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Pharmabranche US-Behörde bremst Biotest-Übernahme durch Chinesen aus

Die bereits sicher geglaubte Übernahme der hessischen Pharmafirma Biotest durch die chinesische Creat Group steht vor dem Aus. Eine US-Behörde könnte die Genehmigung verweigern. Die Biotest-Aktie stürzt ab.
07.11.2017 - 11:33 Uhr Kommentieren
Biotest bietet biologische Arzneimittel an, die entweder aus menschlichem Blutplasma gewonnen oder biotechnologisch hergestellt werden. Genau deshalb haben die US-Bedenken Bedenken: Sie sehen persönlichen Daten gefährdet. Quelle: Biotest AG
Biotest

Biotest bietet biologische Arzneimittel an, die entweder aus menschlichem Blutplasma gewonnen oder biotechnologisch hergestellt werden. Genau deshalb haben die US-Bedenken Bedenken: Sie sehen persönlichen Daten gefährdet.

(Foto: Biotest AG)

Düsseldorf Die bereits sicher geglaubte Übernahme der hessischen Pharmafirma Biotest durch die chinesische Creat Group steht wegen Bedenken der US-Behörden auf der Kippe. Es gebe keine Garantie dafür, dass es den Firmen gelingen werde, die Sicherheitsbedenken der US-Behörde für Auslandsinvestitionen (CFIUS) auszuräumen, teilte Biotest am Dienstag mit. Die Firmen würden aber nichts unversucht lassen.

Zunächst werde die Anmeldung der Transaktion zurückgezogen und anschließend ein beschleunigtes Prüfverfahren angemeldet. Zudem würden weitere Gespräche mit der US-Behörde geführt, um Möglichkeiten für die Übernahme auszuloten. CFIUS prüft, ob Firmenübernahmen die nationale Sicherheit der USA gefährden.

Die Anlieger blieben skeptisch: Die Aktie brach in der Spitze um fast zwölf Prozent auf 17,89 Euro ein. Bereits vergangene Woche hatten die SDax-Titel über zwölf Prozent an Wert eingebüßt, nachdem erste Spekulationen über Probleme bei der Übernahme bekannt geworden waren. Biotest bietet biologische Arzneimittel an, die entweder aus menschlichem Blutplasma gewonnen oder biotechnologisch hergestellt werden. Bei den US-Bedenken soll es vor allem um den Zugang von Creat zu persönlichen Daten von Plasma-Spendern und Patienten gehen.

Das sind die größten Pharmakonzerne der Welt
Platz 10: Gilead Sciences
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Der US-Biotechkonzern beschäftigt etwa 8.000 Mitarbeiter und hat seinen Sitz in Kalifornien. Bekannt wurde es vor allem durch seine „1000-Dollar-Pille“ Sovaldi, ein wirksames, aber sehr teures Mittel gegen Hepatitis C. Umsatz 2017: 28,5 Milliarden Dollar.

(Quelle: Unternehmensangaben; Financial Times; Thomson Reuters)

(Foto: dapd)
Platz 8: Glaxo-Smithkline
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Die Briten sind stark im Impfgeschäft und haben Mittel gegen Depressionen und Atemwegserkrankungen im Portfolio. Der Konzern – dessen Sitz in London ist – kam 2017 auf einen Umsatz von etwa 40 Milliarden Dollar.

(Foto: dpa)
Platz 8: Merck & Co.
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Ebenfalls auf dem achten Platz finden sich die Amerikaner ein, die stark im Impfgeschäft und in der Frauengesundheit sind. Zusätzlich vermarkten sie auch Medikamente für Tiere. Pharmaumsatz 2017: 40 Milliarden Dollar.

(Foto: ap)
Platz 7: Sinopharm
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Auch das chinesische Unternehmen Sinopharm (Beispielbild) hat es in die Top10 geschafft. Im Jahr 2017 konnte es insgesamt etwa 41,3 Milliarden Dollar umsetzen.

(Foto: dpa)
Platz 6: Bayer
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Der größte deutsche Pharmakonzern hat sich im Gegensatz zu dem Jahr 2015 um ganze zehn Platze verbessern können. Der Umsatz 2017: 43,1 Milliarden Dollar. Top-Produkte sind beispielsweise der Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmedikament Eylea.

(Foto: dpa)
Platz 5: Sanofi
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Die Franzosen haben eine starke Basis in Deutschland und kommen auf einen Pharmaumsatz von 43,3 Milliarden Dollar. Die wichtigsten Medikamente sind das Diabetesmittel Lantus und das Herz-Kreislaufmittel Plavix. Bekannter dürfte das Schlafmittel Stilnox sein.

(Foto: Reuters)
Platz 4: Novartis
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Die Schweizer sind seit dem Jahr 2014 von dem ersten Platz auf den vierten Platz abgerutscht. Rund 49,2 Milliarden Dollar konnten sie im Jahr 2017 umsetzen. Novartis ist stark bei Krebsmitteln. Bekannte Marken sind das Schmerzmittel Voltaren und das Leukämiemittel Glivec.

(Foto: ap)

Creat wähnte sich bereits im Juni am Ziel: Einen Tag vor Ablauf der Übernahmefrist hatten 77,05 Prozent der Inhaber von Biotest-Stammaktien die Offerte angenommen. Die Chinesen hatten die Übernahme unter die Bedingung gestellt, an mindestens 75 Prozent der Stammaktien zu kommen. Der Erfolg hatte sich aber abgezeichnet: Die Eigentümerfamilie Schleussner hatte ihren Anteil von 51 Prozent der stimmberechtigten Biotest-Aktien Creat bereits versprochen, am Dienstag diente auch die Kreissparkasse Biberach ihre gut 15 Prozent an. Einschließlich Schulden lassen sich die Chinesen die Übernahme der Firma 1,3 Milliarden Euro kosten.

CFIUS hatte im vergangenen Jahr bereits die geplante Übernahme des deutschen Chipanlagenbauers Aixtron durch die chinesische Fujian Grand Chip Investment (FGC) torpediert. Das Fachwissen und die Erfahrung von Aixtron könne auch für Militärtechnik verwendet werden, wurden die Bedenken begründet.

  • rtr
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