Patente Varta und Samsung beenden Streit – und schließen Liefervertrag

Der Patentstreit mit Samsung ist geschlichtet.
Ellwangen/Stuttgart Statt sich weiter über Patentverletzungen zu streiten, hat Batteriehersteller Varta sich mit dem südkoreanischen Samsung-Konzern am Montag auf einen neuen Liefervertrag geeinigt. Das Unternehmen aus Ellwangen bleibt damit nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren der Hauptlieferant für wiederaufladbare Batterien für Headsets von Samsung.
„Es ist sehr erfreulich, dass wir gemeinsam diese Lösung gefunden haben und nun gestärkt zusammen in die Zukunft gehen werden“, teilte Varta-Chef Herbert Schein mit.
Seit Monaten hatte der Batteriehersteller sich mit seinem Großkunden Samsung gestritten. Samsung soll in seinen Kopfhörern Knopfzellen anderer Lieferanten verbaut haben, auf die Varta das Patent besitzt. Der Batteriehersteller reichte Klage ein. Die Aktie des börsennotierten Unternehmens aus Baden-Württemberg hatte daraufhin zum ersten Mal seit langem einen Dämpfer hinnehmen müssen. Nach der Mitteilung am Montag sprang der Titel aber gleich um knapp 10 Prozent nach oben und knackte so die 100 Euro-Marke.
Das Geschäft mit Mini-Akkus für kabellose Kopfhörer ist der wichtigste Markt für Varta. Im Endmarkt des Gesundheitswesens hat es unter anderem mit seinen Hörgerätebatterien einen Marktanteil von rund 50 Prozent, und die Verbraucherbatterien sind an vielen Supermärkten an der Kasse platziert. Außerdem arbeitet Varta an Antriebsbatterien für E-Autos. Mit finanzieller Unterstützung des Bundes und der Länder Baden-Württemberg und Bayern in Höhe von rund 300 Millionen Euro will Varta außerdem die nächste Generation Lithium-Ionen-Zellen erforschen und eine Massenproduktion aufbauen.
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Und die Geschäfte laufen für den Weltkonzern aus Ellwangen auch in Corona-Zeiten gut. Im ersten Quartal 2020 schnellte der Umsatz um rund 170 Prozent auf 198,5 Millionen Euro nach oben – auch dank des Rückkaufs von Varta Consumer Batteries. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg in dem Zeitraum um 197 Prozent auf 51,7 Millionen Euro, bereinigt um 135 Prozent. Die Ebitda-Marge stieg um 2,3 auf 26 Prozent.
Und auch für das Mitte August fällige zweite Quartal äußerte sich Finanzvorstand Stephan Munz optimistisch. Die Verkäufe der wiederaufladbaren Hörgerätebatterien könnten trotz der Coronakrise die Zielwerte für das gesamte Jahr erreichen. Auch das Geschäft mit Verbraucherbatterien entwickle sich positiv.
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