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Produktion nach Pleite Saab versucht Comeback mit alter Schleuder

Im schwedischen Trollhättan sollen zwei Jahre nach der Pleite die Bänder wieder anlaufen. Die neuen Inhaber wollen Saab zum Elektrospezialisten machen. Zunächst kehrt der Autobauer aber mit dem alten Saab 9-3 zurück.
21.08.2013 - 16:58 Uhr 15 Kommentare
Der Saab 9-3 als Sport Combi in Genf 2005: Im Herbst wollen die Schweden die Produktion wieder anlaufen lassen. Quelle: ap

Der Saab 9-3 als Sport Combi in Genf 2005: Im Herbst wollen die Schweden die Produktion wieder anlaufen lassen.

(Foto: ap)

Düsseldorf/Stockholm Saab lebt wieder! Knapp zwei Jahre nach der Pleite des traditionsreichen Autobauers wird im schwedischen Stammwerk wieder gearbeitet. Dort wo schon Klassiker wie der Saab 900 gefertigt wurden. Ab Herbst sollen in Trollhättan wieder Autos gebaut werden, bestätigte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch. Sollten die Bänder wirklich wieder anrollen, wäre es das automobile Comeback des Jahres.

Nach Berichten von schwedischen Medien und Bloggern stehen auf dem Werksgelände sogar schon die ersten Wagen aus neuer Produktion. Der deutschsprachige „Saab-Blog“ zeigt sogar ein Foto, auf dem Autos vor der früheren Versuchs- und Erprobungswerkstatt zu erkennen sind, die mit Laufzetteln in den Windschutzscheiben versehen sind. Dabei soll es sich um Sportkombis einer Vorserie handeln, heißt es in dem Beitrag. Daneben würden sich auch neue Limousinen auf dem Gelände befinden.

Eine Bestätigung des Autobauers gibt es dazu nicht. Doch das 70 Kilometer nördlich von Göteborg wieder Wagen des Kult-Autobauers vom Band rollen sollen, kann spätestens seit Mittwoch als gesichert gelten. „Rund 330 Mitarbeiter haben wir bereits eingestellt“, sagte ein Unternehmenssprecher. Und klar ist auch schon, was in Trollhättan hergestellt werden soll: „Wir sind zuversichtlich, im Laufe des Herbstes mit der Produktion des Saab 9-3 beginnen zu können“, sagte der Sprecher.

Die Produktion beginnt also mit einem alten Bekannten: Denn der Saab 9-3 ist ein Modell aus dem Jahr 2002, dessen Produktion vor zwei Jahren eingestellt wurde. Damit wirft das Comeback gleich wieder Fragen auf: Wie will der Autobauer einen Wagen an den Mann bringen, der vor mehr als zehn Jahren entworfen wurde?

Zunächst setzt Saab offenbar auf kleinere Korrekturen am Modell 9-3. Eine veränderte Motorhaube und einen modifizierten Kühlergrill sollen das Design auffrischen. Im Innenraum sollen kleine Änderungen das Ambiente wertiger gestalten, schreibt der „Saab-Blog“ unter Bezug auf schwedische Medien. Der große Aufschlag des Comebacks soll dann im kommenden Jahr erfolgen.

Hier kommt der neue Eigentümer ins Spiel. Denn Saab ist nicht mehr Saab. Im September 2012 übernahm National Electric Vehicle Sweden (NEVS) Teile der Autobauers aus der Insolvenzmasse. Die Gruppe, hinter der der chinesisch-schwedischen Geschäftsmann Kai Johan Jiang steht, will sich auf den Bau von Elektroautos konzentrieren. Deshalb soll der Saab 9-3 bis zum kommenden Jahr weiterentwickelt werden und die Zukunft der Marke dann aus der Steckdose kommen. Nach einem Bericht der schwedischen Zeitung „Aftonbladet“ denkt NEVS auch über ein neues Modell auf der Plattform des 2011 vorgestellten Konzepts Phoenix nach.

Zulieferer fehlen, ein Händlernetz gibt es nicht mehr
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15 Kommentare zu "Produktion nach Pleite: Saab versucht Comeback mit alter Schleuder"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Auch ich bin Besitzer eines SAAB 9000 aero(zwar erst seit 13 Jahren, aber erlaube mir trotzdem ein Urteil): Verbrauch zwischen acht und zehn Liter/100km je nach Fahrweise, wenn ich Leistung brauche gibt es im SAAB ganz einfach im Fussraum ein Pedal- rauftreten und andern davonfahren- Autofahren war noch nie so schön!Und was sind da schon zwei oder drei Liter mehr für soooo viel mehr Fahrspaß!!

  • Saabs sind schnell. Und sparsam. Vielleicht nicht beides gleichzeitig, aber das sind andere Autos auch nicht, die Physik jedenfall släßt sich nicht aushebeln.

    Mein 24 Jahre alter 9000 turbo nimmt vollbesetzt mit vier Personen auf der Langstrecke bei groben Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzungen und ansonsten Richtgeschwindigkeit zwischen 7,6 und 8,5 Liter auf 100km. Alle aktuellen Benziner aus dem VW-Konzern, die ich in den letzten beiden Jahren in den Fingern hatte, haben dabei deutlich mehr verbraucht.

    Duf dem Papier ist natürlich der VW sparsam und der Saab ein Säufer, aber Papier ist geduldig, vor Allem wenn die Autos auf den Prüfzyklus anstatt auf das echte Leben optimiert werden...

  • Ich wünsche Saab viel Erfolg!
    Die Strahlkraft dieser Marke ist immernoch enorm. Hoffentlich finden sich auch genügend Käufer für die Übergangsmodelle, bis endlich die Neuentwicklungen mit zukunftsweisender Technologie rauskommen, die Entwicklung bis dahin will ja auch irgendwie finanziert werden...
    Ich fahre zwar selbst ein deutsches Produkt (MB W124), hege aber für Saab große Sympathie! Für die Vielfalt auf der Straße ist Saab immer eine gern gesehene Alternative!

  • Gestern bin ich mit einem Spritschleuder 1100 km bei einer Durschnittgeschwindkeit von 130 km/h bei einem Verbrauch von 7.3 Liter Gefahren. 200 PS Turbobenziner. Ich hoffe dass Ihre Aussage auch auf eigener Erfahrung ruht...

  • ...und auf welches Modell bezieht sich das? Sieht doch eh alles Opel-Motoren, in den Vectra C und Signum waren es Saab 2.0 Turbos. Ist schon komisch, wenn ich mit meinem 14J alten 93er mit 240 PS, uralter 4Gang Automatik alles auf der Autobahn bis 250 PS und darüber mit 250km/h (ja, wirklich!) stehen lassen kann, ich aber im Mix nur 9.5l brauche. Der 2.0 Superduperturbo vom BMW mit 245PS und 8 Gängen braucht das gleiche. Warum? Mehrleistung kompensiert Mehrgewicht. Und die Physik lässt sich auch nicht so einfach verarschen, von wegen Lambdawert = 1 und Masseträgheit - hach...die bösen Saabs! Diese ignoranten Pioniere der Turbotechnik! Schon sehr merkwürdig, dass gerade die Klientel der Freiberufler, sprich Ärzte, Anwälte, Architekten (insbesondere) und anderen nicht gerade dummen Leute auf diesen Marke schwor und der uralte Saab 901 in der Medienhochburg Berlin als fahrbarer Untersatz wider allen Sprüchen boomt und stark nachgefragt wird. Ja, Saab ist echt was für harte Kerle, die sich keinen Opel für einen Saab vormachen lassen wollte! Das war das Problem! UND = Es kommt kein dämlicher Douchebag auf die Idee, einen Saab zu tunen, eine hohe Leistung zu erwarten (mit einfachsten Mitteln möglich) oder diesen gar zu tunen bzw zu verunstalten. Und dafür bin ich dankbar! Die sollen sich einen verdammten BMW kaufen und in ihrer Hood bleiben.

  • Also zum Thema Spritschleuder: Ich habe Heuer günstig ein sehr gut erhaltenes Saab 9-3 Cabrio aus 2002 erstanden. Mit 185 PS, hervorragenden Agilitätswerten und fahre selbiges ohne Schonung mit < 9 Liter. Der 130 PS Renault Clio eines Freundes (1,2 l Hubraum) braucht 7,5. So what?

  • Ja, die Mehrheit der Autofahrer fallen auch auf jede emotionale Aufladung herein und auf jeden Verkauftrick, ist weder Freiberufler, Intellektueller, oder hat einen akademischen Abschluss. Um das zu verstehen, warum man gerade nonkonformistische Fahrzeuge fährt anstatt mit den Dorfprolls an der Tanke sich einen auf deutsche "Premiummarken" zu wedeln, diesen tieferen Sinn verstehen eher die kognitiv affinen anstatt deren Gegenteil, den Resistenten. Ist wie IKEA und Habitat; völlig unterschiedliche Zielgruppe - man kann nicht den Bildzeitungsleser und Lottospieler haben und ARTE und 3Sat-Gucker. Und der Penisvergrösserungshebel von BMW, Mercedes, Audi & Co sieht man alleine an dem agressiven Verhalten der Autobahnteilnehmer dieser Marken. Mein Auto ist grimmig, ich bins auch, deshalb kauf ich das.
    (...)
    Beitrag von der Redaktion editiert. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Lieber Handelsblatt,
    natürlich gibt es immer noch ein Händlernetz. 124 Partner sind es in Deutschland, betreut werden sie von der deutschen Niederlassung der Saab Automobile Parts AB mit Sitz in Eschborn!

  • Mal nicht so negativ berichten, liebes Handelsblatt....

    Wenn's genügend SAAB- Fan's gibt, kann die Neuauflage, zumal als E-Car, zumindest als Technologie- Vorreiter für den zwar schwierigen E-Car-Markt dennoch ein begrenzter Erfolg werden. Die Marke hatte in der Vergangenheit immerhin Aerodynamik- Mythen begründet....und wenn die alles richtig machen, wird SAAB wie PHÖNIX aus der Asche aufsteigen.....alles eine Frage des Managements....


  • zumindest trifft das Wort "Sprit-Schleuder"
    '
    Wer kauft heute noch ein Auto, welche mind. 70 - 80 % mehr SPrit, gemessen an den heutigen Verbrauchswerten säuft, als vergleichbare neue Fahrzeuge und Motoren.

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