Pharmakonzern Zwangsrabatt bremst Roche in Deutschland aus
Frankfurt Der gesetzliche Zwangsrabatt hat den Schweizer Pharmakonzern Roche im Arzneimittelgeschäft in Deutschland ausgebremst. In den ersten neun Monaten 2011 seien die Pharmaumsätze in Deutschland trotz gestiegener Nachfrage um sieben Prozent auf 976 Millionen Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Freitag bei einem Pressegespräch in Frankfurt mit.
„Der Zwangsrabatt belastet das Pharmageschäft in 2011“, sagte Hagen Pfundner, Vorstand der Roche Pharma AG Deutschland. Eine Überprüfung der Maßnahme müsse zwingend stattfinden. Die Pharmaindustrie fordert schon seit einiger Zeit ein Ende des von sechs auf 16 Prozent erhöhten Zwangsrabatts, der die gesetzlichen Kassen um 1,2 Milliarden Euro pro Jahr entlasten soll.
Trotz des Umsatzrückgangs habe Roche aber seine Stellung im deutschen Pharmamarkt ausgebaut, sagte Pfundner. So sei Roche inzwischen die Nummer vier im Markt, im Arzneimittelgeschäft mit Krankenhäusern sei der Konzern sogar Marktführer. Dies gelte auch für die Krebsmedizin, bei der Roche auf einen Marktanteil von 30 Prozent komme. Pfunder äußerte sich zuversichtlich: „Die steigende Nachfrage für unsere Medikamente wird das Geschäft weiterhin stärken.“
So habe Roche im Geschäft mit Rheuma-Medikamenten beispielsweise die Umsätze um zehn Prozent gesteigert. Im Unterschied zum Pharmageschäft verzeichnete das Geschäft mit Diagnostika in Deutschland in den ersten neuen Monaten Zuwächse. Der Umsatz stieg um 2,7 Prozent auf 830 Millionen Euro.
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Werden die internen Konzernverkäufe eingerechnet, erzielte Roche Deutschland damit insgesamt einen Umsatz von 3,75 Milliarden Euro. Das sind 2,9 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Deutschland ist für den Schweizer Konzern mit drei großen Standorten Mannheim, Penzberg und Grenzach eines der wichtigsten Länder. Das Baseler Unternehmen hat hier zu Lande insgesamt rund 14.000 Beschäftigte.
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