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Pfizer Biontech-Impfstoff zeigt in Studie hohe Wirksamkeit bei Jugendlichen

Bei 12- bis 15-jährigen Probanden weist das Vakzin eine Wirksamkeit von 100 Prozent auf. Pfizer hofft auf eine baldige Zulassung für diese Altersgruppe.
31.03.2021 Update: 31.03.2021 - 14:39 Uhr Kommentieren
Die aktuelle Zulassung des Vakzins für den Einsatz ab 16 Jahren basiert auf einer Wirksamkeit von 95 Prozent. Quelle: Bloomberg
Biontech-Labor in Marburg

Die aktuelle Zulassung des Vakzins für den Einsatz ab 16 Jahren basiert auf einer Wirksamkeit von 95 Prozent.

(Foto: Bloomberg)

Düsseldorf Der Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer zeigt auch bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren eine starke Immunwirkung. Ersten Studienergebnissen zufolge schützt das Mittel in dieser Altersgruppe besonders gut, denn die Wirksamkeit lag bei 100 Prozent und damit noch etwas höher als bei Erwachsenen.

Die Mainzer Biontech AG ist der erste Impfstoffhersteller, der zu Tests an Jugendlichen valide Daten vorlegt. Bisher ist das Mittel nur für Menschen ab 16 Jahren zugelassen. Auf Basis der neuen Studien wollen Biontech und Pfizer nun eine Notfallzulassung in den USA und bei der europäischen Arzneibehörde Ema beantragen.

In Europa wird das Biontech-Präparat schon seit Ende vorigen Jahres im Kampf gegen Covid-19 eingesetzt, in Deutschland bisher vor allem in der Risikogruppe Senioren über 80 Jahre. Es dürfte aber bald auch an Jüngere unter 60 Jahren verimpft werden, da der Impfstoff von Astra-Zeneca für diese Gruppe in Deutschland wegen ungeklärter Nebenwirkungen vorsichtshalber nicht mehr empfohlen wird.

Biontech und Pfizer gehen davon aus, dass sie eine zügige Zulassung für den Einsatz bei Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren bekommen werden. „Wir hoffen, dass wir dann schon vor dem Beginn des nächsten Schuljahres mit dem Impfen dieser Altersgruppe beginnen können“, sagte Pfizer-Chef Albert Bourla.

Ob es in Europa eine Notfallzulassung geben wird, ist unklar. Bisher hat die Ema bei allen Impfstoffen ein ordentliches Zulassungsverfahren angewendet. Damit sollte das Vertrauen der Bevölkerung in die Mittel gestärkt werden. Großbritannien und die USA arbeiten hingegen mit Notfallzulassungen, weswegen die Länder schon deutlich früher mit den Impfungen begonnen haben.

Jetzt auch Tests bei unter Elfjährigen

An der Studie von Biontech nahmen 2260 Jugendliche aus den USA im Alter zwischen 12 und 15 Jahren teil. Dabei traten 18 Covid-19 Fälle in der Gruppe auf, die ein Scheinmedikament (Placebo) erhielt, und keine Fälle in der Impfstoffgruppe. Die Unternehmen beobachteten auch eine Untergruppe von Jugendlichen, um den Gehalt an virusneutralisierenden Antikörpern einen Monat nach der zweiten Dosis zu messen. Dieser war demnach vergleichbar mit dem von 16- bis 25-jährigen Teilnehmern in der Zulassungsstudie mit Erwachsenen, ebenso wie die Nebenwirkungen.

„Die ersten Ergebnisse der Studie bei Jugendlichen deuten darauf hin, dass Kinder durch die Impfung besonders gut geschützt sind“, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin. Beide Unternehmen testen das Vakzin nun auch bei Kindern ab dem sechsten Lebensmonat bis zum 11. Lebensjahr. In der vergangenen Woche wurden die ersten Kinder in dieser Studie geimpft.

Biontech ist mit der neuen Studie ein weiteres Mal der Konkurrenz voraus. Der US-Biotechkonzern Moderna hat ebenfalls einen Impfstoff auf Basis des Botenstoffs mRNA entwickelt, der in den USA und Europa schon großflächig bei Erwachsenen eingesetzt wird. Er hat eine ähnlich gute Qualität wie das Biontech-Mittel, was die Wirksamkeit und die Nebenwirkungen betrifft.

Vor 14 Tagen hat Moderna Tests seines Mittels an Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs Monaten bis zwölf Jahren gestartet. Nahezu 7000 Kinder in den USA und Kanada nehmen an der Studie teil. Sie erhalten zwei Spritzen im Abstand von zwei Wochen, in denen entweder der Impfstoff oder ein Kochsalz-Placebo enthalten ist.

Parallel läuft bei Moderna eine Studie zur Wirksamkeit unter 3000 Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren. Ergebnisse dazu werden bis zum Sommer erwartet. Die Hersteller der beiden anderen zugelassenen Impfstoffe, Johnson & Johnson und Astra-Zeneca, werden ihre Präparate ebenfalls an Kindern und Jugendlichen testen. Valide Daten dazu wird es aber erst in einigen Monaten geben.

Die Impfung von Kindern und Jugendlichen ist nicht unumstritten. Schließlich hat eine Covid-19-Erkrankung bei ihnen deutlich weniger schwerwiegende Folgen. Viele Eltern schrecken grundsätzlich vor Impfungen ihrer Kinder zurück.

Allerdings zeigen mittlerweile mehrere Studien, dass eine Impfung nicht nur vor einem schweren Krankheitsverlauf, sondern auch vor einer Weitergabe des Virus nach einer harmlos bleibenden Infektion schützt. Das könnte für eine Impfung von Kindern und Jugendlichen sprechen, weil damit die Verbreitung des Virus insgesamt weiter gebremst werden könnte.

Wissenschaftler der Universität Glasgow sind dieser Frage nachgegangen und konnten dank der mittlerweile breiten Impfung in der schottischen Bevölkerung auf eine gute Datenbasis blicken. Die Zahlen untermauerten nicht nur, dass bei Geimpften deutlich weniger Erkrankungen auftraten. Auch bei den in ihrem Haushalt lebenden Personen sank die Verbreitung von Covid-19.

Mit Agenturmaterial

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