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Pharmaindustrie US-Pharmakonzern Merck & Co will sich aufspalten – Aktien geben vier Prozent nach

Der Pharmariese plant, sich von großen Teilen seines Arzneimittelgeschäfts zu trennen. Stattdessen will er sich stärker auf Krebsmedikamente fokussieren.
05.02.2020 Update: 05.02.2020 - 18:11 Uhr Kommentieren
Der Konzern baut um. Quelle: Reuters
Merck-&-Co-Campus in New Jersey

Der Konzern baut um.

(Foto: Reuters)

New York Die Pharmabranche ist im Aufspaltungsmodus: Wie bereits Branchenführer Pfizer will nun auch der US-Pharmakonzern Merck & Co. einen Teil seiner Aktivitäten in eine eigenständige Firma ausgliedern. Die derzeitige Nummer vier der Arzneimittelindustrie verstärkt damit den Trend in der Branche, sich möglichst intensiv auf forschungsgetriebene und wachstumsstarke Teile des Pharmageschäfts zu konzentrieren.

Die neue Gesellschaft wird nach Angaben von Merck & Co. etwa 6,5 Milliarden Dollar Umsatz erzielen und unter anderem das Geschäft mit Verhütungsmitteln, einer Reihe von älteren, patentfreien Produkten wie den Cholesterinsenkern Zetia und Vytorin sowie das Geschäft mit Biosimilars, also den Kopien von patentfreien Biotech-Wirkstoffen, umfassen.

Ebenso wie Pfizer bietet die Aufspaltung auch Merck & Co. die Möglichkeit, sich wesentlich stärker auf das wachstumsträchtige Geschäft mit seinen innovativen Medikamenten zu konzentrieren und damit künftig von niedrigerer Basis aus stärkere Umsatzsteigerungen auszuweisen. Darüber hinaus erwartet Merck & Co. „operative Effizienzen“ aus der Abspaltung im Volumen von rund 1,5 Milliarden Dollar.

Pfizer hatte im vergangenen Jahr vereinbart, das eigene, rund zehn Milliarden Dollar große Geschäft mit etablierten, patentfreien Medikamenten mit dem US-Konkurrenten Mylan zu verschmelzen und die daraus entstehende neue Gesellschaft als eigenständige Firma an die Börse zu bringen.

Zudem hat Pfizer seine Consumer-Health-Sparte, die rezeptfreie Medikamente vertreibt, mit der Consumersparte von Glaxo-Smithkline (GSK) gebündelt. Dieses Joint Venture, an dem GSK bisher noch die Mehrheit hält, soll im Laufe der nächsten zwei Jahre ebenfalls als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden. Auch der Baseler Novartis-Konzern hatte in den letzten Jahren zahlreiche Randaktivitäten verkauft, um sich zu einem reinen Pharmahersteller zu wandeln.

Der US-Konzern Merck, der mit der gleichnamigen deutschen Merck-Gruppe keine Verbindung hat, wird sich unterdessen künftig noch stärker auf sein erfolgreiches Onkologie-, Impfstoff- und Tiermedizingeschäft konzentrieren. Vor allem im Bereich der Krebsmedikamente erlebt Merck & Co. mit seinem Bestseller Keytruda einen stürmischen Aufschwung. Das Krebsimmun-Medikament verbuchte im vergangenen Jahr einen Umsatzanstieg um 54 Prozent auf gut elf Milliarden Dollar und ist damit der mit Abstand wichtigste Wachstumstreiber für den Konzern.

Insgesamt steigerte Merck & Co. den Umsatz im vierten Quartal um acht Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar und im Gesamtjahr um elf Prozent auf knapp 47 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn stieg dabei um gut die Hälfte auf 9,8 Milliarden Dollar, der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn legte nach Angaben des Konzerns um 15 Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar zu.

Nach der Abspaltung der Altprodukte erwartet Merck & Co. ein beschleunigtes Wachstum für das verbleibende Portfolio. Seine operative Marge will der Konzern in der neuen Struktur bis 2024 von derzeit rund 30 auf mehr als 40 Prozent verbessern.

Mehr: Das Härtefallkonzept für Kinder mit Spinaler Muskelatrophie ist genehmigt. 100 Dosen des teuersten Medikaments der Welt sollen verlost werden.

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