Pharmakonzern Roche unterstreicht mit Gewinnsprung starke Verfassung

Roche hat die Gewinnzahlen derzeit fest im Griff.
Zürich Der Pharma- und Diagnostikkonzern Roche hat mit einem Gewinnsprung von 40 Prozent im ersten Halbjahr seine gute Verfassung unterstrichen. Während große Branchenvertreter mit steigender Konkurrenz durch günstigere Nachahmer-Medikamente kämpfen, sprudeln bei dem Basler Arzneimittelhersteller dank seiner Krebsmedikamente die Verkaufserlöse. Und neue Medikamente aus einer prall gefüllten Entwicklungspipeline versprechen fortgesetztes Wachstum. „Wir schätzen Roche unvermindert wegen des hohen Cashflows, des Fehlens auslaufender Patente und der Innovationskapazität“, erklärte Vontobel-Analyst Andrew Weiss.
Die Börse quittierte die Zwischenbilanz am Donnerstag mit Applaus. Die Roche-Genussscheine stiegen um 0,8 Prozent auf 235,30 Franken und gehörten damit zu den wenigen Gewinnern unter den europäischen Gesundheitswerten. Lokalrivale Novartis hatte in der Vorwoche die Anleger trotz einer angehobenen Jahresprognose nicht überzeugen können.
Roche schloss die erste Jahreshälfte mit 6,05 Milliarden Franken (4,9 Milliarden Euro) Reingewinn ab. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 5,83 Milliarden Franken gerechnet. Neben den weiterhin stark anziehenden Verkäufen von Krebsmedikamenten half dem Konzern, dass anders als im Vorjahr keine Kosten für den Konzernumbau anfielen.
Der Umsatz stieg unter Ausschluss von Währungseinflüssen um fünf Prozent auf 23,3 Milliarden Franken, wie der Konzern mitteilte. Vor allem die umsatzstarken Krebsmedikamente MabThera, Herceptin und Avastin trieben das Wachstum an. Aber auch neue Krebsmittel verkaufte Roche häufig. Kadcyla - eine im Februar zugelassene sogenannte zielgerichtete Arznei gegen Brustkrebs, in die Roche große Hoffnungen setzt - brachte es auf 83 Millionen Franken Umsatz. Das Augenmittel Lucentis wuchs trotz zunehmender Konkurrenz - etwa durch das Bayer-Medikament Eylea - um neun Prozent.
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Regional entwickelten sich die Verkäufe in den USA und in den Schwellenmärkten mit zweistelligen Zuwachsraten am stärksten. In Europa resultierte wegen des anhaltenden Preisdrucks nur ein bescheidenes Plus von einem Prozent.
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