Pharmaunternehmen Johnson & Johnson muss in Opioid-Verfahren 100 Millionen Dollar weniger bezahlen

Dem Pharmakonzern wird in den USA vorgeworfen, mit einer Marketingkampagne zur Opioid-Krise beigetragen zu haben.
Oklahoma City, Boston Ein US-Richter hat eine Johnson & Johnson wegen der Opioid-Krise auferlegte Zahlungsverpflichtung verringert. Der Konsumgüterhersteller müsse dem Bundesstaat Oklahoma 465 Millionen Dollar (421 Millionen Euro) zahlen, 107 Millionen Dollar weniger als im Sommer festgesetzt, entschied Thad Balkman am Freitag.
Er habe sich verrechnet gehabt; für die Kosten der Entwicklung eines Programms für die Behandlung süchtiger Säuglinge sollten 107.000 statt 107 Millionen Dollar angesetzt werden, erklärte Balkman. Anwälte von Johnson & Johnson kündigten Berufung an.
Balkman hatte im Sommer entschieden, dass der Pharmakonzern mit einer Marketingkampagne zur Opioid-Krise beigetragen habe, die die Wirksamkeit der Medikamente übertrieben und die Risiken verharmlost habe. Der Generalstaatsanwalt hatte von J&J eine Zahlung von mehr als 17 Milliarden Dollar gefordert. Der Konzern weist die Vorwürfe zurück.
Der Fall gilt als richtungweisend für Tausende weitere Klagen, die von US-Behörden gegen die Hersteller von Opioiden angestrengt wurden. Den Firmen wird vorgeworfen, dem Missbrauch der starken, verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln Vorschub geleistet zu haben. Zwischen 1999 und 2017 starben nach Angaben der Behörden in den USA fast 400.000 Menschen durch eine Opioid-Überdosis.
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