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Preisverfall Solarindustrie schmerzt Wacker Chemie

Die Preise der Solarbranche fallen im Sturzflug, nun folgte der Gewinn von Wacker Chemie. Minus 75 Prozent meldete das Unternehmen für das erste Quartal. Doch Wacker-Chef Staudigl bleibt trotzig optimistisch.
04.05.2012 Update: 04.05.2012 - 09:50 Uhr 1 Kommentar
Werk von Wacker Chemie zur Herstellung von Solarsilizium. Quelle: dpa

Werk von Wacker Chemie zur Herstellung von Solarsilizium.

(Foto: dpa)

München Der bayerische Spezialchemiekonzern Wacker leidet weiter unter dem Preisverfall bei seinen Produkten für die Solar- und Halbleiterindustrie. Der Umsatz ging im ersten Quartal binnen Jahresfrist um acht Prozent auf 1,19 Milliarden Euro zurück, der Gewinn knickte gar um drei Viertel auf 40 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Wacker-Chef Rudolf Staudigl ließ sich für das Gesamtjahr allerdings den Schneid nicht abkaufen. „Erfreulich ist, dass die Kundennachfrage in vielen Geschäftssegmenten im Verlauf des ersten Quartals 2012 spürbar an Dynamik gewonnen hat.

Zwar wird das gesamtwirtschaftliche Umfeld besonders im ersten Halbjahr weiter herausfordernd bleiben, die Talsohle scheint aber durchschritten zu sein. Für die kommenden Monate ist das ein ermutigendes Signal“, sagte er. Für das Gesamtjahr rechne er weiterhin mit einem Umsatz von fünf Milliarden Euro und einem deutlichen Ergebnisknick.

Der Überschuss geriet von zwei Seiten unter Druck: Während die Verkaufspreise für hochreines Silizium, das in Solarzellen und für Mikrochips verwendet wird, abstürzten, blieben die Kosten für Rohstoffe hoch, so das Unternehmen. Dabei ist das silbergraue Halbmetall derzeit schwer gefragt: Die Produktionsanlagen seien voll ausgelastet, das Unternehmen habe im ersten Vierteljahr rund 50 Prozent mehr Reinstsilizium ausgeliefert als noch vor einem Jahr. Doch der Preisdruck scheint enorm: Die operative Marge der einst erfolgverwöhnten Polysilizium-Sparte von Wacker knickte um fast elf Prozentpunkte auf rund 41 Prozent ein. Weiterhin stornierten Kunden Bestellungen, weil sie das Solargeschäft aufgeben, hieß es. Selbst Experten zeigten sich überrascht. Der Preisverfall sei erheblich, urteilte DZ-Bank-Analyst Peter Spengler. Wacker ist der weltweit zweitgrößte Polysilizium-Hersteller nach der amerikanischen Hemlock.

Während sich das Geschäft mit klassischen Chemieprodukten wie Silikonen, Polymeren oder Kaugummi-Rohmasse einigermaßen stabil entwickelte, geriet die Halbleiter-Tochter Siltronic erneut unter die Räder. Deren Silizium-Scheiben für die Chipproduktion waren weniger gefragt, und wenn, dann nur billiger. Der Umsatz ging um gut ein Viertel zurück, operativ stand ein Verlust zu Buche.

Die Aktie des im MDax notierten Unternehmens legten vorböslich leicht zu, gaben im frühen Handel aber mehr als zwei Prozent nach. Die Aktie ist bei Anlegern bereits seit längerem unbeliebt und hat seit einem Jahr rund zwei Drittel an Wert verloren. „Die Erwartungen an Wacker waren nicht besonders hoch, da das Unternehmen ja auch stark von der krisengeplagten Solarindustrie abhängt - insofern ist es eine gute Nachricht, dass der Umsatzrückgang nicht ganz so stark ausgefallen ist wie erwartet“, sagte ein Händler.

  • rtr
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1 Kommentar zu "Preisverfall: Solarindustrie schmerzt Wacker Chemie"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • interessant wäre es zu wissen was Wacker bei folgendem sehr wahrscheinlichen Szenario wert ist...

    Die Herstellung der umweltschädlichen Solarzellen verlagert sich vollständig nach Asien. Ist Wacker auf dem chinesischen Markt wettbewerbsfähig?

    Die Fertigung von Solarzellen bricht um 75 - 90% ein als die Altindustriestaaten aufgrund finanzieller Restriktionen die Subventionierung dieser religiösen, aber sachlich gesehen wertlosen nicht mehr leisten können.

    Das wäre sicherlich eine interessante Frage für die HV.

    Vandale

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