60,7 Milliarden Dollar in Aktien ließ sich der US-Pharmakonzern im Jahr 2002 die Übernahme des schwedischen Unternehmens Pharmacia kosten. Da nach der Fusion das Haarwuchsmittel Rogaine und die Potenzpille Viagra von einem Unternehmen hergestellt wurden, scherzte der damalige Pfizer-Chef Hank McKinnell (l.): „Rogaine und Viagra zusammen, was kann sich ein Mann mehr wünschen“.

(Foto: ap)
Platz 7 – Pfizer für Wyeth – 65 Milliarden Euro (2009)
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Pfizer zum Zweiten: Rund 64,5 Milliarden Dollar bezahlten die New Yorker für Wyeth, das zum Zeitpunkt des Kaufs ebenfalls zu den zehn größten Pharmaunternehmen der Welt zählte. Mit der Übernahme baute Pfizer sein Portfolio aus, vor allem in Richtung Impfstoffe und Biotechnologie.

(Foto: AFP)
Platz 6 – Sanofi für Aventis – 65,6 Milliarden Dollar (2004)
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Nur auf dem Papier eine Fusion unter Gleichen: Für gut 65,6 Milliarden Dollar übernimmt der französische Pharmakonzern Sanofi-Synthélabo das deutsch-französische Unternehmen Aventis. Es entsteht Sanofi-Aventis, der größte Medizinhersteller Europas. Die Fusion gilt als kurios, da Sanofi-Synthélabo vor der Übernahme deutlich kleiner als Aventis war. Später legte der Konzern mit Sitz in Paris den Beinamen Aventis wieder ab. Sanofi ist heute Weltmarktführer für Impfstoffe.

(Foto: ap)
Platz 5 – Actavis für Allergan – 66 Milliarden Dollar (2014)
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Lange hatte sich der Botox-Hersteller Allergan gegen eine Übernahme durch den kanadischen Wettbewerber Valeant gewehrt. Dann schlug die Stunde von Actavis: Der amerikanische Branchenriese und Allergan einigten sich auf den Deal. Allergan wehrte dadurch die feindliche Übernahme durch Valeant ab. Für Actavis war der Zukauf ein Kraftakt, der Konzern war selbst kaum größer als sein Übernahmeziel.

(Foto: AFP)
Platz 4 – Abbott Laboratories spaltet sich auf – 67 Milliarden Dollar (2011)
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Das amerikanische Pharmaunternehmen Abbott Laboratories spaltete rund 66,6 Milliarden Dollar seines Kapitals in Aktien ab und lagert es zunächst in eine Tochtergesellschaft aus. Die Medizintechnik und Generikaproduktion wurde unter dem Namen „Abbott“ weitergeführt, die Sparten Spezialmedikamente und Biotechnologie hingegen unter dem neuen Namen „AbbVie“ ausgegliedert. Auch Abbotts Flaggschiff, das Arthritis-Medikament Humira, ging auf die neue Gesellschaft über. Im Januar 2013 wurde AbbVie schließlich komplett in die Unabhängigkeit entlassen und wird seitdem an der Wall Street unter dem Kürzel „ABBV“ gelistet.

(Foto: Reuters)
Platz 3 – American Home Products für Warner-Lambert I – 76 Milliarden Dollar (1999)
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Rund 75,5 Milliarden Dollar betrug das Volumen bei der freundlichen Übernahme des amerikanischen Hygienekonzerns Warner-Lambert durch American Home Products (AHP). Dem Hygienekonzern gehörten seinerzeit unter anderem die Marken Wilkinson Sword und Listerine. Doch AHP überhob sich: Als der Deal schon als perfekt galt, betrat US-Branchenriese Pfizer die Bühne. Er unterbreitete den Aktionären von Warner-Lambert seinerseits ein feindliches Übernahmeangebot – und erhielt den Zuschlag. Eine Strafzahlung von 1,8 Milliarden Dollar von Pfizer versüßte AHP die Niederlage aber zumindest etwas.

(Foto: ap)

Weniger gut läuft es für die Schweizer im Generika-Geschäft: Dort macht dem Konzern vor allem der Preisdruck in den USA zu schaffen. Und im Pharma-Kerngeschäft sorgen Nachahmermedikamente für das Blutkrebsmittel Glivec für Einbußen. Diese konnte Novartis allerdings durch steigende Verkäufe bei anderen Arzneien wettmachen: Beim Herzmedikament Entresto etwa konnte der Konzern den Umsatz währungsbereinigt mehr als verdreifachen.

Für das Gesamtjahr bekräftigte die Firma ihre Zielvorgaben: Novartis geht zu konstanten Wechselkursen von einem weitgehend stagnierenden Umsatz aus. Der bereinigte Betriebsgewinn dürfte in etwa stabil bleiben oder um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag sinken.

  • rtr
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