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Pharmabranche Stada will Spezialtherapie für seltene Nierenerkrankung vermarkten

Stada kooperiert mit dem schwedischen Unternehmen Calliditas, um ein Medikament gegen eine seltene Erkrankung in Europa auf den Markt zu bringen.
21.07.2021 - 09:00 Uhr Kommentieren
Der Arzneimittelhersteller baut sein Geschäft mit Zukäufen und Kooperationen kontinuierlich aus. Quelle: dapd
Stada-Hauptsitz im hessischen Bad Vilbel

Der Arzneimittelhersteller baut sein Geschäft mit Zukäufen und Kooperationen kontinuierlich aus.

(Foto: dapd)

Frankfurt Das Pharmaunternehmen Stada wagt sich auf das Feld für seltene Erkrankungen vor. Mit dem schwedischen Biopharma-Unternehmen Calliditas Therapeutics wird Stada bei der Zulassung und Vermarktung einer Spezialtherapie für die Nierenerkrankung IgA-Nephropathie kooperieren, wie das Unternehmen am Mittwochmorgen mitteilte.

Bei der auch unter dem Namen Morbus Berger bekannten entzündlichen Erkrankung der Nierenkörperchen kommt es zu einer Ablagerung von Eiweißen (Immunglobulin) in der Niere. Das führt bei etwa jedem fünften Betroffenen zu einem fortschreitenden Funktionsverlust der Niere.

Die Vermarktungspartnerschaft zwischen dem hessischen Arzneimittelhersteller und Calliditas hat laut Stada einen Gesamtwert von 97,5 Millionen Euro zuzüglich Lizenzgebühren. Sie umfasst die Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums sowie die Schweiz und Großbritannien.

Calliditas hatte Ende Mai bekannt gegeben, dass es einen Zulassungsantrag für das Medikament bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (Ema) unter dem Namen Nefecon eingereicht hat. Das Unternehmen hat zudem Mitte März in den USA einen Antrag auf beschleunigte Zulassung gestellt und im April eine vorrangige Prüfung erhalten.

Im Falle einer Zulassung könnte das Produkt in der ersten Hälfte des Jahres 2022 für Patienten in Europa verfügbar sein. Es wäre laut Unternehmen die erste in der EU zugelassene Behandlung der chronischen Autoimmunerkrankung IgA-Nephropathie, an der in Europa Schätzungen zufolge etwa 200.000 Patienten leiden.

Ausbau der Marktposition mit Zukäufen und Kooperationen

Das Calliditas-Mittel erhielt 2016 den sogenannten Orphan-Drug-Status. Der wird in der EU ausschließlich für die Behandlung schwerwiegender Erkrankungen vergeben, an denen nicht mehr als einer von 2000 EU-Bürgern leidet. Wird das Medikament zugelassen, erhält es in der EU eine zehnjährige Marktexklusivität, die unabhängig vom Patentschutz gilt.

Für Stada ist die Kooperation eine gute Ergänzung seines Angebots im Bereich der Nierenerkrankungen. Hier bietet Stada ein Mittel gegen Blutarmut an, das unter anderem auch Menschen mit Nierenversagen bekommen. Stada habe sich in diesem Bereich laut Stada-Chef Peter Goldschmidt in den letzten zehn Jahren eine starke Expertise aufgebaut. „Auch in Zukunft legen wir hierauf einen klaren strategischen Fokus und suchen nach Möglichkeiten, Patienten neue Therapieoptionen zu bieten“, so Goldschmidt weiter.

Der seit September 2018 amtierende CEO baut die Marktposition von Stada mit Zukäufen und Kooperationen kontinuierlich aus. Im Fokus sind dabei vor allem rezeptfreie Markenprodukte und Spezialpharmaka, die das Geschäft jenseits der Nachahmerprodukte (Generika) stärken sollen. Ende Juni erst hatte Stada vom französischen Pharmakonzern Sanofi die Rechte an 16 rezeptfreien Markenprodukten aus den Bereichen Hautpflege, Nahrungsergänzung sowie Grippemittel übernommen.

Stada wurde 2017 von den Finanzinvestoren Bain und Cinven übernommen und war 2020 auch dank verschiedener Zukäufe um 18 Prozent auf rund drei Milliarden Euro Umsatz gewachsen.

Mehr: Stada steigt in den Cannabismarkt ein

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