Pharmakonzern: Sanofi blockiert Nachahmerprodukt mit Klage
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PharmakonzernSanofi blockiert Nachahmerprodukt mit Klage
Lantus ist das weltweit am häufigsten verordnete Diabetes-Medikament. Ein Nachahmerprodukt aus den USA blockiert der französische Pharmakonzern Sanofi mit einer Klage – und schlägt so zwei Fliegen mit einer Klappe.
Wenn Eli Lilly wegen des Verfahrens sein Produkt später auf den Markt bringt, verdient Sanofi länger an Lantus.
(Foto: AFP)
New York/Paris Der französische Pharmakonzern Sanofi blockiert mit einer Klage ein Nachahmerprodukt für ein wichtiges Diabetes-Medikament. Der Konzern wirft dem US-Rivalen Eli Lilly Patentverletzungen bei dem Mittel Lantus gegen die Zuckerkrankheit vor, wie aus den am Donnerstag eingereichten Unterlagen hervorgeht. Damit verzögert sich die Markteinführung eines von Eli Lilly geplanten Generikums vermutlich um ein Jahr auf Mitte 2016. Der US-Konzern wies die Anschuldigungen zurück. „Lilly respektiert das geistige Eigentum anderer“, teilte das Unternehmen mit. Es gehe nicht davon aus, Patente bei seinem neuen Insulin-Mittel verletzt zu haben.
Lantus ist das weltweit am häufigsten verordnete Diabetes-Medikament und kommt auf jährliche Umsätze von etwa sieben Milliarden Dollar. Das Mittel verliert im Februar 2015 den Patentschutz in den USA. Wenn Eli Lilly wegen des Verfahrens seine Kopie später auf den Markt bringt, verdient Sanofi länger an Lantus und gewinnt zudem Zeit, die Patienten auf einen neuartiges Nachfolger-Präparat umzustellen. Experten der Deutschen Bank halten es zudem für möglich, dass der Patentschutz um Jahre verlängert werden könnte, sollte Eli Lilly tatsächlich gegen Patente verstoßen haben.
Die größten Pharmakonzerne nach Jahresumsatz
Teva (Israel) 20,3 Milliarden Dollar
Veränderung zum Vorjahr: +/- 0 %
Pharma-Umsätze im Jahr 2013, Quelle: Unternehmen
Eli Lilly (USA) 21,0 Milliarden Dollar
Veränderung zum Vorjahr: +1,9 %
Astra-Zeneca (Großbritannien) 25,7 Milliarden Dollar
Veränderung zum Vorjahr: -8,1 %
Johnson & Johnson (USA) 28,1 Milliarden Dollar
Veränderung zum Vorjahr: +10,9 %
Glaxo Smith Kline (Großbritannien) 33,5 Milliarden Dollar
Veränderung zum Vorjahr: -1,3 %
Sanofi (Frankreich) 37,1 Milliarden Dollar
Veränderung zum Vorjahr: -2,9 %
Merck (USA) 37,4 Milliarden Dollar
Veränderung zum Vorjahr: -7,8 %
Roche (Schweiz) 39,0 Milliarden Dollar
Veränderung zum Vorjahr: +3,9 %
Novartis (Schweiz) 47,5 Milliarden Dollar
Veränderung zum Vorjahr: +1,6 %
Pfizer (USA) 47,9 Milliarden Dollar
Veränderung zum Vorjahr: -6,5 %
Die Sanofi-Aktien legten anfänglich um knapp ein Prozent zu, gingen aber mit einem Minus von 0,8 Prozent aus dem Handel. Dagegen profitierten die Aktien des dänischen Konzerns Novo Nordisk deutlich von dem Schritt der Franzosen, da Novo selbst ein Mittel auf dem Markt hat, das mit Lantus konkurriert. Die Papiere von Eli Lilly tendierten in New York 0,5 Prozent im Plus.
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